Sieben Maschinen stehen im Finale des Alpen Masters 2017. Die sechs aktuellen Gruppensiegerinnen BMW R 1200 GS Rallye, BMW R nineT, Ducati SuperSport S, Kawasaki Z 900, KTM 1290 Super Adventure R und KTM 1290 Super Duke R sowie die Titelverteidigerin aus dem Vorjahr, die Honda Africa Twin.
Vier versierte Testfahrer internationaler Partnerzeitschriften bilden zusammen mit drei MOTORRAD-Redakteuren die Jury. Es wird per Votum entschieden. 300 Kilometer lang ist die mit allen alpinen Herausforderungen gespickte Runde. Auf sechs Pässen fallen die Entscheidungen. Das Bike, das abgewählt wird, scheidet aus. Eine zweite Chance gibt es nicht. Pass um Pass dezimiert sich so das Feld der Bewerberinnen. Die Krönung findet letztlich ganz oben statt. Der höchste Pass Italiens, das 2.757 Meter hohe Stilfser Joch, wird zum Thron für die Königin der Alpen des Jahres 2017.
Lastwechsel, Druck, Lenkverhalten, Federung
Einmal dürfen wir die Weihestätte vorab beschnuppern. Denn Trafoi, der Ausgangspunkt des diesjährigen Alpen-Masters, liegt an der Nordostrampe des Stelvio. Der Weg zur Finalrunde auf der Südseite des Ortler-Massivs führt direttissima übers Joch. Für die MOTORRAD-Mannen avancierten die 48 Kehren während der Alpen-Masters-Vorrunde gewissermaßen zur Hausstrecke. Eine, die auch nach vielen Aufstiegen keinen Deut von ihrer Faszination verliert. Wie eine Konzert-Inszenierung wechseln sich lange harmonische Bögen mit schrillen Haarnadelkehren ab, folgen – je weiter sich das Asphaltband gen Himmel windet – in immer schnellerem Stakkato aufeinander, um kurz vor der Passhöhe im Finale furioso eines wahren Kehrentrommelwirbels zu gipfeln.
Für Andrea, Klavs, Kristijan und Sergio ist der spektakuläre Aufstieg ein Senkrechtstart. Anspruchsvolle Strecke, sieben neue Motorräder – selbst die Profitester sind gefordert. Und begeistert. Schließlich bringt das vor 200 Jahren in den Fels gehauene Bauwerk den Grundgedanken des Alpen-Masters von MOTORRAD auf den Punkt. Wie ein Brennglas schmilzt der Aufstieg die nicht fahrrelevante Schlacke von den Maschinen. Was hier übrig bleibt, das zählt: geschmeidige Lastwechsel, Druck aus dem Drehzahlkeller, neutrales Lenkverhalten, sensible Federung.
Je höher, desto erbärmlicher der Asphalt
Für das diesjährige 100-jährige Jubiläum des Giro d’Italia bekam das Dach der Italien-Rundfahrt an vielen Stellen eine neue Asphaltdecke spendiert. Der BMW R nineT Scrambler, der überlegenen Siegerin der Modern Classics-Kategorie, kommt die Streckenpflege zupass. Letztlich haderte die Bayerin trotz des im Vergleich zur Basis-nineT von 120 auf 140 Millimeter verlängerten Federwegs am Hinterrad in der Vorrunde noch mit einem etwas unkomfortablen Auftritt am Heck. Tief sackt das weiche Federbein in die Progression, gibt so manche Querfuge dann hart an den Piloten weiter. Schnell gewöhnt man sich daran, den Hintern auf der flachen und dünn gepolsterten Sitzbank etwas zusammenzukneifen. Beim Aufstieg zum frisch aufpolierten Joch bleibt das dennoch ein Randthema. Stattdessen dreht die Scrambler, die sich von der nineT vor allem durch eine konventionelle Telegabel, ein 19-Zoll-Vorderrad, flacheren Lenkwinkel und längeren Radstand unterscheidet, nicht nur optisch, sondern auch technisch das Rad der Zeit zurück. Und das im durchaus positiven Sinn. Während der neue Wasser-Boxer erst im Lauf der Jahre mit größerer Schwungmasse, Ruckdämpfer und überarbeiteter Kupplung domestiziert wurde, drückt der in der Scrambler wiederverwertete luftgekühlte Vorgänger unaufgeregt voran. Bestens dosierbar übernimmt er ab dem Kurvenscheitelpunkt und bollert mit gemessenen 107 PS für das alpine Kurvendickicht gerade richtig bemuskelt voran.
Für das Zuckeltempo kurz vor der Passhöhe braucht es kein Viertel dieser Leistung. Durchreisende, Parkplatzsuchende, Ausschauhaltende, Radelnde, Wandernde und Fotografierende quetschen sich zwischen Tibet-Hütte und Kiosk-Zeile durch. Die Stimmung im Chaos ist dennoch gut. Kein böses Wort fällt. Hilft die Nähe zum Himmel? Direkt nach der Kuppe weiten sich Landschaft und Kurvenradien. Es geht zügig zu Tal nach Bormio. Wir wissen, dass es in vielen Stunden auf diesem Anstieg zum finalen Showdown der letzten beiden Alpen-Masters-Kandidaten kommen wird.

Im Wintersport-Hotspot Bormio biegen wir ab Richtung Gavia. Schlagartig lässt der Verkehr nach, verebbt ab Santa Catarina fast völlig. Schnell wird klar: Der Jubiläums-Giro war nicht hier. Je höher wir steigen, desto erbärmlicher wird der Asphalt. Frostaufbrüche und Flickstellen rütteln an der Federung.
Schnell spreizt sich das Feld. Während die Kollegen auf den luxusgefederten Reiseenduros so ungeniert Gas geben, als wähnten sie sich in den Anden bei der Dakar, lassen es die Mannen auf den strafferen Ducati SuperSport, Kawasaki Z 900 und der KTM 1290 Super Duke R auf der Wellblechpiste geruhsamer angehen. Und man ahnt es: Sebastian auf der BMW R nineT Scrambler beutelt es am heftigsten durch. Seine Sympathien verspielt der lässige Retro-Offroader dennoch nicht. Auf der flachen, mit einem See traumhaft garnierten Passhöhe fällt die erste Entscheidung. 4 zu 3. Knapp – aber doch endgültig. Die schicke Bayerin darf nur noch als Zuschauerin mitfahren.
Der Zahnplomben-Test geht auch nach der Passhöhe weiter. Wie mit unsichtbaren Fäden ziehen die Verwerfungen an den Rädern, verschieben die angepeilte Linie auf dem schmalen Sträßchen. Nur die Reiseenduristen lassen sich nicht beeindrucken. Der Rest leidet. Je sportlicher das Konzept, desto aufgewühlter zirkeln die Bikes bergab. Am heftigsten wirft es die Ducati SuperSport S aus der Spur. Trotzdem ist es eine gnädige Fügung, dass es die Italienerin aus der Sportabteilung ins Finale geschafft hat. Die im Racing-Genre übliche Konstellation – Sitzbank hoch, Lenker tief – würde im abschüssigen Geschlängel wohl jeden Spaß rückstandsfrei abwürgen. Zum Glück besann man sich in Bologna bei der Triple-S auf die etwas in Vergessenheit geratenen Sporttourer und klemmte die Lenkerhälften oberhalb der Gabelbrücken an. Das entspannt. Den Körper und damit auch den Geist. Auch weil der in den unteren Drehzahlen zwar etwas holprige, aber dennoch spritzige Motor das Seine zu den runden Linien auf der Abfahrt beiträgt. Man spürt, dass er mit den 217 Kilogramm der SuperSport leichteres Spiel hat als mit den 241 Kilo der Multistrada 950, die vom weitgehend baugleichen L-Twin angetrieben wird.
Sportquartett kickt Kawasaki Z 900 raus
Schier endlos schraubt sich die schmale Straße vom Gavia 1400 Höhenmeter hinunter. Das dichte Grün, das gelegentlich wie ein Tunnel über die Straße wuchert, beißt sich mit dem Lime Green der Kawa. Mit Bravour hatte sie die Mid Nakeds-Kategorie in der Vorrunde dominiert. Und auch bei der Dauertalfahrt zieht sie ihre Trümpfe wieder aus dem Ärmel. Geschmeidig und kraftvoll spricht der Vierzylinder an, lenkneutral umschifft die Kawasaki Z 900 in Spitzkehren auftauchenden Gegenverkehr, lässig sitzt es sich auf ihr. Dass der Nackedei den Piloten im Wind sitzen lässt, stört am Gavia und auf den 20 geraden Kilometern in Richtung Mortirolo auch nicht.

Dort versiegt der Verkehr endgültig. Keine Handvoll Autos begegnen uns auf dem abgelegenen Anstieg. Allein deshalb lohnt die Klettertour. Wieder gefällt die Zett mit ihrem flinken Auftritt. Doch ganz oben wird die Kawasaki kalt erwischt. Die Sportabteilung aus Karsten, Klavs, Sebastian und Sergio steht nun mal auf Racer wie die Ducati. Nicht mal der mit 8.900 Euro bei Weitem günstigste Tarif im hochpreisigen Finalistenfeld kann der Kawasaki Z 900 helfen. Das Sportquartett kickt sie mit vier Stimmen raus. Die Ducati SuperSport S und KTM 1290 Super Duke R teilen sich die restlichen Verweise. Und: Über die drei Reiseenduros BMW R 1200 GS Rallye, KTM 1290 Super Adventure R und Honda Africa Twin fällt auch beim zweiten Wahlkampf kein Wort. Keine Spekulationen, bitte. Die Fährte der Kawa führte hier auch auf eine falsche Spur. Zumindest den Autor.
KTMs sind die kräftigsten Bikes im Testfeld
Oder war’s die Weitsicht der Sportskollegen? Denn nach der rekordverdächtig steilen und langen Abfahrt vom Mortirolo führt die Route des Alpen-Masters eines der wenigen Male in seiner 13-jährigen Historie über Schweizer Boden. Zum Glück. Denn allein die letzten zehn Kilometer des Bernina-Passes sind diesen Abstecher wert. Wie an der Perlenschnur aufgereiht kippen wir die Maschinen in die langgezogenen Bögen der mit eidgenössischer Gründlichkeit ausgebauten Straße. Die Ducati SuperSport S fühlt sich pudelwohl. Noch viel mehr die KTM 1290 Super Duke R. Wie hingeklebt halten die beiden betont vorderradorientierten Maschinen die Linie, ließen in diesem großzügigen Umfeld sogar Rennstrecken-Feeling aufkommen – wenn wir uns nicht in der gestrengen Schweiz befänden. Trotzdem: Hier ist die Super Duke der Chef. Kaum zu glauben, dass der so kultiviert laufende V2 mit 1301 cm³ Hubraum die dicksten Pötte im gesamten Alpen-Masters-Feld in seinem Gitterrohrrahmen trägt. Es sei denn, man hängt am Gas. Dann feuert die Österreicherin wie vom Teufel geritten aus den Kurven, brennt – gemeinsam mit der KTM 1290 Super Adventure R – den messbar kräftigsten Antritt aller 21 Alpen-Masters-Kolleginnen aufs asphaltierte Parkett.
Und weil sich die elektronisch feinstgeschliffene KTM 1290 Super Duke R dazu noch mit alpenfreundlicher aufrechter Sitzposition einschmeichelt, fehlen der Ducati SuperSport S auf 2.330 Meter Höhe die Argumente. Nur der in Bologna lebende Andrea und der ehemalige Isle-of-Man-Starter Sergio fühlen sich noch ihrem Nationalstolz beziehungsweise Racing-Spirit verpflichtet. Mit fünf zu zwei Stimmen fliegt die Ducati raus. Erstaunlich nur, dass Honda Africa Twin, BMW R 1200 GS Rallye und KTM 1290 Super Adventure R selbst nach dem Schräglagenexzess außerhalb aller Kritik stehen.
Reiseenduros übernehmen das Zepter
Die schmucklose Auffahrt zum Forcola di Livigno und die Abfahrt zum anschließenden Hochtal kommt für die Ursachenforschung gerade recht. Denn sobald der emotionale Kurvensturm abflaut, werfen die drei Reiseenduros ihre rationalen Qualitäten in den Ring: kommode Sitzposition, komfortable Federung, Soziustauglichkeit, Universalität und Windschutz. Aspekte, die ihnen die Testtruppe offensichtlich auch in der alpinen Fahreuphorie honoriert. Doch vor dem nächsten Stopp wird getankt. Weniger als einen Euro kostet der Sprit im mehrwertsteuerfreien Livigno. Stichwort Benzin: Das permanente Auf und Ab im Gebirge schütteln die Motoren locker aus dem Ärmel. Maximal einen halben Liter mehr als im Flachland konsumieren die Bikes. Nur die KTM 1290 Super Duke R fällt aus der Reihe, kippt sich mit 6,7 Litern anderthalb Liter mehr als sonst rein. Dennoch ist es nicht ihr Rekordverbrauch, der sie auf dem tristen Foscagno-Pass aus dem Rennen wirft. 7 : 0. Das Urteil klingt viel schlechter als es die famose Österreicherin verdient hätte. Doch die Konkurrenz wird härter. Und Sie wissen ja, die Reiseenduros – die Vernunft fährt mit.

Dieses Wahlergebnis wird zur Zäsur. Der breite Fächer der so unterschiedlichen Motorradkonzepte im Alpen-Masters-Finale ist zusammengeklappt. Die Reiseenduros haben das Zepter übernommen. Erstaunlich? Nein. Denn das Trio spiegelt letztlich nur die Realität der alpinen Biker-Gesellschaft wider. Wie witzelte MOTORRAD in der letzten Ausgabe überspitzt: Ein Viertel aller verkauften Motorräder sind Reiseenduros. Doch auf den Alpenpässen stellt sich die Frage: Sind die restlichen drei Viertel im Tal geblieben?
Allerdings: Das Trio aus BMW R 1200 GS Rallye, Honda Africa Twin und KTM 1290 Super Adventure S trennt ein unsichtbarer Graben. Auf der einen Seite die Honda mit bodenständiger Technik, minimaler Elektronik und moderater Spitzenleistung (95 PS) für 13.500 Euro. Auf der anderen Seite die BMW und KTM. Beide vollverkabelt, kräftig (125 PS respektive 160 PS) und mit fast 20.000 Euro beziehungsweise 18.000 Euro die teuersten aller 21 Testmaschinen. Zur Erinnerung: Im Alpen-Masters-Finale gibt es keine Punkte. Auch nicht für Preise, Bits und Bytes oder viele Pferde. Jetzt sind es sind Weltanschauungen, die entscheiden werden.
Doch zunächst setzt sich der Passo di Fraele in Szene. Kurz vor Bormio windet sich die kaum bekannte Stichstraße zu den Stauseen von Cancano neun Kilometer lang nach oben. Enge Kehren, kein Verkehr. Konzentration auf das Wesentliche. Ihre Unkompliziertheit hat der Honda Africa Twin im vergangenen Alpen-Masters den Sieg beschert. Köpfchen statt Knöpfchen. Völlig unbeschwert zieht sie von Kehre zu Kehre, wirkt nur wegen des unglücklich gewählten Serienreifens (Dunlop Trailmax D 610) etwas kippelig. Ansonsten? Eitel Sonnenschein. Die Kraft reicht dicke, die Federung passt auch ohne elektrische Nachhilfe. Es ist ihr schnörkelloses Konzept, das nach wie vor überzeugt.
Oder besticht doch das Duo aus BMW R 1200 GS Rallye und KTM 1290 Super Adventure S, das bereits aus der Vorrunde mit einem punktgleichen Unentschieden ins Finale einzog? Auch wenn der Weg dorthin alles andere als ein gemeinsamer war. Denn wie schon die Super Duke definiert sich auch die Super Adventure durch ihren unvergleichlichen Druck aus dem dicken Vau. Jeder wird der Sucht verfallen, diesen Orkan Kehre nach Kehre erneut anzufachen. Behütet hinterm riesigen Windschild, abgesichert durch Schräglagensensorik für ABS und Traktionskontrolle und passend gebettet durch die über einen weiten Bereich einstellbare Federung, kombiniert die Österreicherin damit sozusagen zwei Welten. Doch die Dimension der 1290er ist beträchtlich, die aufragende Front steuert in Kehren gern auf die weite Linie, und die auf Stabilität getrimmte KTM kostet beim Umlegen im Kurventwist etwas Mühe.
Deswegen bleibt ihr die BMW locker auf den Fersen. Statt mit Leistung und Antritt überzeugt die Bayerin mit Feinschliff. Wo der KTM-Pilot die Kupplung braucht, brummelt der Boxer untertourig, aber lässig aus dem Drehzahlkeller. Wenn die KTM 1290 Super Adventure R nur behäbig in Schräglage fällt, kippt die Bayerin mit einem Fingerschnippen ab. Und ihre Linie zieht sie so präzise wie der Bergdoktor sein Skalpell. Freilich, den emotionalen Kick liefert der Boxer nicht im selben Maß wie der österreichische V2, und die diffuse Rückmeldung der Telelever-Front braucht Gewöhnungszeit.
Die Wahl wird schwierig. Der Blick auf die spektakuläre Kehrenabfolge von der Burgruine um die Torri di Fraele lässt die Konzentration abschweifen. Was zählt? Genussvolles Erleben auf der Honda, der Kick der KTM oder der schnieke Auftritt der BMW? 4 : 3. Wieder eine Überraschung. Die KTM muss gehen. Das Finale wird nicht nur zum Duell BMW R 1200 GS Rallye gegen Honda Africa Twin, sondern zwingt zur Entscheidung zwischen den Philosophien.
BMW R 1200 GS Rallye gegen Honda Africa Twin
Nur ein paar Minuten später schrauben wir uns den finalen Anstieg an der Südseite des Stelvio hoch. Die langen, gut asphaltierten Schwünge wären der KTM wie auf den Leib geschneidert. Zu spät. Wie in einem TV-Duell fahren die beiden Präsidentschaftskandidatinnen ein letztes Mal die Argumente auf, die schon lange ausgesprochen sind. Günstig oder teuer? ESA oder Schraubendreher? Hightech oder Sorglos-Technik? Kardan oder Kette? Europa oder Japan?
Es ist spät. Der Trubel auf der Passhöhe ist längst verstummt, die Kioske verrammelt. Im Reich der Alpenkönige ist es wieder still. Die Ruhe vor der Richtungswahl. Mit einem erdrutsch-, pardon felssturzartigen Ergebnis: 7 : 0. Eindeutiger kann das Volk nicht entschieden. Es lebe die neue Bergkönigin 2017, die BMW R 1200 GS Rallye – und die Vorfreude auf die 48 Kehren hinunter nach Trafoi.
Alpen Masters 2017 - finales Ranking
Platz 1: BMW R 1200 GS Rallye
Sie ist nicht die Stärkste, nicht die schnellste und bestimmt nicht die spektakulärste. Ganz sicher aber die Ausgewogenste. Und genau das zählt in den Bergen. Im fünften Jahr nach dem Neustart der GS-Linie hat es die Bayerin wieder nach oben geschafft. Ein Knicks vor der neuen Königin der Alpen.
Platz 2: Honda Africa Twin
Ganz ehrlich? Manchmal geht mir das nervige Elektro-Gezappe auf den Geist. Ich will fahren, nicht Knöpfchen drücken. Die bodenständige Africa Twin bietet irren Fahrspaß und hohen Nutzwert. Einfach, weil ihr Konzept funktioniert. Dass sie ihren Titel verliert, damit kann ich leben.
Platz 3: KTM 1290 Super Adventure R
Die Super Adventure ist für mich ein Wunder der Elek-tronik. Nur die ermöglicht ihre enorme Bandbreite. Der Motor ist bärenstark und trotzdem gut beherrschbar, das Fahrwerk sportlich oder komfortabel. Und all das auf Knopfdruck. Klar, sie könnte handlicher sein. Aber nicht emotionaler.
Platz 4: KTM 1290 Super Duke R
Was für ein Motorrad! Mehr Emotion geht kaum. Und wer Angst hat, 177 PS könnten ihn überfordern, kann ruhig bleiben. Der Motor fährt superkultiviert. Klar, ohne Windschutz und mit stuckeriger Federung liegt ihr Fokus auf dem Alpen-Quickie, nicht auf der 100-Pässe-Tour.
Platz 5: Ducati SuperSport S
Sportbikes gehören auf die Rennstrecke, nicht in die Alpen. Doch wenn’s schon sein muss, dann mit dieser Ducati. Die hochmontierten Lenkerhälften der SuperSport S entspannen die Sitzhaltung, ohne den Racing Spirit zu zerstören. Schön, dass Ducati sich wieder an Sporttourer erinnert.
Platz 6: Kawasaki Z 900
Handling wie eine 650er, Druck wie eine 900er – die Z 900 überzeugt. Der Vierzylinder packt schon im Drehzahlkeller kräftig zu. In Serpentinen ist das ein riesiger Vorteil. Mögen die anderen Bikes auch spezialisierter sein als dieser Allrounder. Mir macht er Spaß – auch wegen des Preises.
Platz 7: BMW R nineT Scrambler
Die Scrambler muss eigentlich nur eins können: gut aussehen. Das tut sie. Doch auch auf den Alpenstraßen schlägt sie sich wacker. Niedrige Sitzhöhe, bulliger Motor, neutrales Fahrverhalten. Ihre Vorrunde hat sie locker gewonnen. Dass sie sich gegen die Hochkaräter im Finale schwertut – geschenkt.
Gebrauchte Angebote der Alpenmasters 2017 Finalisten

Die Finalisten der Alpenmasters 2017 sind auch am Gebrauchtmarkt beliebte Motorräder, was sich an der Anzahl an Gebrauchtmotorrädern sehen lässt. Kassenschlager wie BMW R 1200 GS und KTM 1290 Super Duke R sind in den verschiedensten Umbaustadien zu finden, was die Gebrauchtpreise variieren lässt. Hier ein Überblick der Alpenmasters 2017 Finalisten: Angebote der Alpenmasters 2017 Finalisten in Deutschland.