Das sind die besten Motoren aus der 1000-Punkte-Wertung von MOTORRAD. Spoiler: Den besten Motor gibt es nicht mehr.
Das sind die besten Motoren aus der 1000-Punkte-Wertung von MOTORRAD. Spoiler: Den besten Motor gibt es nicht mehr.
250 Punkte zeichnen bei MOTORRAD den besten Motor aus. Unterteilt in 10 Kategorien kann der Antrieb eines Motorrads in der 1000-Punkte-Wertung wichtige Punkte sammeln. Die wichtigsten Kategorien, weil mit je möglichen 40 Punkten gewichtet: Durchzug und Beschleunigung. Gefolgt von drei Kategorien mit je 30 Punkten, die den Motor in gewisser Hinsicht von der mechanischen Seite bewerten: Motorcharakteristik, Ansprech- und Lastwechselverhalten sowie die Laufruhe. Gefolgt von je 20 Punkten für die Kupplung und die Schaltung und jeweils 10 Punkten für die Getriebeabstufung und das Startverhalten des Motors.
Gleich verraten sei: Keines der Top 10 Modelle, die seit 2019 die 1000-Punkte-Wertung durchliefen, erreichten annähernd die Maximalpunktzahl von 250 Punkten. 219 Punkte sind das derzeitige Maximum auf dem ersten Platz. Platz 10 halten mit 208 Punkten zwei Motorräder unterschiedlicher Bauweise und Gattung. Ohne Mathe-Leistungskurs ist klar: Die Top 10 der besten Motoren bei MOTORRAD streuen mit nur 11 Punkten Differenz denkbar eng. Interessant: Auf Platz 1 der besten Motoren steht seit 2019 ein Motorrad, das es bei uns gar nicht mehr gibt. Die Top 10 setzen sich aus den neuesten Tests der Motorräder seit 2019 zusammen, daher können ältere Generationen dabei sein.
Die Liste der besten Motoren startet mit einem – und dem einzigen Zweizylinder –, einem V2. Und was für einer! Das V2-Kraftwerk der KTM 1290 Super Duke R sammelt durch seinen enormen Druck in der Mitte 208 Punkte in MOTORRAD 13/21.
Der damalige Kommentar der Tester: "KTM 1290 Super Duke R, Feinschliff fürs Beast: geänderte Zylinderköpfe, mehr Leistung und verbesserte elektronische Assistenzsysteme, 2-Zyl., 180 PS, 1.301 cm³."
Ebenfalls auf Platz 10 mit einer der teuersten Motorbauweisen, dem V4: Die Ducati Panigale V4 S. 208 Motor-Punkte fährt sie in MOTORRAD 11/20 trotz der höchsten Leistung von 214 PS ein.
Der damalige Kommentar der Tester: "Ducati Panigale V4 S, jetzt regiert ein V4 in Ducatis Sportbike. Und wie! Die Motorkraft raubt einem schier den Atem. Ein Profiwerkzeug, 4-Zyl., 214 PS, 1.103 cm³."
Hubraum bringt Drehmoment, bringt Durchzug: Der Triple mit 2.458 Kubik der Triumph Rocket III schüttelt sich 221 Nm und 167 PS locker aus den Zylindern, was trotz hohem Gewicht von gut 300 Kilo zu 209 Punkten und somit zu Platz 9 reicht. Nachzulesen in MOTORRAD 05/20.
Der damalige Kommentar der Tester: "Triumph Rocket 3 R, hubraumstärkstes Serienbike der Welt, das allein schon durch die Abmessungen Eindruck schindet, 3-Zyl., 167 PS, 2.458 cm³."
Der Reihenvierer der Yamaha MT-10 macht mit Hubzapfenversatz auf V4. Ergebnis ist einer der fahrbarsten Straßenmotoren, den es derzeit gibt. Nachteil des domestizierten Superbike-Antriebs: Durstig. Da der Verbrauch nicht in die Motorenwertung einfließt, sammelt der CP4-Motor 210 Punkte. Getestet in MOTORRAD 20/22.
Noch fährt die BMW S 1000 XR den "alten" Vierer der S-Reihe, der allerdings immer noch für 211 Punkte gut ist. Bewiesen in MOTORRAD 14/20. Das reicht für einen viergeteilten Platz 7 der Top 10 Motoren in MOTORRAD.
Der damalige Kommentar der Tester: "BMW S 1000 XR, gegenüber dem Vorgängermodell Updates an Motor und Fahrwerk sowie Gewichtsreduzierung von zwölf Kilogramm, 4-Zyl., 165 PS, 999 cm³."
Einer der jüngsten Motoren landet etwas undankbar auf Platz 7: die Triumph Speed Triple 1200 RS mit ebenfalls 211 Punkten. Gewertet in MOTORRAD 13/21. Ein besseres Ergebnis verhagelte dem neuen Triple sein unwillkürliches Startverhalten.
Der damalige Kommentar des Testers: "Nie war die Speed Triple besser, nie kräftiger, nie ästhetischer geformt. Meine Wahl ist klar. England rockt!" 3 Zyl.,180 PS, 1.160 Kubik.
Der stärkste Naked Bike-Motor der Top 10 mit 208 PS belegt mit 211 Punkten den viergeteilten Platz 7. Im Test in MOTORRAD 13/21 fällt den Testern hauptsächlich die starke Drosselung der Leistung in den unteren Gängen auf. Trotzdem kann der V4 im Durchzug in Gang 6 viele Punkte sammeln.
Der damalige Kommentar der Tester: "Ducati Streetfighter V4 S, aktuell mit das stärkste Naked Bike auf dem Markt, zieht und zieht und zieht, 4-Zyl., 208 PS, 1.103 cm³."
Es steht die "alte" Tuno V4 1100 Factory mit 211 Punkten und Euro 4 in der Motorwertung auf Platz 7. Eingefahren hat der Pracht-V4 diese Wertung in MOTORRAD 13/20. Das Euro-5-Update konnte diese Leistung leider nicht bestätigen.
Der damalige Kommentar der Tester: "Aprilia Tuono V4 1100 Factory, sportliches Naked Bike von Aprilia, das vor allem mit einem klasse Fahrwerk glänzt, 4-Zyl., 175 PS, 1.077 cm³."
Ein Pünktchen heimst die halbverschalte RR mehr ein als die unverkleidete Speed Triple RS, was ihr Platz 6 einbringt. Dank ihres bulligen Drehmoments verwöhnt die 1200er-Speedy mit top Durchzugswerten. Die Beschleunigung, bis rauf auf 200 km/h liegt absolut auf Supersport-Niveau. Top schaltbares Getriebe, keine störenden Vibrationen, gute, da direkte Gasannahme. Nur beim Starten könnte der Dreizylinder noch spontaner reagieren.
Fahrbarkeit 2.0 oder Total Control 2.0, so prägte Honda 2017 die neue Honda CBR 1000 RR Fireblade, Modellreihe SC77 und lieferte auch. Dem Gesamtkonzept fehlte für die Rennstrecke am Ende das letzte Stückchen Konsequenz. Der Motor allerdings trägt seit MOTORRAD 10/19 stolze 213 Punkte und damit stolze 26 mehr als der brutale Nachfolge-Motor der CBR 1000 RR-R Fireblade, der mit 187 Punkten im Mittelfeld zu finden ist.
Der damalige Kommentar der Tester: "Honda CBR 1000 RR Fireblade SP, ihr Fahrwerk ist ein Genuss, die Ergonomie überragend für einen Sportler, nur ein Sozius hat Platzverbot, 4-Zyl., 192 PS, 999 cm³."
Selbst ohne die Shift-Cam-Technik kann der Vierer der S-Reihe von BMW oben mitfahren. In der S 1000 R erfährt er sich in MOTORRAD 12/21 214 Punkte und setzt sich vor die Crossover-Schwester S 1000 XR mit 211 Punkten.
Der damalige Kommentar der Tester: "BMW S 1000 R, ein großer Wurf auf Basis der Doppel-R, allerdings ohne variable Ventilsteuerung. Trotzdem: satte Power und tolles Fahrwerk, 4-Zyl., 165 PS, 999 cm³."
Mit Kompressor auf Platz 3: die Z H2 von Kawasaki. Wie sich der mechanisch aufgeladene Vierer seine 215 Punkte einfährt, steht in MOTORRAD 11/20. Interessant: Im Gesamtranking steht die Druckmaschine nur im Mittelfeld. Ein fabelhafter Motor allein reicht bei der 1.000-Punkte-Wertung eben nicht aus.
Der damalige Kommentar der Tester: "Kawasaki Z H2, der Kompressor-Motor als Naked-Bike-Antrieb. Ein Fast-Forward-Naked mit feinen Manieren, 4-Zyl., 200 PS, 998 cm³."
218 Punkte in der Motor-Wertung sammelte die aktuelle BMW S 1000 RR. Im Generationenvergleich in MOTORRAD 05/23. Der neue Shift-Cam-Motor mit 210, mit variablen Steuerzeiten kann sich auf dem Punkte-Papier nicht vor seinen direkten Vorgänger mit 207 PS (218 Punkte) setzten.
Der damalige Kommentar der Tester: "BMW S 1000 RR, aktuell gibt es keinen anderen Superbike-Motor, der soviel Landstraßentauglichkeit bewahrt. Auch das Ansprechverhalten ist Sahne. Motor: 4-Zyl., 210 PS, 999 cm³."
Im großen Supersportler-Test in MOTORRAD 11/20 konnte die Suzuki ihr aktuelle und letzte Höchstpunktzahl erringen und beweist, gemeinsam mit der BMW auf Platz 2: variable Ventilsteuerungen sind Schlüssel zum Erfolg. Skurril: Seit 2021 bietet Suzuki die aktuellen Gixxer nicht mehr in Europa an.
Der damalige Kommentar der Tester: "Suzuki GSX-R 1000 R, der Motor ist eine Bank, dazu höchst umgänglich, ein sehr ausgewogener Supersportler, 4-Zyl., 203 PS, 1.000 cm³."