🏆 Unsere Testsieger im Überblick:
- Testsieger bis 25 bar Arbeitsdruck: Gardena Aqua Clean 24/18V
- Testsieger 50 bis 110 bar Arbeitsdruck: Kärcher K 2 Battery
Kabeltrommel suchen, Zuleitungskabel vom Gerät abwickeln, Kabeltrommelstecker in die Außensteckdose stecken, Gerätestecker in die Kabeltrommel fummeln, Gartenschlauch abwickeln und ans Gerät friemeln. Danach den Außen-Wasserhahn aufdrehen, ans Gerät zurückkehren und den Hauptschalter auf "on" stellen – es kann losgehen. Und danach? Muss die ganze Installation auch wieder zurückgebaut werden, wobei das Aufwickeln von 50 Metern pitschnassem Kabeltrommel-Kabel zu den besonders reizvollen Aufgaben gehört. So oder so ähnlich sieht oft die Einsatzpraxis mit Hochdruckreinigern aus. Erleichterung sollen Akku-Hochdruckreiniger verschaffen. Wir haben 10 kabellose Geräte getestet.
Akku-Hochdruckreiniger bis 25 bar Arbeitsdruck
In Sachen Handhabung und Anwenderfreundlichkeit sammelt Gardena in beiden Klassen reichlich Punkte und erzielt bei den Geräten bis 25 bar einen klaren Testsieg. Für den großen Gardena spricht auch das clevere Wassertank-Konzept. Gloria bietet in beiden Klassen solide Ware und Greenworks bei den Großen eine unkonventionelle "Eimerlösung".
Akku-Hochdruckreiniger 50 bis 110 bar Arbeitsdruck
Am Kärcher K 2 Battery kommt man kaum vorbei: Zumindest dann nicht, wenn man die mit Abstand beste Reinigungsleistung des Testfelds haben möchte. Ein starker Akku, viel Druck und reichlich Wasserdurchsatz bescheren dem Platzhirsch als einzigem Testteilnehmer das Testurteil "sehr gut" und den Testsieg in der großen Klasse.
Wissenswertes zum Thema Hochdruckreiniger
Sind Akku-Hochdruckreiniger ihren meist noch sehr heftigen Mehrpreis wert?
Jein! Das lässt sich prima am typischen Einstiegs-Kärcher zeigen, dem Klassiker K 2. Der kostet in der Grundversion rund 70 Euro Listenpreis, und selbst wer den besser ausgestatteten und für die Fahrzeugwäsche sinnvolleren K 2 Power Control ordert, zahlt in der Praxis selten mehr als 80 Euro. Der leistungsmäßig vergleichbare K 2 Battery, den der geneigte Leser in dieser Geschichte finden wird, kostet inklusive Akku und dem eigentlich zwingend erforderlichen Schnellladegerät rund 400 Euro. Noch Fragen? Um es auf den Punkt zu bringen: Bedienungskomfort und Bequemlichkeit kosten momentan noch reichlich Mehrpreis. Doch der kann einem durchaus die Sache wert sein. Besonders dann, wenn neben dem ganzen Stromkabel-Gefrickel auch das Wasserschlauch-Getüdel entfällt. Entweder durch integrierte Wassertanks, wie beim Gardena Aqua Clean Li-40/60 und dem Greenworks GDC-40. Oder durch die Möglichkeit der direkten Wasseransaugung aus Wasserkanne, Regenfass oder (Nachbars?) Gartenteich, wie es die meisten Geräte im Testfeld erlauben.
Muss man Hunderte von Euro für ein Akku-Gerät ausgeben?
Muss man nicht, denn neben den "großen" Akku-Hochdruckreinigern, die zwischen 50 und 110 bar Arbeitsdruck versprechen (Werte, die bei Kabelgeräten für die Einsteigerklasse gelten) und von denen in diesem Test vier Kandidaten antreten, gibt es mittlerweile auch "Mitteldruckreiniger". Die liefern bis zu 25 bar Höchstdruck, der in der Praxis viel wichtigere Nenndruck wird vorsichtshalber gar nicht oder nur sehr versteckt verraten. Diese Geräte, sechs davon in diesem Test, sind zum Teil schon für Aktionspreise um 100 Euro zu bekommen. Sie wirken – zumindest auf den ersten Blick – deutlich kompakter und wiegen auch weniger als die Hochdruckreiniger. Einen separaten Hochdruckschlauch benötigen sie auch nicht, es ist ja alles so toll integriert, sogar der Akku. Wer nun aber auf erhöhten Bedienungskomfort spekuliert, liegt schwer daneben. Im wahrsten Sinne des Wortes; denn bei den Mitteldruckgeräten hat der Benutzer immer das komplette Gerät in der Hand, bei den Akku-Hochdruckreinigern nur die meist sehr leichte Pistole mit Lanze und Düse. Und das kann auf Dauer einen gewichtigen Unterschied machen.
Wie lange halten Akku-Hochdruckreiniger durch?
Darüber gibt die reine Akku-Nennladung (im Test zwischen 2,5 und 5,0 Ah) nur bedingt Auskunft, entscheidend ist auf dem Platz. Und dort liegt die Nonstop-Laufzeit zwischen etwas bescheidenen sieben und auch für größere Fahrzeugwäschen völlig ausreichenden 19 Minuten. Faustregel aus der MOTORRAD-Testpraxis: Alles über zehn Minuten ist ganz ordentlich und reicht auch für eine normale Motorrad-/Autowäsche. Das Akku-Durchhaltevermögen ist die eine Seite, die benötigte Ladezeit eine andere, auch nicht ganz unwichtige. Ausgerechnet Hochdruckreiniger-Platzhirsch Kärcher legt seinen Akkugeräten serienmäßig nur ein Standard-Ladegerät bei. Kein Problem, wenn man mal die Arbeit für rund vier (KHB 6) oder sogar acht Stunden (K 2) unterbrechen möchte. Wer weniger Muße und keinen Zweit-Akku hat, kommt um den zusätzlichen Kauf eines Schnellladegeräts (40/60 Euro) nicht herum. Zur Ehrenrettung der Kärcher-Akkutruppe sei verraten: Mit der in den Stromspeicher integrierten digitalen Lade- und Laufzeitanzeige sind die Gelb-Schwarzen ganz weit vorn. Das Display informiert absolut zuverlässig und sehr präzise. Bei anderen Geräten dienen meist nur ein paar funzelige LEDs als mehr und meist eher weniger genaue Infoquelle.
Welche Lebensdauer haben Akku-Hochdruckreiniger?
Für die Mittel- und Hochdruckreiniger gilt unverändert: Das ist alles keine Raketentechnik, beim grundsätzlichen Aufbau gibt es für kabellose und kabelgebundene Geräte keinen Unterschied. Konkret: Ein Elektromotor treibt eine Kolbenpumpe an, die Wasser unter Druck setzt. Besagter Motor ist bei den Heimwerkergeräten fast ausnahmslos ein "Standardmotor", der auch in Küchenmaschinen oder Akkuschraubern zu finden ist. Die Lebensdauer solcher Motoren dürfte bei den kleinen Geräten auf 60 bis 70 Stunden Netto-Einsatzzeit ausgelegt sein; bei den größeren Geräten liegt sie bei etwa 80 bis 100 Stunden, was etwa 250 bis 300 Akku-Ladungen entsprechen dürfte.
Das klingt nicht nach wirklich viel, doch bei genauerer Rechnung sind durchaus viele Jahre machbar. Wer zum Beispiel jeden Monat und das ganzjährig zweimal für jeweils zehn Minuten sein Motorrad duscht (und das ist schon wirklich viel), kommt pro Jahr auf vier Stunden Gesamtlaufzeit. Dazu noch etwas Terrassenpflege und Autowäsche – sagen wir mal sechs Stunden in Summe pro Jahr. Macht bei den "großen" Geräten über 13 Jahre Einsatzbereitschaft.
Passen Akkus von anderen kabellosen Geräten?
Wer so akkuaffin ist, um sich einen Akku-Mittel- oder -Hochdruckreiniger zuzulegen, hat meist schon mehrere andere kabellos arbeitende Elektrogeräte daheim. Da kann sich der genauere Blick auf den Gerätebestand lohnen, denn manchmal lassen sich die Saftspender völlig unterschiedlicher Geräte untereinander tauschen. So zum Beispiel die 18-Volt-Akkus von Gardena und Gloria, die zu dem von Bosch initiierten "Power for all"-Programm passen und damit auch mit Bosch-Geräten kompatibel sind. Kleiner Pferdefuß am Rande: Die Lithium-Ionen-Akkus von "Bosch Grün" und "Bosch Blau" (Heimwerker-/Profibereich) sind nicht grundsätzlich kompatibel, wohingegen "Kärcher Gelb" und "Kärcher Anthrazit" durchaus hin- und hergetauscht werden können – nur eben noch nicht bei ganz so vielen Geräten.
Wie testet MOTORRAD Akku-Hochdruckreiniger?
Akku-Hochdruckreiniger interessieren Motorrad- und Autofahrer gleichermaßen. So arbeiteten von Testbeginn an MOTORRAD und das Schwesterblatt auto motor und sport eng zusammen. Alle Testmuster wurden online gekauft. Nachdem die Geräte in Stuttgart gesichtet, vermessen und gewogen wurden, ging es zum Praxistest zu den Pflegemittelexperten der Dr. O. K. Wack Chemie GmbH nach Ingolstadt. Anwendungstechniker Hartmut Hauber präsentierte dort einen anspruchsvollen Testparcours, bestehend aus mit Testschmutz (ein Mix aus Ruß, Öl, Fett und Pigmentschmutz) verunreinigten Fliesen, die es innerhalb von jeweils zehn Sekunden und aus 30 Zentimetern Abstand zu bearbeiten galt. Parallel dazu wurden die Akkulaufzeit und die Lautstärkeentwicklung der Geräte gemessen. Der KÜS-Sachverständige Thomas Schuster leistete dabei kräftig Amtshilfe und war auch beim abschließenden Technik-Briefing in Stuttgart wieder dabei, bei dem es u. a. um die Verarbeitungsqualität und die Zubehörtauglichkeit ging. Final mussten die Akkus erneut ans bzw. ins Ladegerät, um Lade- und Laufzeiten zu verifizieren.
Ist die Fahrzeugwäsche zu Hause verboten?
Die gute Nachricht zuerst: Die Fahrzeugwäsche vor der heimischen Garage ist nicht grundsätzlich verboten. Nun die schlechte Nachricht: Näheres regeln die örtlichen Bestimmungen.
Bundesweit gibt es nur eine verbindliche Bestimmung: das Wasserhaushaltsgesetz (WHG), das im § 48 die Reinhaltung des Grundwassers fordert. Die konkrete Umsetzung erfolgt von Ort zu Ort sehr unterschiedlich, nur in einer Sache sind sich alle einig: In Wasserschutzgebieten ist die heimische Fahrzeugwäsche grundsätzlich verboten. Prinzipiell ist bei der Fahrzeugpflege alles erlaubt, wobei keine schädlichen Substanzen ins Grundwasser gelangen können. Daher kann das Abspülen mit klarem Wasser sogar dort zulässig sein, wo die "klassische" Fahrzeugwäsche eigentlich verboten ist. Einige Gemeinden fordern als Wasch-Mindestvoraussetzung einen versiegelten Untergrund, der sicherstellt, dass das Waschwasser komplett in die Kanalisation abfließen kann. Aber auch da gibt es unterschiedliche Regelungen: direkt in öffentliche Kanalisation oder nur über einen gesonderten Anschluss via Ölabscheider? Bester und Geld sparender Tipp (von 25 bis 100.000 Euro!): Beim Ordnungsamt der Gemeinde über die örtlichen Bestimmungen informieren.