Bereits am 18. Januar hatte Ducati als erster Hersteller die Präsentation für die neue MotoGP abgehalten. Neben dem neuen Fahrer Danilo Petrucci, der Jorge Lorenzo ablöst, wurde auch das neue Bike für 2019 vorgestellt. Am 23. Januar folgte mit Repsol Honda das zweite Team und präsentierte das neue Bike und die neue Teamkonstellation für 2019. Mittlerweile hat auch das neu gegründete Team namens Petronas Yamaha SRT sein neues Bike vorgestellt. Mitte Februar zog dann auch KTM nach und präsentierte neben dem Werksteam auch das neue Satellitenteam in Mattighofen. Auch Aprilia hat mittlerweile das neue Bike für die kommende Saison vorgestellt.
Ducati legt vor
Ducati stellte sein diesjähriges MotoGP-Team unter beeindruckender Kulisse vor. Verstärkte Partnerschaften sollen für den weiteren Erfolg sorgen. Imposant. Anders kann man den Cube, das Forschungszentrum von Phillip Morris im schweizerischen Neuchâtel (Neuenburg) am Ufer des Neuenburgersees mit den malerisch verschneiten Alpen im Hintergrund, nicht beschreiben. Hier treffen Landschaft, Baukunst und Hightech aufeinander, eine passendere Kulisse für die Vorstellung des MotoGP-Teams, das der größte Tabakkonzern der Welt seit über 15 Jahren unterstützt, hätte man kaum finden können. Mission Winnow. Das überall prangende neue Logo, erweckt zunächst den Eindruck, es sei das Motto des Ducati-Werksteams für diese Saison: Win now, gewinne jetzt, gewinne die Weltmeisterschaft! Genau das müsste ihre Mission sein, wo sie in der letzten Zeit auf vielen Strecken das beste Motorrad im GP-Feld hatten.

Aber Mission Winnow bezieht sich nicht auf Ducati, es ist ein neues Forschungsprojekt von Phillip Morris. Winnow ist ein englisches Verb, das für unterscheiden steht, in der Landwirtschaft hat es die Bedeutung: die Spreu vom Weizen trennen. Dieses Projekt soll für eine bessere Zukunft sorgen, für eine rauchfreie Welt durch Produkte des technologischen Fortschritts. Forschungsleiter Miroslaw Zielinski nannte zwar keine konkreten Produkte, umschrieb ihr Ziel aber folgendermaßen: „Durch die Forschung in der Technologie wollen wir dahin kommen, dass die Leute von der Zigarette wegkommen. Noch mehr geht es uns aber darum, dass die Welt unsere Firma nicht wie bisher, sondern als einen Technologiekonzern mit einem Forschungszentrum auf höchstem Niveau wahrnimmt.“ Und dafür ist das MotoGP-Team von Ducati genau der richtige Partner. „Die Entschlossenheit des Teams, sich bei jedem Rennen wieder und wieder zu verbessern und die technologischen Grenzen weiter zu verschieben, veranschaulicht Mission Winnow am allerbesten.“
Bevor die neuen MotoGP-Bikes entschleiert wurden, hatten die Gäste viel Zeit, durch die Gänge des Cubes zu schlendern. Dabei fiel auf, dass die dort ausgestellte gesamte Ducati-Palette eifrig von den in großer Zahl angereisten Herren in weißen Hemden mit Audi-Sport-Logo bestaunt wurde. Und als die Desmosedici GP19 endlich in ihrer neuen Kriegsbemalung dastand, war auf ihr auch das Audi-Sport-Logo gleich über dem Logo der Mission Winnow zu sehen. „Es ist das klare Bekenntnis unseres Mutterkonzerns zu unserer Marke und zu unserem Motorsport-Engagement“, so Ducati-CEO Claudio Domenicali. Der Ducati-Chef stellte auch klar: „Dass Ducati bei den immer höheren Ansprüchen der MotoGP mit den Giganten der Motorrad-Branche mithalten kann, liegt daran, dass wir verlässliche Partner haben. Das habe ich bereits erkannt, als ich bei Ducati Corse anfing. Das ist seither stetig gewachsen, und es ist heute wichtiger als je zuvor.“

Die Motorräder selbst ernteten aber den meisten Applaus. Nun wieder ganz in glänzendem, leuchtendem Rot, erinnern sie an die Ära mit Casey Stoner. „Das ist sicherlich nicht unbeabsichtigt“, schmunzelte Teamchef Paolo Ciabatti. Doch wirklich neu ist bei Ducati die Orientierung. Hatten sie mit Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso in den letzten beiden Jahren noch zwei Fahrer, die sich gegeneinander abschotteten und wo jeder für sich entwickelte, setzt Ducati mit Danilo Petrucci ganz darauf, dass dieser absolute Transparenz gegenüber Andrea Dovizioso pflegt. Dadurch sollen ihre Stärken gebündelt, die Entwicklung noch schneller vorangetrieben und der Kampf um den WM-Titel noch effizienter ausgetragen werden. Bei so viel neuer Stärke, das versprachen die Fahrer, Techniker und Manager, würden schon in zwei Wochen in Sepang richtig die Funken fliegen.
Honda mit neuer Fahrerkonstellation
Honda ist nach Ducati das zweite MotoGP-Team, das sein neues Bike für die Saison 2019 vorgestellt hat. Die größte Neuerung bei Honda für die kommende Saison dürfte die neue Fahrerkonstellation sein. Neben Weltmeister Marc Marquez wird Jorge Lorenzo für Honda starten. Der Spanier kam von Ducati und löst Dani Pedrosa ab.

Für Lorenzo wird die Saisonvorbereitung übrigens etwas später beginnen. Lorenzo erschien bei der Präsentation in Madrid mit einem Verband an seiner linken Hand. Den Testauftakt in Sepang wird Lorenzo aufgrund einer Operation Mitte Januar verpassen. Und auch Marc Marquez ist nach seiner Schulter-OP noch nicht vollkommen fit. Bis zu den Tests sollte Marquez allerdings wieder einsatzbereit sein.
An der Honda RC213V der Saison 2019 ändert sich im Vergleich zum Vorjahr zumindest bei der Lackierung nicht wirklich etwas. Bei der Präsentation in Madrid waren übrigens auch die beiden Ex-Weltmeister Alex Criville und Mick Doohan zugegen. Beide fuhren mit einer Honda NSR 500 aus den 90er-Jahren auf die Bühne. Das Ziel für die neue Saison ist klar. Der Weltmeister-Titel soll verteidigt werden.
Neues Team namens Petronas Yamaha SRT
In der kommenden Saison geht mit dem Petronas Yamaha Sepang Racing Team ein neues Satellitenteam an den Start. Präsentiert wurde das neue Yamaha-Kundenteam in Kuala Lumpur (Malaysia). Bei der Fahrerpaarung entschied man sich für Franco Morbidelli und Fabio Quartararo. Die Idee für die Gründung des neuen Teams entstand erst vor sechs Monaten.

Nachdem bekannt wurde, das Tech3 ab 2019 mit KTM zusammenarbeiten wird und Yamaha somit ohne zweites Team für die kommende Saison dasteht, entschied man sich schnell, das Team auf die Beine zu stellen. Auch der Rückzug von Marc VDS und Aspar spielte dem neuen Petronas-Team dabei in die Karten.
Obwohl Petronas-Yamaha erst frisch gegründet wurde, startet der Neuling mit ambionierten Zielen in die erste Saison: Man möchte nicht weniger als das beste Satellitenteam im kommenden Jahr werden. Insgesamt 50 Mitarbeiter sollen dabei helfen, den beiden Fahrern Morbidelli und Quartararo ein konkurrenzfähiges Bike auf die Räder zu stellen. Dabei darf das neue Team immerhin auf das aktuelle Material zurückgreifen. Im Vorjahr bei Tech3 war dies nicht der Fall.
Yamaha-Präsentation in Indonesien
Mit einem neuen Titelsponsor und der bewährten Fahrerpaarung geht Yamaha in die MotoGP-Saison 2019. Vorgestellt wurde das neue Monster Energy Yamaha MotoGP-Team jetzt im im Four Seasons Hotel Jakarta in Indonesien. Als bewährtes Fahrerteam fungieren bereits das dritte Jahr in Folge Valentino Rossi und Maverick Viñales.
Die Motorräder tragen künftig einen schwarz-blauen Look. Monster Energy löst als Hauptsponsor das spanische Telekommunikationsunternehmen Movistar ab, das fünf Jahre die Farbgebung der Yamaha-Bikes bestimmte.

Das Rampenlicht wurde für die Fahrer selbst breiter. Rossi feiert in wenigen Tagen (am 16. Februar) seinen 40. Geburtstag, dennoch hat er weiter große Ziele: "Ich fühle mich so gut und entschlossen wie nie zuvor, nichts hat sich in diesem Bereich geändert, und ich glaube, dass wir mit harter Arbeit unsere Leistung aus dem letzten Jahr verbessern können und wieder ganz oben stehen können."
"Es wird für uns alle ein völlig neuer Start sein: Neuer Titelsponsor, neue Teamfarben und für mich eine neue Fahrernummer" , sagte die neue Nummer 12 Viñales, der bereits nach besonders schnellen Runden im Jahr 2019 Anlass zur Ermutigung gab. "Es ist alles sehr gut zusammen gekommen, also müssen wir jetzt nur noch die Vorsaison beginnen!" , fügte der 24-Jährige hinzu.
Suzuki-Präsentation im Internet
Bereits am Sonntag (3.2.2019) hatte Suzuki sein neues Werksteam präsentiert. Statt einer echten Präsentation wählten die Japaner den Weg über das Internet. Die neue Suzuki GSX-RR zeigt sich kaum verändert.

Als Fahrer fungieren der 23-jährige Spanier Alex Rins und sein neuer Teamkollege Joan Mir. Der 21-Jährige ist MotoGP-Rookie. Rins will endlich seinen ersten Sieg in der Königsklasse holen. Suzuki hat damit die jüngste Fahrerpaaarung aller Werksteams unter Vertrag.
2019 könnte zum Entscheidungsjahr für Suzuki werden, denn durch die Erfolge im Vorjahr verliert das Team seine Privilegien und unterliegen nun den gleichen Regeln wie Honda, Yamaha und Ducati.
KTM präsentiert Werks- und Satellitenteam
Pol Espargaro, Johann Zarco, Miguel Oliveira und Hafiz Syahrin: so heißen die Piloten, die in der kommenden Saison mit einer KTM-Maschine in der MotoGP an den Start gehen werden. Während die beiden erst genannten Espargaro und Zarco mit Werksmaterial antreten werden, starten Oliveira und Syahrin für das Satellitenteam Tech 3. Während sich beim KTM-Werks-Bike im Vergleich zum Vorjahr zumindest optisch nicht viel ändert, waren MotoGP-Fans äußerst gespannt darauf, wie das neue Tech 3-Bike nach dem Herstellerwechsel zu KTM aussehen wird. Von der Farbgebung her erinnert die neue Tech 3-KTM optisch an das Formel 1-Team Toro Rosso.

KTM-Chef Pit Beirer zeigte sich erfreut über das neu hinzugekommene KTM-MotoGP-Team. Damit stellen die Österreicher in der MotoGP, Moto2 und Moto3 nun mindestens jeweils vier Bikes. Ziel sei es, junge Talente früh an sich zu binden und in die MotoGP zu führen. Bei der Präsentation in Mattighofen waren deshalb insgesamt neun KTM-Piloten auf der Bühne zu sehen. Auf WM-Titelkurs befinde man sich laut eigenen Aussagen momentan allerdings noch nicht. Laut Pierer ist das Programm auf die kommenden fünf Jahre ausgelegt. Bis dahin möchte sich der österreichische Hersteller an der Spitze der Königsklasse etablieren.
Aprilia - Iannone neuer Espargaro-Teamkollege
Auch Aprilia hat mittlerweile sein neues Bike für die MotoGP-Saison 2019 präsentiert. Für die Italiener wird weiterhin Aleix Espargaro an den Start gehen. Das zweite Cockpit wurde dagegen neu besetzt. Der Italiener Andrea Iannone wird in Zukunft für Aprilia starten.

Auch sonst gibt es einige Neuerungen bei Aprilia. Grund dafür sind die eher enttäuschenden Platzierungen in den letzten Saisons. Mit Massimo Rivola wurde deshalb beispielsweise ein neuer Teammanger installiert. Zudem konnte Bradley Smith als Testfahrer gewonnen werden. In der vergangenen Saison war Smith noch Stammpilot beim KTM-Werksteam. Smith wird zudem mit einer Wildcard beim Saisonstart in Qatar dabei sein. Zu den Saisonzielen hat sich Aprilia bisher nicht geäußert. Für einen Podestplatz hat es für das Werksteam seit dem MotoGP-Comeback bisher noch nicht gereicht. Das bisher beste Ergebnis waren drei sechste Plätze von Aleix Espargaro.