Das MotoGP Rennen in Sepang verlief schon in der Startaufstellung anders, als es nach dem Trainingssamstag zu erwarten war. Nachdem während der Qualifyings heftige Niederschläge über dem 5,5 Kilometer langen Kurs niedergegangen waren, herrschte am Rennsonntag das beste Wetter des gesamten Wochenendes. Auch die Startaufstellung hatte sich nach Ende des Qualifyings noch geändert. War es am Samstag während Q2 noch Marc Marquez, der die Bestzeit fahren und sich die Pole Position sichern konnte, wurde der Spanier nach dem Ende der Quali-Sessions aufgrund wiederholt langsamen Fahrens auf der Ideallinie um sechs Positionen zurückversetzt und musste so den Startplatz eins Yamaha-Pilot Johan Zarco überlassen.
Der beste Start gelang aber Valentino Rossi, der, von Platz zwei kommend, schon vor dem Einbiegen in Kurve eins die Führung übernehmen konnte und sich leicht absetzte. Ebenfalls gut weg kam Jack Miller, der sich unter anderem an vorbei Andrea Iannone und auf Position drei nach vorne presste. Nur wenige Kurven später war das Rennen für Iannone dann auch bereits zu Ende. Marc Marquez ging kurz vor Ende der ersten Runde am auf Platz 4 liegenden Italiener vorbei und konnte dabei einen Vorderradrutscher an seiner Honda abfangen. Der direkt dahinter liegende Iannone hatte weniger Glück, verlor ebenfalls die Front seiner Suzuki und ging zu Boden.
Während Rossi an Spitze Führungsarbeit leistete, fuhr Marquez in den ersten Runden die schnellsten Zeiten und ging erst an Jack Miller und in Runde fünf dann auch am auf Platz zwei liegenden Johan Zarco vorbei. Für die Ducati-Fahrer lief es zu diesem Zeitpunkt weniger gut. In Runde sechs schied erst Ducati-Testfahrer und Lorenzo-Ersatzmann Michele Pirro sturzbedingt aus, nur einen Umlauf später musste sich dann der auf Platz fünf liegende Andrea Dovizisoso Alex Rins (Suzuki) geschlagen geben.
Maverick Vinales erneut mit starker zweiter Rennhälfte

Neben Alex Rins kam zu dieser Zeit auch Maverick Vinales in Fahrt und kämpfte sich Schritt für Schritt durch die Top Ten. Kurz nach Rennmitte eröffnete Vinales dann den Zweikampf mit Andrea Dovizioso und ging in Runde elf am Vorjahressieger vorbei auf Platz sechs. Während Marc Marquez ab Runde dreizehn dann doch langsam den Druck auf Valentino Rossi erhöhte und den Abstand zum Italiener verringern konnte, ging Vinales am überraschend starken Dani Pedrosa vorbei auf Platz vier.
Zeigten sich die Yamahas bis ins letzte Drittel des Rennens sehr stark, wurden Rossi, Zarco und Vinales kurz vor Rennende dann doch noch eingebremst. Während für Maverick Vinales die Aufholjagd mit Platz vier beendet war, lief es für seinen Teamkollegen an der Spitze deutlich schlechter. Rossi kämpfte lange mit dem Gripniveau seiner Reifen und ging in Runde siebzehn zu Boden. Der Italiener konnte das Rennen zwar wieder aufnehmen, kam aber nicht mehr über Platz 18 hinaus. Damit war der Weg frei für Marc Marquez ersten Sepang-Sieg seit 2014.
Bradl in den Punkten

Sah es nach dem Sturz von Rossi so aus, als könne Johan Zarco, der mit seiner Tech 3 Yamaha lange Zeit ungefährdet auf Position drei unterwegs war, das Rennen auf Platz zwei beenden, musste sich der Franzose in der letzten Runde dann noch Alex Rins geschlagen geben. Stefan Bradl, der den verletzten Cal Crutchlow bei LCR Honda ersetzte, fuhr bei seinem dritten Einsatz in diesem Jahr in die Punkte und beendete das Rennen auf Platz dreizehn.
Rennergebnis
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Qualifying
Das letzte freie Training und die Qualifyings der MotoGP in Sepang wurden vom typisch malayischen Wetter geprägt. Nachdem alle vorangegangenen MotoGP Sessions auf trockener Strecke absolviert werden konnten, setzte nach der ersten Hälfte von FP4 heftiger Regen ein. Yamaha Piloten Maverick Vinales, der bis zu diesem Zeitpunkt hinter Marquez die schnellsten Zeiten fahren konnte, sowie Jordi Torres (Avintia Ducati) und auch Karel Abraham (Aspar Ducati) ging aufgrund fehlender Flaggenzeichen zu Boden und zerstörten ihr Motorräder mit Nachdruck.
Zu Beginn des ersten Qualifiyings fiel dann Monsun-artiger Regen und sorgte nach nur zwei Minuten auch für den Abbruch der Session. Nach gut einer Stunden Verzögerung wurde Q1 erneut über die vollen 15 Minuten gestartet.
Bradley Smith (KTM) kam zu Beginn am besten mit der nassen Strecke zu Recht und war zur Halbzeit mit einer 2:14,332 Minuten schnellster Mann vor Aprilia-Pilot Aleix Espagaro. Während Smith seine KTM kurz darauf ins Kiesbett schmiss, legte Aleix Espagaro noch mal nach und fuhr mit einer 2:13,335 Minuten die zweitschnellste Zeit des ersten Qualifying. Besser war am Ende nur Alvaro Bautista (2:13,311 Min.).
Marquez trotz Sturz auf Pole

Im Abschluss-Quali war es dann Weltmeister Marquez, der mit einer 2:13,641 MInuten die erste Bestzeit vorlegte und nach dem ersten Durchgang mit einer 2:12,161 Minuten vor den Pramac Piloten Danilo Petrucci und Jack Miller auf der vorläufige Pole stand. Im zweiten Anlauf kam Marquez dann aber nicht weit und stürzte übers Vorderrad. Der Spanier kam aber rechtzeitig an die Box, um noch mal das Motorrad zu wechseln.
Kurz vor Ablauf des Qualifyings konnten sich Johan Zarco und Andrea Iannone auf die Plätze zwei und drei schieben. Sah es wenige Sekunden vor Schluss so aus, als könne Ducati-Pilot Andrea Dovizioso die Zeit von Marquez attackieren, stürzte auch der Italiener übers Vorderrad und geht am Sonntag nur von Platz fünf ins Rennen.
Nach Ablauf der Uhr kam dann noch mal richtig Bewegung in die ersten beiden Startreihen. Erst konnte sich Valentino Rossi auf Platz zwei nach vorne schieben, kurz darauf war es aber Yamaha Tech 3 Pilot Johan Zarco, der Valentino Rossi auf Startplatz drei verdrängte.
Die zweite Startreihe eröffnet vor den Ducatis von Andrea Dovizioso und Jack Miller Suzuki Pilot Andrea Iannone. Alvaro Bautista nutze seine Chance in Q2 zur Verbesserung und geht am Sonntag hinter Danilo Petrucci und Alex Rins (Suzuki) von Platz 9 ins Rennen. Dani Pedrosa, der im letzten Jahr noch von der Pole ins Rennen ging, startet von Platz zehn.
Aufgrund der Wettervorhersage wurde auch der Zeitplan für den Rennsonntag angepasst. Um den schlimmsten Niederschlägen zu entgehen, wurden die Warm-Up Sessions und Rennstarts um eine Stunde vorverlegt. Das MotoGP Rennen wird daher schon um 7 Uhr morgens deutscher Zeit gestartet.
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