Harley-Davidson Softail Heritage Classic im Fahrbericht

Harley-Davidson Softail Heritage Classic im Fahrbericht
Was kann der neue Harley-Tourer?

Zuletzt aktualisiert am 13.10.2017

Echt komfortabel: Der einzig echte Touren-Cruiser unter den Softails, die Harley-Davidson Softail Heritage Classic, beweist, um wie viel besser die neuen Fahrgestelle sind! Klasse, was die Showa-Gabel aus den 130 Millimetern an Standard-Federweg macht. Und fast schon sensationell, wie gelassen das Mono-Federbein mit längerem Federweg harte, hohe Rampen in den spanischen Städten nimmt. Es steckt richtig was an Stößen ein, filtert sie weg. Wenn die exklusiven Trittbretter der Heritage über den Asphalt kratzen, angeblich bei 40 Grad Schräglage, ist man früher schon lang auf deren Auslegern herumgeschliffen. Das schafft mehr Sicherheit. Harley kann jetzt Fahrwerke bauen! Der 18,9-Liter-Tank verspricht bei 5,6 Liter Normverbrauch immerhin 337 Kilometer Reichweite – easy mit Tempomat.

Vollgetankt 330 Kilogramm schwer

Kritikpunkte? Eine zweite Bremsscheibe à la Fat Bob wäre technisch kein Fehler. Hinten mitzubremsen hilft ungemein. Eine Traktionskontrolle würde auch nicht schaden. Der 114er-V2 stellt den Dunlop D 401 T ein ums andere Mal quer. Dabei wirkt der 1868er in der Harley-Davidson Softail Heritage Classic etwas weniger kraftvoll als in den nackten Softails. Wegen höheren Luftwiderstands oder des Mehrgewichts? Hm, 330 Kilogramm vollgetankt wären satte 17 Kilo weniger als beim 2017er-Jahrgang. Das Schönste gibt’s zum Schluss: Wie dieser mächtige V2 nach dem Abstellen noch stundenlang vor sich hin knistert, geht einfach unter die Haut. Rund 24.000 Euro rücken die Heritage ziemlich nah an wertiger verarbeitet wirkende, besser ausgestattete Tourer heran. Allen Softails ein Riesenkompliment für viel bessere Fahrwerke als bislang!

Technische Daten Harley-Davidson Softail Heritage Classic

Motor:

Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Viertakt-45-Grad-V-Motor, quer, zwei Ausgleichswellen, je eine unten liegende, kettengetriebene Nockenwelle, vier Ventile pro Zylinder, Kipphebel, Hydrostößel, Trockensumpfschmierung, Einspritzung, 2x Ø 55 mm, ungeregelter Katalysator, Lichtmaschine 390 W, Batterie 12 V/18 Ah, hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, Zahnriemen, Sekundärübersetzung 2,060.

Bohrung x Hub 100,0 x 111,1 [102,0 x 114,3] mm
Hubraum1.745 [1.868] cm³
Verdichtungsverhältnis 10,0 [10,5]:1
Nennleistung 64,0 kW (87 PS) [69,0 kW (94 PS)] bei 5.020/min,
Max. Drehmoment 145 [155] Nm bei 3.000/min

Fahrwerk:

Doppelschleifenrahmen aus Stahl, Teleskopgabel, Ø 49 mm, Dreiecksschwinge aus Stahl, Zentralfederbein, direkt angelenkt, hydraulisch verstellbare Federbasis, Scheibenbremse vorn, Ø 300 mm, Vierkolben-Festsattel, Scheibenbremse hinten, Ø 292 mm, Doppelkolben-Schwimmsattel, ABS.

Drahtspeichen-Räder 3.00 x 16; 3.00 x 16
Reifen 130/90 B 16; 150/80 B 16

Maße + Gewichte:

Radstand 1.630 mm, Lenkkopfwinkel 60,0 Grad, Nachlauf 140 mm, Federweg vorn/hinten 130/112 mm, Sitzhöhe 680 mm, Leergewicht 330 kg, zulässiges Gesamtgewicht 526 kg, Tankinhalt/Reserve 18,9/3,8 Liter, Serviceintervalle 8.000 Kilometer.

Garantie: vier Jahre

Farbe: Schwarz, Rot, Silber, Grün, Grau, Blau

Preis: ab 22.595 [ab 23.995] Euro

Nebenkosten: 540 Euro

Herstellerangaben, 107 Kubik-Inch;
[Klammerwerte: 114 Kubik-Inch]