Action-Cams können durch ihre kleinen Maße und zahllosen Befestigungsmöglichkeiten außergewöhnliche Momente festhalten. Jedoch musste man sich bisher entscheiden, welches Motiv von den immer viel zu schnell vergänglichen Momenten aufgenommen werden sollte: der endlose Blick in eine atemberaubende Landschaft, der Blick auf sich selbst, auf die Kumpels oder lieber wie gewöhnlich auf den Tacho und den Straßenverlauf? Warum nicht einfach die Kamera irgendwo hinsetzen und im Nachhinein entscheiden können, was in den jeweiligen Momenten am besten zu sehen sein soll? Mit den 360-Grad-Kameras ist dieses nun tatsächlich möglich. Dank immer leistungsfähigerer Prozessoren können auch Action-Cams alles um sich herum aufnehmen.
Die Filme kann man sich dann in speziellen Playern, auf Facebook oder YouTube und ganz besonders gut auf dem Smartphone anschauen. Dorthin, wo das Bild mit der Maus gezogen oder das Handy geschwenkt wird, schaut auch der Ausschnitt im Video. Perfekt wird die 3-D-Illusion mit einer VR-Brille, denn dann folgt das Bild der Kopfbewegung – und der Betrachter ist mittendrin in der Situation. Der Begriff dafür ist bereits in aller Munde: Virtual Reality – obwohl das genau genommen nicht stimmt, da die Realität nur abgefilmt wird und man lediglich mit der Sicht interagieren kann. Dieser Effekt ist beispielsweise von Google Streetview schon länger bekannt, wo man sich am Computer an viele Orte der Welt begeben und sich umschauen kann. Die Herstellung solcher Fotos und Filmchen war bisher sehr aufwendig und teuer. Doch jetzt werden sie für jedermann erschwinglich.
Platz 1: GoPro Fusion (Testsieger)
Website: www.gopro.com
Preis (UVP): 729,99 €
Max. Videoauflösung und FPS: 5.2K (4.992 x 2.496) 30p, 3K (2.880 x 1.620) 60p
Max. Fotoauflösung: 18 MP
Dateiformate: MP4 (H.264), JPEG
Anschlüsse: USB-C 3.0
Speicher: 2 microSD-Karten, mindestens Class 10 o. UHS-I
Konnektivität: GPS, Wi-Fi, Bluetooth, Kompass, Gyroskop
Sensoren: Kompass, Gyroskop
Akku (Aufnahmezeit): bis 1,5 h, entnehmbar, 2620 mAh, Lithium-Ionen
Wasserdicht: 5 m
Stativanschluss: Action-Halterung aus Vollmetall (abnehmbar)
Größe: 74 x 74 x 36 mm
Gewicht: 225 g
Lieferumfang: Tasche, USB-C-Kabel, Akku, 2 x Klebehalterung, Fusion-Grip-Halterung

Video-, Foto- und Tonqualität: schärfstes Bild im Vergleich, satte Farben; Probleme mit farbigen Verläufen an Kontrastkanten; digitale Bildstabilisierung; vier Mikrofone liefern Surround-Sound
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: App mit sinnvollem Workflow, umfangreiche Verarbeitungsmöglichkeiten; Desktop-Programm mit Plug-ins für Adobe After Effects und Premiere; Übertragung zum PC besser über Kabel, da zwei Speicherkarten
Bedienbarkeit: nur zwei Knöpfe, Statusdisplay mit vielen Abkürzungen, guter Automatikmodus, übersichtliche App und Desktop-Software
Verarbeitung/Ausstattung: hochwertiges Gehäuse mit rutschfestem Gummiüberzug, wasserdicht bis 5 m, Lieferung mit Tasche
Fazit: Die GoPro Fusion liefert die beste Bildqualität im Test und überzeugt mit zahlreichen Features. Der Preis ist hoch, für die gebotene Qualität aber durchaus gerechtfertigt.
MOTORRAD-Urteil: sehr gut
Platz 2: Garmin Virb 360
Website: www.garmin.com
Preis (UVP): 799,99 €
Max. Videoauflösung und FPS: 5.7K/30 FPS, 5K/30 FPS, 4K/30 FPS, 3K/60 FPS
Max. Fotoauflösung: 15 MP
Dateiformate: MP4 (AVC/H.264), JPEG
Anschlüsse: micro-USB 2.0, micro-HDMI
Speicher: microSD-Karte, mindestens UHS-I, Klasse U3 oder höher
Konnektivität: GPS, GLONASS, Wi-Fi, Bluetooth 4.0, NFC, ANT+
Sensoren: Barometer, Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Kompass
Akku (Aufnahmezeit): bis 1 h 5 min, entnehmbar, 1250 mAh, Lithium-Ionen
Wasserdicht: 10 m
Stativanschluss: Adapterplatten auf 1/4„-Gewinde und auf Action-Halterung
Größe: 39 x 59,3 x 69,8 mm
Gewicht: 160 g
Lieferumfang: Akku, USB-Sync-Kabel, Stativhalterung, Adapterplatten für Halterung, Tischstativ/Handgriff

Video-, Foto- und Tonqualität: gute Bildqualität mit weitestgehend scharfen Bildern, leichtes Schärferauschen; sehr neutrale Farbwiedergabe; Ton ist voll und klar, passt sich der Sicht an
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: bis 5K kann die Virb die Bilder in der Kamera berechnen, bei 5,7K werden sie roh auf der Karte gespeichert; kostenlose Desktop-App; großer Abstand der Linsen sorgt für Stitching-Fehler bei nahen Objekten
Bedienbarkeit: großer Aufnahmeschieber an der Seite, Topbildschirm, gut ablesbar, tolle Menüführung, intuitive Sprachsteuerung, App und Software vielseitig
Verarbeitung/Ausstattung: robustes Gehäuse, ohne zusätzliche Schutzhülle bis 10 m wasserdicht, viele Sensoren für u. a. die Höhe
Fazit: Die Virb 360 bietet eine hervorragende Aufnahmequalität und viele nützliche Features, wie Höhen-, Fahrt- und g-Messer. Der Preis ist zwar hoch, entspricht aber der Qualität.
MOTORRAD-Urteil: sehr gut
Platz 3: YI Technology 360 VR (Kauftipp)
Website: www.yitechnology.com
Preis (UVP): 399,99 €
Max. Videoauflösung und FPS: 5.7K (5.760 x 2.880) 30p, 1.920 x 960, 120p
Max. Fotoauflösung: 16.6 MP
Dateiformate: MP4 (H.264), JPEG
Anschlüsse: USB-C, Micro-HDMI
Speicher: microSD-Karte Klasse U3 oder höher
Konnektivität: Wi-Fi, Bluetooth
Sensoren: keine
Akku (Aufnahmezeit): 1 h, entnehmbar, 1.430 mAh
Wasserdicht: nein
Stativanschluss: 1/4“
Größe: 102 x 53 x 30 mm
Gewicht: 170 g
Lieferumfang: Kamera, USB-Kabel, Lederschutztasche, Mini-Dreibeinstativ, Akku

Video-, Foto- und Tonqualität: anständige Foto- und Videoqualität, leichter Abfall an den Rändern, natürliche Farbwiedergabe; gute Ergebnisse bei schwierigen Lichtverhältnissen; sehr gute Bildstabilisierung nach Update, Ton ist brauchbar
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: mobiler Workflow mit mäßigen Stitchingergebnissen, In-Kamerastitching bis zu 4K, Mobile App für iOS und Android mit schneller Verbindung zum Fernsteuern, 4K-Livestreaming möglich, Desktop-App bisher nur für Windows erhältlich und ohne Anleitung umständlich
Bedienbarkeit: Bedienung über drei Tasten, kleines Display mit guter Menüstruktur und verständlichen Begriffen (auf Deutsch), Modi für Automatik und Manuell, gut steuerbar über die App
Verarbeitung/Ausstattung: Gehäuse aus Plastik nicht hochwertig, nicht wasserdicht, aktuell keine wasserdichte Hülle und kaum Befestigungszubehör verfügbar
Fazit: Die YI 360 VR aus China kann in puncto Bildqualität mehr als mithalten. Die Bedienung ist simpel, nur der Workflow am Computer und die haptische Anmutung könnten besser sein. Der Preis ist angemessen.
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 4: Ricoh Theta V
Website: www.theta360.com
Preis (UVP): 449,00 €
Max. Videoauflösung und FPS: 4K (3.840 x 1.920) 30p
Max. Fotoauflösung: 14,5 MP
Dateiformate: MP4 (H.264), JPEG
Anschlüsse: micro-USB 2.0, 3,5-mm-Klinke
Speicher: 19 GB interner Speicher
Konnektivität: Wi-Fi, Bluetooth
Sensoren: keine
Akku (Aufnahmezeit): 1 h 5 min, fest verbaut, Lithium-Ionen
Wasserdicht: nur mit optionalem Gehäuse
Stativanschluss: 1/4„
Größe: 45 x 130 x 23 mm
Gewicht: 121 g
Lieferumfang: USB-Kabel, Tasche, Anleitung

Video-, Foto- und Tonqualität: gute Video- und Fotoqualität; Auflösung und Schärfe ausreichend für Panoramaview; störende Farbsäume und Kontrastkanten im Randbereich; tolles Stitching
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: Videos werden roh auf der Kamera gespeichert, können in der Desktop- und der Smartphone-App zusammengefügt werden; Erstere ist funktionell, Mobile-App hat noch Defizite mit 4K, bei Full HD klappt es gut
Bedienbarkeit: simple, verständliche Bedienung, Einstellungen detailliert über Smartphone-App händelbar, keine Probleme beim Verbinden
Verarbeitung/Ausstattung: handlich und leicht, weniger Action-Cam als eine praktische und kleine 360-Grad-Kamera
Fazit: Die Theta ist eine durchweg solide Cam, schöpft aber ihr Potenzial nicht vollkommen aus. Der Mobile-Workflow könnte besser sein, und auch ein In-Kamera-Stitching wäre schön.
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 5: Audiovox 360fly 4K
Website: www.360fly.com
Preis (UVP): 549,00 €
Max. Videoauflösung und FPS: 2.880 x 2.880 30p
Max. Fotoauflösung: k. A.
Dateiformate: MP4 (H.264)
Anschlüsse: Mini-USB über Ladestation
Speicher: 64 GB interner Speicher, nicht erweiterbar
Konnektivität: Wi-Fi, Bluetooth
Sensoren: Beschleunigungsmesser, Kompass, GPS, Gyroskop
Akku (Aufnahmezeit): 1,5 h, fest verbaut, 1.780 mAh Lithium-Polymer
Wasserdicht: 10 m
Stativanschluss: 1/4“
Größe: 61 mm
Gewicht: 172 g
Lieferumfang: Kamera, Tasche, Action-Cam-Adapter, Ladestation, USB-Kabel

Video-, Foto- und Tonqualität: gute Auflösung, aber mangelnde Schärfe; schlechtes Hell-Dunkel-Kontrastverhältnis, in beide Richtungen keine Struktur; Ton wird in Stereo aufgenommen, klingt aber sehr dumpf
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: durch Einlinsenkonzept kein Stitching notwendig, aber toter Winkel hinter der Kamera, der im VR-Modus stört; eher ein Kompromiss zwischen normaler und 360-Grad-Kamera; iOS- und Android-App sowie einfache, kostenfreie, intuitive Desktopsoftware
Bedienbarkeit: nur eine Taste zum Ein-/Ausschalten und Aufnahmestart, Tastendruck wird durch Vibration quittiert, Kamera leuchtet je nach Status in unterschiedlichen Farben
Verarbeitung/Ausstattung: robust, staub- und stoßresistent, wasserdicht bis 10 m, interner Speicher von 64 GB ausreichend, aber nicht erweiterbar
Fazit: Bild- und Tonqualität der 360FLY sind nicht erste Klasse, wer aber mit dem toten Winkel leben kann, bekommt eine robuste und hochwertig verarbeitete Action-Kamera mit erstklassiger Akkulaufzeit.
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 5: Insta360 ONE
Website: www.insta360.com
Preis (UVP): 359,00 €
Max. Videoauflösung und FPS: 4K (3.840 x 1.920) 30p, 2.560 x 1.280 60p, 2.048 x 512 120p
Max. Fotoauflösung: 24 MP
Dateiformate: insv, MP4, LOG insp, JPEG, RAW
Anschlüsse: Apple Lightning/USB-C/Micro-USB
Speicher: microSD-Karte
Konnektivität: Bluetooth
Sensoren: 6-Achsen-Gyroskop zur Bildstabilisierung
Akku (Aufnahmezeit): 1 h 10 min, fest verbaut, 820 mAh
Wasserdicht: nein
Stativanschluss: 1/4„
Größe: 69 x 36,5 x 25 mm
Gewicht: 82 g
Lieferumfang: Kamera, Tasche, USB-Kabel, 2 Stativadapter, 8-GB MicroSD-Kart

Video-, Foto- und Tonqualität: auch bei normalen Lichtverhältnissen starke Rauschunterdrückung nötig, führt zu Detailverlust. Kontraste mittelklassig, Bild teilweise dunkel; sehr gute 6-Achsen-Bildstabilisierung; Tonaufzeichnung nur in Mono
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: Stitching per Smartphone-App okay, über Desktop besser, trotzdem kein perfektes Ergebnis; innovative Funktionen wie Free Capture
(erstellt Video mit Objektverfolgung) oder Bullet Time (Highspeed-Aufnahme der herumfliegenden Kamera); Nachbearbeitung am PC umständlich
Bedienbarkeit: zum Aufstecken auf Smartphones (iPhone und Android) konzipiert, auch unabhängig davon funktionsfähig, Fernauslösung via Bluetooth, leistungsstarke Smartphone-App
Verarbeitung/Ausstattung: hochwertige Verarbeitung, kompaktes Design, wenig Montagezubehör, mitgelieferte Speicherkarte könnte größer sein
Fazit: Das Konzept der ONE verbindet interessante Features mit einfacher Bedienung und vielseitigen mobilen Verarbeitungsmöglichkeiten. Die Bildqualität taugt aber auch nur für das Smartphone.
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 7: Nikon Keymission 360
Website: www.nikon.de
Preis (UVP): 349,00 €
Max. Videoauflösung und FPS: 4K (3.840 x 2.160) 24p, FHD (1.920 x 1.080) 24/25p
Max. Fotoauflösung: 30 MP
Dateiformate: MP4 (H.264/AVC), JPEG
Anschlüsse: micro-USB 2.0, micro-HDMI
Speicher: microSD-Karte
Konnektivität: Wi-Fi, NFC, Bluetooth 4.1
Sensoren: keine
Akku (Aufnahmezeit): bis 1 h 10 min, entnehmbar, 1050 mAh, Lithium-Ionen
Wasserdicht: 30 m
Stativanschluss: 1/4“
Größe: 61 x 66 x 60 mm
Gewicht: 199 g
Lieferumfang: Netzadapter, Akku, USB-Kabel, Adaptersockel, Objektivschutz, Unterwasser-Objektivschutz, Silikonummantelung

Video-, Foto- und Tonqualität: Videos und Fotos fehlt es an Schärfe, Details nur schlecht erkennbar, Farben übersättigt; kein Horizontausgleich; blecherner Ton; Fotos mit höchster Auflösung
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: Stitching in der Kamera mit mittleren Ergebnissen, Übergänge sichtbar durch harte Kanten von Farbe und Helligkeit; Befestigung muss bedacht sein, da kein Horizontausgleich; App mit geringem Funktionsumfang, läuft zudem instabil
Bedienbarkeit: zwei Tasten, kein Display; Einstellungen nur über App sinnvoll möglich, Verbindung mit App und Fernbedienung nicht intuitiv
Verarbeitung/Ausstattung: hochwertiges Magnesiumgehäuse, wasserdicht bis 30 m ohne zusätzliche Hülle, viel Zubehör
Fazit: Die Nikon Keymission 360 ist technisch inzwischen von der Konkurrenz überholt worden, liefert aber immer noch eine sehr solide Performance zum recht fairen Preis.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 8: Samsung Gear 360 (2017)
Website: www.samsung.com
Preis (UVP): 249,00 €
Max. Videoauflösung und FPS: 4K (4.096 x 2.048) 24p
Max. Fotoauflösung: 15 MP
Dateiformate: MP4 (H.265)
Anschlüsse: USB-C
Speicher: microSD-Karte
Konnektivität: Wi-Fi, Bluetooth
Sensoren: keine
Akku (Aufnahmezeit): 2 h 10 min, fest verbaut, 1.160 mAh
Wasserdicht: nein
Stativanschluss: 1/4„
Größe: 101 x 46 x 45 mm
Gewicht: 130 g
Lieferumfang: Kamera, Tasche, USB-Kabel, USB-Ladegerät, Handgelenkband mit Kameraablagering

Video-, Foto- und Tonqualität: Aufnahmen insgesamt brauchbar, Schärfe und Kontrast könnten besser sein; keine Bildstabilisierung; Auflösung der Fotos zu gering; Ton für Umgebungsgeräusche gut, allerdings zu anfällig für Windgeräusche
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: Speicherung beider Videohälften in einer Datei mit zwei kreisrunden Bild-/Videoteilen; Ausspielung aus der Software nur direkt zu YouTube, Facebook oder SamsungVR möglich. Livestreaming direkt von der Kamera (bis zu 2K Auflösung) zu YouTube oder Facebook möglich
Bedienbarkeit: intuitive Bedienung mittels dreier Tasten und Status-Bildschirm, auch ohne Smartphone problemlos möglich; App macht die Nutzung noch komfortabler
Verarbeitung/Ausstattung: hochwertig, liegt gut in der Hand, Handschlaufe mit Gummiring, der als Standfuß dient; Zubehör über Drittanbieter, Akku nicht austauschbar
Fazit: Für das schnelle Filmen aus der Hand und zum Teilen auf Facebook und YouTube ist die Gear 360 gut geeignet. Trotzdem ist das Bild nicht überragend, was die Weiterverarbeitungsmöglichkeiten einschränkt.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 9: Kodak PixPro 4KVR360
Website: www.kodakpixpro.com
Preis (UVP): 499,99 €
Max. Videoauflösung und FPS: 4K (3.840 x 2.160) 30p, FHD (1.920 x 1.080) 60p
Max. Fotoauflösung: 21 MP
Dateiformate: MP4 (H.264), JPEG
Anschlüsse: micro-USB 2.0, mico-HDMI
Speicher: microSD-Karte
Konnektivität: Wi-Fi, Bluetooth 4.1, NFC
Sensoren: keine
Akku (Aufnahmezeit): 55 min, entnehmbar, 1.260 mAh Lithium-Ionen
Wasserdicht: strahlwassergeschützt (IPX5)
Stativanschluss: 1/4“
Größe: 56 x 56 x 76 mm
Gewicht: 157 g
Lieferumfang: Akku, Ladegerät, USB-Kabel, Netzteil, Schutzhülle, dreibeiniges Stativ, Objektivschutz, Tragetasche, Reinigungstuch

Video-, Foto- und Tonqualität: durch unterschiedliche Bildwinkel der Linsen inhomogene Bildqualität, störende Farbsäume an Kontrastkanten; keine Bildstabilisation, Bildausrichtung fehlt; Ton in Stereo brauchbar
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: 4K direkt aus der Kamera zusammengefügt nur 15 Bilder/s, extern maximal 24 Bilder/s; Selfie-Stick kann durch die unterschiedlichen Linsenwinkel nicht im Stitching-Bereich verschwinden; umständliche, wenig vielseitige Desktopsoftware
Bedienbarkeit: Menüführung nicht intuitiv, Bildschirmsymbole schwer zu erkennen, Ersteinrichtung der Kamera umständlich, App und Bluetooth-Kopplung kompliziert
Verarbeitung/Ausstattung: stabil und hochwertig, Objektivschutz austauschbar, spritzwassergeschützt, optionales Unterwassergehäuse
Fazit: Die PixPro ist als 3-in-1-Cam robust und praktisch, allerdings mit ungleichmäßiger Bildqualität und schlechtem, weil nicht intuitivem Bedienkonzept. Die stabile Verarbeitung überzeugt.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 10: LG 360 Cam
Website: www.lg.com
Preis (UVP): 199,99 €
Max. Videoauflösung und FPS: 2K (2.560 x 1.280) 30p
Max. Fotoauflösung: 16 MP
Dateiformate: MP4 (MPEG4/H.264)
Anschlüsse: USB-C
Speicher: 4 GB + microSD-Karte
Konnektivität: Wi-Fi, Bluetooth
Sensoren: Beschleunigungssensor, Kompass, Gyroskop
Akku (Aufnahmezeit): 1 h 10 min, fest verbaut, 1.200 mAh
Wasserdicht: nein
Stativanschluss: 1/4„
Größe: 97 x 30 x 25 mm
Gewicht: 73 g
Lieferumfang: Kamera, Schutzkappe, USB-Kabel

Video-, Foto- und Tonqualität: zu geringe Auflösung, Videos und Bilder pixelig und unscharf; neutrale Farbwiedergabe, dunkle Stellen können kaum wiedergegeben werden; Rauschen an den Rändern bereits bei normalen Lichtverhältnissen
360-Grad-Verarbeitungs- und Abspielmöglichkeiten: Stitching erst in Desktop-App, Ergebnis nur befriedigend, da durch helle Streifen im Bild und eindeutige Unschärfe gekennzeichnet; DesktopSoftware bietet Zoom- und bewegbare (Google-Streetview) Vorschau und Uploadmöglichkeit zu YouTube und Facebook
Bedienbarkeit: einfache Handhabung mittels zweier Tasten, Fernbedienung durch Smartphone-App, mit Vorschau und manuellen Bildeinstellungsmöglichkeiten, umständliches Verbinden
Verarbeitung/Ausstattung: hochwertige Anmutung, ohne zusätzlichen Griff etwas rutschig in der Hand, kaum Zubehör, Akku nicht austauschbar
Fazit: Die LG taugt, um schnell aus der Hand ein 360-Grad-Video zu erstellen. Die Auflösung ist aber für eine gute Filmqualität zu gering. Die Performance geht angesichts
des Kampfpreises in Ordnung.
MOTORRAD-Urteil: ausreichend
Endwertung: GoPro holt den Sieg im Vergleichstest
Die Preisdifferenz zwischen der teuersten und der günstigsten 360-Grad-Kamera beträgt üppige 600 Euro. Doch die Unterschiede im Preisniveau finden sich zu einem Großteil auch im Leistungsumfang und der gebotenen Qualität wieder. Vor allem die GoPro, die Garmin und mit leichten Abstrichen die YI Technology liefern hervorragende Ergebnisse. Bei richtiger Montage sind mit diesen Kameras Fahraufnahmen mit dem Motorrad möglich, die später am Smartphone oder mit einer VR-Brille sehr realistisch wiedergegeben werden.
Die Kraft der zwei Linsen
Bis vor gar nicht allzu langer Zeit war eine 360-Grad-Aufnahme nur mit einer Art Würfelhalterung möglich, in die sechs einzelne Kameras eingesetzt wurden, von denen jede in eine andere Richtung filmte. So konnte man ein berechnetes Rundumblick-Video erzeugen. Die in den letzten anderthalb Jahren entwickelten vollsphärischen Minikameras arbeiten überwiegend mit zwei Linsen und zwei Bildsensoren, sind also zwei Kameras in einem Gehäuse. Die Optiken sind dabei so gebogen, das sie je einen Winkel von 180 Grad erfassen. Um aus den daraus erzeugten Videohälften ein anzeigbares Video zu machen, müssen sie in die Equirectangular-Projektion umgerechnet werden. Dabei werden die beiden 180-Grad-Einzelbilder zu einem 360-Grad-Rundumbild zusammengefasst. Der Fachbegriff dafür lautet Stitching. Das Ganze ergibt dann eine Bildkugel, die nun ausgerollt werden muss, ähnlich wie bei der Umwandlung eines Globus zur Weltkarte. Beides erfordert natürlich reichlich Rechenleistung.

Einige Hersteller wie GoPro, Garmin oder Nikon haben es jedoch sogar geschafft, diesen Prozess in die Kamera zu integrieren, sodass man ein fertiges 360-Grad-Video mit recht guten Ergebnissen direkt von der Speicherkarte bekommt. Fast alle VR-Kameras im Testfeld werben mit einer mindestens 4K-Videoauflösung (also 3.840 Bildpunkte auf einer Zeile). Beim Betrachten des Materials auf einem größeren Bildschirm als dem Smartphone fällt aber schnell auf, dass das nicht ultrahochauflösend aussieht. Das liegt schlichtweg daran, dass für den Panoramablick in einen Ausschnitt des 4K-Videomaterials hineingezoomt wird. Erst beim Herauszoomen zeigt sich die volle Auflösung, aber es wird auch das extreme Fischauge der Linsen sichtbar, das für den großen Aufnahmewinkel sorgt. Das führt dann wiederum zum “Little Planet„ genannten Effekt, also einer Überbetonung der Ränder. Bei Panoramavideos sollte 4K das untere Limit sein und das Betrachtungsfenster nicht zu groß gewählt werden. Weniger Auflösung macht für diesen Zweck weder Spaß noch Sinn. Daher können die Testsieger von GoPro, Garmin und auch die Yi bis zu 5,2K bzw. 5,7K aufnehmen. Aber: Mehr Auflösung führt zwangsweise zu mehr Daten, und so fallen die Dateien recht groß aus – mit entsprechender Anforderung an die Rechenleistung.
Qualität hat ihren Preis
Die zehn Modelle, die wir getestet haben, unterscheiden sich bezüglich Bedienung und Befestigung kaum von herkömmlichen Action-Cams. Allerdings ist zu beachten, dass die Halterungen aufgrund des etwas größeren Gewichts mehr aushalten müssen. Wer sich für den Kauf einer 360-Grad-Kamera entscheidet, sollte sich vorab überlegen, was er mit den Videos machen will: Reicht es, sie auf dem Smartphone zu zeigen, oder sollen sie auch auf dem Monitor oder in der VR-Brille eine gute Figur machen? Die höchste Qualität hat ihren Preis. Die GoPro Fusion und die Garmin Virb 360 führen das Feld klar an und machen auch im Großbild eine gute Figur. Wer dagegen nur für das Smartphone und Social Media ein paar Wow-Effekte erzeugen möchte, kann auch getrost zu einem günstigeren Modell greifen.
Eine neue Art des Filmens
Tatsächlich ist es mit dem Kauf einer 360-Grad-Kamera allein nicht getan. Man muss sich auch auf die damit verbundene Arbeitsweise einlassen. Der Rundumblick birgt tolle Chancen, nachträglich Regisseur zu spielen. Aber will man statt mit einer einfachen Kamera, die eben nur einen bestimmten Ausschnitt filmt, nun ein sphärisches Video drehen, gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten. Drei Tipps:
1. Zentrale Objekte definieren
Auch wenn die Kamera alles rundherum aufnimmt, sollten wichtige Objekte oder Personen im direkten Blickfeld einer der beiden Linsen sein. Den Übergang zwischen der Front- und Rückseitenkamera, den Stitchingbereich, kann man fast immer erkennen. Sprunghafte Übergänge von Farbe und Helligkeit sowie unscharfe Ränder kennzeichnen ihn. Dazu kommt, dass Objekte, die sich in diesem Bereich befinden, verzerrt werden. Das liegt daran, dass die beiden Einzelaufnahmen nicht ganz nahtlos zusammengeführt werden können, sie ein wenig überlappen. Die Kamera sollte bei der Montage so ausgerichtet sein, dass keine wichtigen Objekte in diesem Bereich auftauchen. Man kann den Stitchingbereich auch clever nutzen: Positioniert man die Halterung direkt unter der Kamera, so verschwinden sie nahezu, und die Kamera scheint zu schweben.
2. Die Kamera ist der Mensch
Diese Regel gilt zwar auch in der normalen Filmerei, bei dieser Art von Videos kommt sie aber noch mehr zum Tragen. Das Objektiv sollte als Gesicht eines Menschen behandelt und auf Augenhöhe positioniert werden. Sonst kann schnell die mehr oder weniger gewünschte Wirkung eintreten, der Beobachter sei ein Zwerg oder eben ein Riese. Zudem sollten Rotationen oder Neigungen wie auch künstliche Bewegung der Kamera an sich vermieden werden. Das erzeugt ein unbehagliches Gefühl beim Zuschauer und überlagert zudem die von ihm gewählten Blickwinkel. Bewegungen sollten in einem gewohnten Referenzrahmen stattfinden, ganz so, wie wenn der Betrachter selbst auf dem Motorrad sitzt.
3. Der Zuschauer braucht Zeit, um sich zu orientieren
Kommt man zum ersten Mal an einen Ort, braucht man einen kurzen Moment, um sich umzuschauen und sich zu orientieren. So ist es auch in der 360-Grad-Filmerei. Schnelle Bewegungen, Ortswechsel und viele Schnitte wirken desorientierend und verwirrend. Harte Schnitte sind dennoch kein Problem. Deren Frequenz sollte nur eben herabgesetzt werden.
Verbot auf der Rennstrecke wegen der Sicherheit
Die große Verfügbarkeit und Beliebtheit von Action-Cams im Allgemeinen hat mittlerweile Konsequenzen nicht nur im öffentlichen Straßenverkehr. Auch Rennstreckenbetreiber und Rennveranstalter sehen sich durch Vorfälle und Stürze durch von Motorrad oder Helm herunterpurzelnde Action-Cams gezwungen, deren Einsatz zu reglementieren. Ein Teil erlaubt deren Benutzung nur dann, wenn die Kamera zusätzlich am Bike gesichert wird. Womit nicht nur ein bisschen Klebeband gemeint ist. Eine fliegende Action-Cam heißt übrigens nicht automatisch Drohne.