11 Actioncams im Test
Elf Kameras, drei Preisklassen

Für den Test von elf aktuellen Actioncams in drei Preisklassen haben wir ein Serienmotorrad zum Videomobil für eine spezielle Reihenmessung umgebaut. Mit interessanten Ergebnissen.

Elf Kameras, drei Preisklassen
Foto: Thorsten Dentges

Hat Sony gekniffen? Offiziell ließ uns der japanische Kamerahersteller nur wissen: „Tut uns leid, wir haben für Ihren Test leider keine Geräte im Haus, die wir zur Verfügung stellen können.“ Schon seltsam, dass ein Weltkonzern bei einer Vorlaufzeit von einigen Wochen nicht eine einzige Actioncam für diesen MOTORRAD-Vergleichstest auftreiben konnte, oder? Zumal sich die neue Sony X1000 mit beeindruckenden Eckdaten wunderbar in der Premiumklasse gegen Platzhirsch GoPro hätte behaupten können – passionierte Motorrad-Videofilmer (und potenzielle Käufer) hätte das Ergebnis sicherlich interessiert.

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Elf Kameras, drei Preisklassen
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So aber hatte GoPro mit der ebenfalls neuen Hero 5 Black bei den Premiumgeräten nur einen Gegner: Garmin. Der konnte es locker mit Dauersieger GoPro aufnehmen, Bedienungsfreundlichkeit und Ausstattung mit motorradtauglichen Halterungen waren besser, man unterlag aber knapp bei der Bildqualität. Die letztlich aber für eine Kamera entscheidend sein sollte, daher gebührt der Hero 5 der Testsieg zu Recht.

Umwerfend gute Bilder liefern beide Premiumgeräte, und auch die übrigen Kameras konnten überwiegend überzeugen. Im Video finden sich anschauliche Beispiele aus unserem Test. Im Gegensatz zu noch vor wenigen Jahren, als verwaschene, pixelige und ruckelige Videos mit allenfalls dokumentarischem Charakter die Messlatte bildeten, gilt heute: Hollywood-Niveau. Vor allem seit die sogenannte 4K-Technik in Privathaushalten Einzug gehalten hat. Gemeint ist eine vierfach höhere Auflösung als Full-HD, dem bis vor Kurzem noch gängigen höchsten Standard. 4K, also mindestens 3.820 mal 2.160 Bildpunkte, bedeutet in der Regel schärfere und brillantere Bilder. Und logischerweise wollen auch wir Motorradfahrer Topqualität sehen und im Idealfall auch selbst erzeugen, die möglichst nah dran ist an der Realität des tatsächlichen Fahrerlebnisses. Die meisten Actioncams unseres aktuellen Vergleichs liefern 4K-Qualität, sind somit also up to date.

Premium-, Mittelklasse- und Einsteiger-Actioncams

Wir haben unseren Actioncam-Test in drei Klassen eingeteilt: Premium (ohne Preisbeschränkung), Mittelklasse (bis 350 Euro) und Einsteiger (bis 150 Euro). Denn auch trotz Schwärmerei für Erste-Klasse-Videos – nicht jeder kann und will sich die teuersten Geräte leisten. Zur Dokumentation von Urlaubsfahrten, fürs Aufzeichnen gelegentlicher Renntrainings und zum Teilen netter Erinnerungsbilder vom Tagestrip mit Freunden reichen Actioncams der Mittelklasse allemal. Mit kleinen Abstrichen bei Bild- und Tonqualität kann man gut leben. Und TomTom beweist mit dem toll gemachten Paket Bandit Bike Pack sogar, dass Profimaterial nicht viel kosten muss. Im Vergleich zu Testsiegern und Topkameras der jeweiligen Vorgenerationen bieten aktuelle Mittelklässler sowieso oft die bessere Leistung, was angesichts der rasanten Technikentwicklung in diesem Bereich kaum verwundert. Noch was: Die spezifischen Motorradhalterungen unterscheiden sich nur selten – Premiumklasse hin, Mitelklasse her. Es spricht also einiges für die Wahl einer Mittelklasse-Actioncam, weil hier eine gesunde Preis-Leistung geboten wird.

Warum sich aber für eine der Einsteigerkameras entscheiden? Obwohl sie, die vorbildliche Rollei mal ausgenommen, laut unseren Testergebnissen und auch für Laien offensichtlich bei Bild, Ton und Ausstattung sichtbar abfallen? Antwort: um sich erst einmal an die Onboard-Filmerei heranzuwagen. Denn oftmals sind Einsteiger mit den vielfältigen Möglichkeiten und Einstellungen einer Profikamera überfordert, und manchmal erkennt man auch recht schnell, dass man doch lieber einfach nur fährt als regelmäßig filmt. Gut, wenn dann kein allzu teures Gerät in der Schublade verstaubt. Zum Schluss ein Profitipp: mit mehreren Kameras arbeiten! Für mitreißende Videos und Fotos braucht man gutes Licht, spannende Motive und möglichst viele ungewöhnliche Perspektiven. Kreativität ist gefragt – 4K und Hightechkameras können ein geschultes Auge von Kameramann oder -frau nach wie vor nicht ersetzen.

Premium: Garmin Virb Ultra 30

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Premium: Garmin Virb Ultra 30
  • Anbieter: Garmin Deutschland, Tel. 0 89/8 58 36 48 80, www.garmin.com
  • Preis: 429,99 Euro
  • max. Auflösung: 3.840 x 2.160p bei 30 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 123 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MP4, JPEG
  • Display: 1,75“-LCD- Farb-Touchscreen
  • Größe: 57,5 x 46 x 31 mm
  • Gewicht: 88 g
  • Lieferumfang: wasserdichtes Schutzgehäuse, Lenker-, Klebe- und Bandhalterungen, Adapter, Verlängerungsarme, Daten- und Ladekabel

Bild- und Tonqualität: Recht realistische Farben, sehr klare Kontraste und ausgesprochen hohe Schärfe, sehr gute Detailzeichnung, Videoqualität insgesamt beeindruckend hoch; im Fotomodus entstehen gute Bilder, jedoch etwas Rauschen bei Kunstlicht und nicht endscharf; Motorsound wirkt bei Aufnahmen authentisch, dennoch Störgeräusche durch Fahrtwind

Befestigungen: vielfältige Möglichkeiten, die Kamera an unterschiedlichen Stellen am Motorrad anzubringen; Brustgurt zur Anbringung am Körper des Fahrers; Klemmhalterung gut fest und mit ordentlicher Vibrationsdämmung

Bedienbarkeit: extrem benutzerfreundlich, einfache Menüführung durch Voice Control (Steuerung durch Stimmbefehle) und mittels Touchscreen; Knöpfe mit guter Rückmeldung

Verarbeitung/Ausstattung: sehr reichhaltige Ausstattung mit sinnvollen und motorradtauglichen Halterungen und Adaptern; Kamera erstklassig verarbeitet; gut auflösender Touchscreen

Fazit: Vor allem die einfache Bedienung kann überzeugen. Die prima verarbeitete Garmin Virb Ultra 30 ist mit Touchscreen und Voice Control erstklassig ausgestattet und bietet rundum hervorragende Leistungen zu einem fairen Preis.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

Premium: GoPro Hero 5 Black

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Premium: GoPro Hero 5 Black (MOTORRAD-Testsieger)
  • Anbieter: GoPro, Tel. 0 89/21 09 32 25, www.gopro.com
  • Preis: 429,99 Euro
  • max. Auflösung: 4.000 x 3.000p bei 30 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 149 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MP4, JPEG, RAW
  • Display: 2“-LCD-Farb-Touchscreen sowie LCD-Monochrom-Frontdisplay (17 x 17 mm)
  • Größe: 62 x 44 x 32 mm
  • Gewicht: 117 g
  • Lieferumfang: Kamerarahmen, Klebehalterungen, GoPro-Standardbefestigung, Daten- und Ladekabel; Extrazubehör: Lenkerhalterung Pro Handlebar (Aufpreis: 34,99 Euro)

Bild- und Tonqualität: knackig scharfes Bild; klasse Kontraste, brillante Farben; wirksamer Bildstabilisator, recht geringes Verwackeln des aufgenommenen Videomaterials, kaum Verzerrungen; superschnelles Umblenden bei wechselnden Lichtverhältnissen, Prüfung „Tunneldurchfahrt“ bei Testrunde tipptopp überstanden; bei Gegenlicht etwas dunkles Gesamtbild; Fotoqualität prima; Motorgeräusche gut abgemixt, Fahrtwind jedoch sehr dominant

Befestigungen: stabiler Klemmhalter aus Metall mit guter Dämmung gegen Vibrationen, jedoch nur gegen Aufpreis; Klebepads für Helm

Bedienbarkeit: Menüführung über Knopf etwas umständlich, über Touchscreen einfach, allerdings kaum mit Handschuhen zu steuern

Verarbeitung/Ausstattung: gummiertes, sehr griffiges, hochwertiges Gehäuse (wasserdicht bis 30 m); ausgezeichnet verarbeitet

Fazit: Wie schon ihre Vorgängerinnen liefert die GoPro Hero 5 Black die besten Bilder – Videodreh auf Profiniveau! Neue Features wie Touchscreen und Voice Control steigern den Bedienkomfort, die Verarbeitung: auch erstklassig. Top!

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

GoPro Hero 5 Black

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Mittelklasse: GoPro Hero Session

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Mittelklasse: GoPro Hero Session
  • Anbieter: GoPro, Tel. 0 89/21 09 32 25, www.gopro.com
  • Preis: 229,99 Euro
  • max. Auflösung: 3.264 x 2.448p bei 30 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 149 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MP4, JPEG
  • Display: LCD-Monochrom-Display (18 x 5 mm)
  • Größe: 38 x 37 x 37 mm
  • Gewicht: 74 g
  • Lieferumfang: Kamerarahmen, Klebehalterungen, GoPro-Standardbefestigung, Daten- und Ladekabel; Extrazubehör: Lenkerhalterung Pro Handlebar (Aufpreis: 34,99 Euro)

Bild- und Tonqualität: Sehr gute Bildschärfe, bildet über gesamte Farbskala die Töne sehr realitätsnah ab, Farbbrillanz nicht ganz so hoch wie bei Schwestermodell Hero 5, aber überdurchschnittlich, Videos schön flüssig und ruckfrei; Fotoqualität auf Topniveau; Fahrtwindgeräusche trennen sich gut vom Motorsound, der etwas zu bassig wiedergegeben wird

Befestigungen: Kamerarahmenhalterung sehr passgenau; stabiler Klemmhalter aus Metall mit guter Dämmung gegen Vibrationen, jedoch nur gegen Aufpreis; Klebepads für Helm

Bedienbarkeit: Ein-Knopf-Bedienung, Schalter gut definiert, auch mit Handschuhen gut zu bedienen; Menüführung über Mini-Display recht unkomfortabel und unübersichtlich

Verarbeitung/Ausstattung: sehr gut und solide verarbeitet, Ausstattung trotz wasserdichtem Kameragehäuse sehr spartanisch. Lenkerhalterung (siehe bei Hero 5, dort im Bild) nur gegen Aufpreis

Fazit: Liegt wie ein Spielwürfel in der Hand – GoPros Hero Session dürfte allen gefallen, die eine ultrakompakte und unkomplizierte Actioncam mit hoher Bildqualität suchen. Optimal auch als Ergänzungskamera.

MOTORRAD-Urteil: gut

GoPro Hero Session

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*Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Mittelklasse: Midland H7

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Mittelklasse: Midland H7
  • Anbieter: Alan Electronics, Tel. 0 61 03/9 48 10, www.alan-electronics.de
  • Preis: 199 Euro
  • max. Auflösung: 3.840 x 2.160p bei 10 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 150 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MOV, JPEG; Display: 2“-LCD-TFT-Farbscreen
  • Größe: 58 x 43 x 24 mm
  • Gewicht: 69 g
  • Lieferumfang: Kamerarahmen, wasserdichtes Schutzgehäuse, Klebehalterungen, GoPro-Standardbefestigung, Daten- und Ladekabel, Handgelenk-Fernbedienung; Extrazubehör: Lenkerhalterung (Aufpreis: 27,50 Euro)

Bild- und Tonqualität: Bildmaterial mit sichtbarem Rauschen, körnige Darstellung, Verzerrungen bei Fahrtaufnahmen, Farben leicht überzeichnet, wirken unecht, Feinmotive wie etwa Schriften auf Straßenschildern kommen pixelig heraus, teils starke Artefakte bei bewegten Bildern, auffälliger Rotstich; schnelles Blendenumschalten; Farben bei Fotos schön kräftig, aber bei Kunstlicht sichtbares Rauschen; Motorsound unrealistisch

Befestigungen: Passt auf GoPro-Halterungen und sitzt dort gut fest, hauseigene Lenkerhalterung (nur vertikal verstellbar, nicht im Bild) aus billig anmutendem Plastik hält sehr ordentlich

Bedienbarkeit: sehr leichte Bedienung auch mit Handschuhen, Schaltknöpfe gut definiert; großes Farbdisplay sehr hilfreich beim Ausrichten

Verarbeitung/Ausstattung: prima Verarbeitung, für die Preisklasse bestens ausgestattet

Fazit: Bei 4K-Auflösung erwarten auch Hobbyfilmer mehr als die fast schon antiquiert wirkende Pixeldarbietung der Midland H7. Gute Bedienbarkeit und klasse Ausstattung mit Fernbedienung zählen zumindest als Plus.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Midland H7

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Mittelklasse: Olympus TG Tracker

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Mittelklasse: Olympus TG Tracker
  • Anbieter: Olympus Deutschland, Tel. 0 40/23 77 98 99, www.olympus.de
  • Preis: 349 Euro
  • max. Auflösung: 3.840 x 2.160p bei 30 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 204 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MOV, JPEG
  • Display: 1,3“-LCD-Klapp-Farbscreen
  • Größe: 93 x 56,5 x 35 mm
  • Gewicht: 184 g
  • Lieferumfang: Handhalterung, Objektivschutzdeckel, Daten- und Ladekabel, Handgelenk-Fernbedienung, Netzteil

Bild- und Tonqualität: Bild wirkt leicht verschwommen und nicht besonders scharf, flache Farben, bei gleißendem Licht fransen Konturen schnell aus, wirkt überbelichtet; tendenziell zu dunkles Bild, Grüntöne aber gut und realitätsnah getroffen; Motorgeräusch wird im Stand gut wiedergegeben, Fahraufnahmen jedoch eher mit mäßiger Soundqualität

Befestigungen: Mitgelieferter Handgriff kaum auf dem Motorrad zu gebrauchen, höchstens für Aufnahmen durch Sozius sinnvoll; lediglich Gewindeaufnahme, passt aber für diverse RAM-Mount-Motorradhalterungen (bei Olympus nicht erhältlich, aber zum Beispiel über www.touratech.de)

Bedienbarkeit: intuitive Menüführung, über Klappdisplay gute Kontrolle und Übersicht; verständliche Beschriftung der Bedienelemente

Verarbeitung/Ausstattung: Das Kameragehäuse soll bis 30 Meter Tiefe wasserdicht sein, Plastikgehäuse wirkt aber billig, und Verarbeitung ist eher mäßig

Fazit: Die wasserdichte Olympus Stylus TG Tracker ist bestimmt eine ordentliche Outdoor- Actioncam. Aber für Motorradfahrer, nicht zuletzt aufgrund magerer Halterausstattung und eines relativ hohen Preises, eher nur zweite Wahl.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Olympus TG Tracker

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*Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Mittelklasse: Sena Prism

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Mittelklasse: Sena Prism
  • Anbieter: Sena, Tel. 00 33/1/60 53 55 60 (Frankreich), www.sena.com/de
  • Preis: 260 Euro
  • max. Auflösung: 1.920 x 1.080p bei 30 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 137 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MOV, JPEG
  • Display: LCD-Monochrom-Display (14 x 10 mm)
  • Größe: 63 x 44 x 23 mm
  • Gewicht: 77 g
  • Lieferumfang: wasserdichtes Schutzgehäuse, Lenker-, Klemm- und Saugnapfhalterungen, Daten- und Ladekabel

Bild- und Tonqualität: Gute Bildschärfe und klare Konturen, aber etwas flache Farben, Rottöne wirken ausgeblichen; Aufnahmewinkel nicht besonders weit, erfasst aber einen ausreichend guten und angenehm anzusehenden Ausschnitt; recht starke Verzerrungen; Fotobildqualität nur Durchschnitt; bei Fahrtwind starke Störgeräusche, Motorgeräusche wirken echt

Befestigungen: Zahlreiche verschiedene Halterungen, Kamera lässt sich sehr gut an verschiedenen Stellen des Motorrads anbringen, Ausrichtung der Kamera durch Kugelkopf auch an ungewöhnlichen Anbringplätzen komfortabel; Stabilität und Materialgüte der (Plastik-)Halter sehr ordentlich; Saugnapfhalterung für Pkw

Bedienbarkeit: nur kleines Display, je nach Lichteinfall draußen schlecht ablesbar; Menüführung nicht besonders eingängig, aber Sprachsteuerung möglich

Verarbeitung/Ausstattung: wertiges Kameragehäuse, reichhaltiger Lieferumfang, wasserdichtes Extragehäuse im Set enthalten

Fazit: Video- und Fotoqualität der Full-HD-Actioncam Sena Prism lassen im direkten Vergleich mit modernen 4K-Geräten etwas zu wünschen übrig. Die fette Ausstattung reißt’s wieder raus – gute Kamera für Motorrad-Action!

MOTORRAD-Urteil: gut

Sena Prism

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*Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Mittelklasse: TomTom Bandit Bike Pack

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Mittelklasse: TomTom Bandit Bike Pack (MOTORRAD-Kauftipp)
  • Anbieter: TomTom, Tel. 0 69/66 80 09 15, www.tomtom.com
  • Preis: 349 Euro
  • max. Auflösung: 3.840 x 2.160p bei 15 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 132 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MOV, JPEG
  • Display: LCD-Monochrom-Display (25 x 22 mm)
  • Größe: 94 x 52 x 38 mm
  • Gewicht: 193 g
  • Lieferumfang: Unterwasser-Objektivschutzdeckel, Lenker-, Klebe- und Bandhalterungen, Handgelenk-Fernbedienung, GoPro-Standard­befestigung

Bild- und Tonqualität: Klasse Bildqualität, hohe Schärfe, kaum Rauschen, realitätsnahe Farben; Kamera kommt sehr gut mit Gegenlicht zurecht, Blende schaltet schnell um; Fotos endscharf und mit satten Farben; schöner, dezenter Sound, gut ausgesteuert

Befestigungen: Sehr hochwertige und robuste Klemmhalterung mit Kugelkopf für Lenker und andere Rohre (zum Beispiel Motorschutzbügel), Ausrichtung der Kamera dadurch sehr komfortabel, lässt sich ohne Werkzeug anbringen; Kamera wird mit einem Handgriff ein- und abgeklinkt; Handgelenkhalterung praktisch

Bedienbarkeit: einfache Menüführung, aber nur kleines Einfarbdisplay vorhanden; Steuerung per Fernbedienung; Anschluss an Rechner oder Monitor wie USB-Stick, keine Kabel nötig; Editieren per App auf Smartphone möglich

Verarbeitung/Ausstattung: erstklassig verarbeitet, spezifische Motorradausstattung

Fazit: Das TomTom-Set Bandit Bike Pack mit ausgezeichneter Lenkerhalterung und Fernbedienung ist gut auf Zweiradbedürfnisse zugeschnitten. Das Paket bietet erstaunlich hohe Qualität zu einem überschaubaren Preis.

MOTORRAD-Urteil: gut

TomTom Bandit Bike Pack

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*Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Einsteiger: Rollei 425

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Einsteiger: Rollei 425 (MOTORRAD-Kauftipp)
  • Anbieter: Rollei, Tel. 0 40/2 70 75 02 70, www.rollei.de
  • Preis: 129,99 Euro
  • max. Auflösung: 3.840 x 2.160p bei 25 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 170 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MOV, JPEG
  • Display: 2“-LCD-TFT-Farbscreen
  • Größe: 59 x 41 x 24 mm
  • Gewicht: 67 g
  • Lieferumfang: Kamerarahmen, wasserdichtes Schutzgehäuse, Klemm- und Bandhalterungen, GoPro-Standardbefestigung, Daten- und Ladekabel, Handgelenk-Fernbedienung

Bild- und Tonqualität: Gute Bildschärfe bei bewegten Bildern, allerdings offenbar etwas zu starker Scharfzeichnungsfilter, leichte Artefakte und etwas Rauschen, brillante (etwas unnatürliche) Farben, Rottöne sehr kräftig, lineares Umblenden bei Wechsellicht, insgesamt gute Videoergebnisse, Fahrten werden sehenswert aufgezeichnet; Fotos bei Kunstlicht mit leichtem Rauschen, Qualität aber noch okay; Motorsound wirkt verfremdet

Befestigungen: GoPro-Standardbefestigung aus Plastik mit etwas Spiel, saß im Test nicht optimal; Tipp fürs Motorrad: Originalzubehör-Lenkerhalterung „Hell Rider“ aus Metall für 33 Euro (wurde außerhalb der Wertung getestet)

Bedienbarkeit: komfortabel mit Fernbedienung am Handgelenk zu steuern; einfache Menüführung

Verarbeitung/Ausstattung: Materialien ordentlich; Farbdisplay für Preisklasse wirklich gut

Fazit: Klasse Videos! Nur bei den Standardhalterungen schwächelt die Rollei 425. Die Einsteigerkamera wird jedoch so günstig angeboten, dass man sich sinnvolles Originalzubehör fürs Motorrad gut leisten kann. Also: kaufen!

MOTORRAD-Urteil: gut

Rollei 425

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*Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Einsteiger: Somikon 4K Action UHD

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Einsteiger: Somikon 4K Action UHD
  • Anbieter: Pearl, Tel. 0 76 31/36 00, www.pearl.de
  • Preis: 129,90 Euro
  • max. Auflösung: 3.840 x 2.160p bei 24 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 170 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MOV, JPEG
  • Display: 2“-LTPS-LCD-Farbscreen
  • Größe: 59 x 41 x 29 mm
  • Gewicht: 68 g
  • Lieferumfang: Kamerarahmen, wasserdichtes Schutzgehäuse, Lenker-, Klemm- und Bandhalterungen, GoPro-Standardbefestigung, Daten- und Ladekabel

Bild- und Tonqualität: Milchiges Bild, leicht verschwommen, Farben aber schön kräftig, schaltet bei Tunnelfahrten mit harten Lichtwechseln reaktionsschnell um, bei Highspeed- Fahrten (Autobahn) im Test starke Verzerrungen; super Fotos, knackscharf und tolle Farben; Motor klingt total verzerrt, Fahrtwind aber angenehm im Hintergrund

Befestigungen: Rahmengehäuse sehr passgenau; sehr gute Auswahl an verschiedenen, auch motorradtauglichen Halterungen, Kamera ist leicht und baut sehr kompakt, lässt sich gut an verschiedenen Stellen am Motorrad anbringen

Bedienbarkeit: Wiedergabe von Videos möglich, gute direkte Kontrolle des aufgezeichneten Materials vor Ort beim Dreh; Menüführung aufgrund übersichtlichen, großen Bildschirms sehr einfach, eingebettet in wasserdichtem Zusatzgehäuse, jedoch störende Spiegelungen; Knöpfe lassen sich gut bedienen

Verarbeitung/Ausstattung: solide gemacht; Farbdisplay für Preisklasse eher ungewöhnlich

Fazit: Die Somikon 4K Action UHD protzt mit fetter Ausstattung wie Farbdisplay und diversen Halterungen. Gibt sich beim Preis aber bescheiden. Gut so. Die Video- und Tonqualität ist nur mäßig, sonst wäre sogar ein „gut“ drin gewesen.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Somikon 4K Action UHD

€ 153,75* bei Amazon kaufen

*Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Einsteiger: Sena Prism Tube

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Einsteiger: Sena Prism Tube
  • Anbieter: Sena, Tel. 00 33/1/60 53 55 60 (Frankreich), www.sena.com/de
  • Preis: 129 Euro
  • max. Auflösung: 1.920 x 1.080p bei 30 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 125 Grad
  • Speichermedium: MicroSD (ab Class 10)
  • Dateiformate: MOV
  • Display: nicht vorhanden
  • Größe: 99 x 31 mm
  • Gewicht: 74 g
  • Lieferumfang: wasserdichtes Schutzgehäuse, Schwenk- und Klebehalterung, Daten- und Ladekabel, Lautsprecher, Mikrofon

Bild- und Tonqualität: Ordentliche Schärfe und recht kräftige Farbtöne, aber Tiefen saufen schnell ab, außerdem starke Rasterungen und Artefakte, Bild je nach Fahrsituation mit unschönen Verzerrungen; bei schnellen Lichtwechseln, etwa bei Tunneldurchfahrten, schaltet die automatische Blende recht behäbig um, insgesamt Videoaufzeichnungen eher mit dokumentarischem Charakter als sehenswerter Bildqualität; keine Fotofunktion; Sound sehr schepperig, Motor wird unnatürlich wiedergegeben, gut hingegen: nur wenige störende Fahrtwindgeräusche

Befestigungen: Nur Helmhalterung im Lieferumfang, kann aber auch an Motorradverkleidung angebracht werden; Schwenkhalterung vereinfacht Ausrichtung von Kamera

Bedienbarkeit: einfache Bedienung, da kaum Funktionen; griffiger Schiebeschalter

Verarbeitung/Ausstattung: tadellose Verarbeitung, solides Gehäuse; einfache Ausstattung, aber Extramikrofon für bessere und direkte Audioaufnahmen, etwa für Kommentare des Fahrers in Aktion

Fazit: Die solide gemachte Sena Prism Tube lässt sich simpel wie eine Taschenlampe bedienen. Bei ihrer Hauptfunktion Videoaufzeichnung liefert sie aber im Vergleich die schlechtesten Resultate ab. Kaum noch zeitgemäß.

MOTORRAD-Urteil: ausreichend

Sena Prism Tube

€ 129,00* bei Amazon kaufen

*Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Einsteiger: Telefunken FHD 170/5 pure

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Einsteiger: Telefunken FHD 170/5 pure
  • Anbieter: Millennium 2000, Tel. 0 89/29 00 35 40, www.millennium2000.de
  • Preis: 119 Euro
  • max. Auflösung: 1.920 x 1.080p bei 30 fps
  • max. Aufnahmewinkel: 170 Grad
  • Speichermedium: MicroSD
  • Dateiformate: MP4, JPEG
  • Display: 1,5“-LCD-TFT-Farbscreen
  • Größe: 89 x 42 x 22 mm
  • Gewicht: 91 g
  • Lieferumfang: wasserdichtes Schutzgehäuse, Klebe- und Bandhalterungen, Daten- und Ladekabel

Bild- und Tonqualität: Farben kommen relativ echt raus, sehr kräftige Gelbtöne, ordentliche Detailzeichnung, vibrationsempfindlich, beim Beschleunigen des Motorrads starke Verzerrungen bei Videoaufnahmen; Fotos brillant und schön scharf; extrem laute Fahrtwindgeräusche, Motorgeräusch zu leise und stark in den Hintergrund gedrängt

Befestigungen: Kann mit Serienhalterungen nur unzureichend am Motorrad befestigt werden; Klebepad und Klett eignen sich als Helmhalterung; passendes Originalzubehör, u. a. Lenkerhalterung, gegen Aufpreis erhältlich

Bedienbarkeit: benutzerfreundliche Bedienung aufgrund von übersichtlichem Farbdisplay, Menüführung gut verständlich; Schiebeschalter mit Handschuhen schlecht auszulösen; Bedienungsfreundlichkeit herabgesetzt, wenn in wasserdichtem Gehäuse eingebettet, dann nicht alle Funktionen abrufbar

Verarbeitung/Ausstattung: solides Kunststoffgehäuse, lasche Gummiabdeckung, ansonsten saubere Verarbeitung; Ausstattung spartanisch

Fazit: Einfach ausgestattet, unkompliziert zu handhaben, befriedigende Bildqualität, Wiedergabemöglichkeit per Farbdisplay – der Gegenwert der günstigen Full-HD-Actioncam Telefunken FHD 170/5 pure geht voll in Ordnung.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Telefunken FHD 170/5

€ 84,95* bei Amazon kaufen

*Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

So testet MOTORRAD

Eigener Versuchsaufbau. Alle Bild- und Tonaufnahmen wurden im wahrsten Sinne eingefahren. Dazu haben wir an einer Honda Africa Twin einen zweiten leicht gekröpften LSL-Rohrlenker (www.lsl.eu) mittels RAM-Mount-Verbindungen (erhältlich unter www.touratech.de) installiert und konnten an der oberen Stange dieses „Parallelogramms“ mehrere Kameras anbringen und zeitgleich betreiben. Landstraßen durch schattige Waldgebiete, Tunneldurchfahrten und eine freie Autobahn boten optimale Möglichkeiten, von den Kameras ein breites Spektrum bei Bild- und Tonqualität sowie die Umblendreaktionen der Objektive bei schnellen Wechseln von Licht und Schatten abzufordern. Ebenfalls wichtiges Testkriterium: Wie lassen sich die Geräte mit den mitgelieferten Halterungen am Motorrad anbringen und ausrichten? Für die Foto-Testbilder haben wir dann im hauseigenen Studio ein buntes Stillleben aufgebaut, uns dort auch ausgiebig mit Menüführung, Bedienbarkeit, Ausstattung und Verarbeitung der einzelnen Kameras auseinandergesetzt.

MOTORRAD-Endwertung

MOTORRAD-Endwertung des Actioncam-Vergleichs

4K ist die Macht. Kameras mit einer geringeren Auflösung fallen im direkten Vergleich mittlerweile ab, daher hatten Sena und Telefunken schlechte Karten. Obwohl: Die Session, günstige Mittelklasse-Cam von GoPro, beweist, dass auch ohne 4K-Auflösung Topvideos gelingen. Midland und Olympus enttäuschten indes trotz 4K. Spannend war das Kopf-an-Kopf-Rennen in der Premiumklasse: Herausforderer Garmin unterlag nur knapp Dauersieger GoPro – endlich mal echte Konkurrenz! Sehr starke Auftritte legten auch TomTom und Rollei hin, die sich in ihren jeweiligen Klassen souverän durchsetzten. Kann man gut kaufen.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023