Tankrucksäcke mit Quick-Lock im Test
8 Kombinationen aus Ring und Tasche

Langsam, aber sicher können Magnete und Gurte einpacken, die Tankringe erobern den Taschenmarkt. Wir testen 8 Tankrucksäcke mit Schnellverschluss.

Quick-Lock Tankrucksack Schnellverschluss Test
Foto: mps-Fotostudio
In diesem Artikel:
  • Givi ST 605 B TanklockED
  • Hepco & Becker Royster
  • IXS Astor
  • Kappa RA 309 R Tanklock
  • Oxford Q4R
  • Shad E10P
  • SW-Motech Pro Daypack
  • Vanucci Tankrucksack Evo
  • Fazit

Quick-Lock – oder Schnellverschluss – ist ohne Zweifel die einfachste und schnellste Methode, einen Tankrucksack am Motorrad zu befestigen. In Sachen Zuladung und Geländetauglichkeit zwar begrenzt, für die Tagestour ­jedoch eine absolute Empfehlung. Acht Kombinationen aus Ring und Tasche haben wir exemplarisch auf unserem Dauertest-Motorrad Triumph Street Triple RS getestet. Exemplarisch deshalb, da die Hersteller jeweils ­modellspezifische Ringe anbieten. Zudem können Lenkeinschlag und Sitzposition auf anderen Motorrädern unterschiedlich ausfallen und damit für etwas andere Eindrücke beim Fahrverhalten sorgen. Gleich dreimal kommt das System von Givi (IXS, Kappa) zum Einsatz. SW-Motech tritt nicht nur mit dem brandneuen Pro-Ring an, sondern indirekt durch Vanucci auch mit dem Evo-Ring. Wie sie gegen die übrigen drei Systeme abschneiden und welche Unterschiede sich beim Taschen-Handling auftaten, erfahrt ihr im Folgenden.

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Tankrucksäcke mit Quick-Lock im Test
8 Kombinationen aus Ring und Tasche im Vergleich
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Givi ST 605 B TanklockED

Quick-Lock Tankrucksack Schnellverschluss Test
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Givi liefert mit der neuen ST 605 B einen stabilen Alltagsbegleiter, zur Montage genügen vier Schrauben und ein Klick.

Preis: 133,99 Euro (Tasche), 14,99 (Ring­befestigung); Volumen: 5 Liter; Gewicht: 1,1 Kilogramm (gewogen; ­Tasche inkl. aller Ringteile); benötigtes Werkzeug: Innensechskant; Regenschutz: Haube mit Sichtfenster, beide Nässetests bestanden; Farbe: Schwarz; Ausstattung: abnehmbarer Handyhalter, kleine Reflektoren an den Seiten, abschließbare Befestigung, Haltegriff mit Gummierung, abschließbare Reißverschlüsse, herausnehmbares Brillenfach, Schultergurt, Kabeldurchführung, zweites Netzfach im Deckel

 Einfache und schnelle Montage, verständliche Anleitung, wertige Hartschale, zwei Innenkammern, Ring mit Tasche verschließbar, abseits des Motorrads gut tragbar (Griff, Gurt), effiziente Form, in sich stabil.

 Roter Hebel zum Lösen etwas schwergängig, nicht erweiterbar, wenige Fächer, Position nicht wählbar, daher Sicht aufs Handy erschwert, besonders bei sportlicher Fahrweise ist die Tasche an Armen und Oberkörper spürbar.

Fazit: Givi liefert mit der neuen ST 605 B einen stabilen Alltagsbegleiter, zur Montage genügen vier Schrauben und ein Klick. Da die Position nicht wählbar ist, verliert sie vor allem beim Fahrverhalten Punkte.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

Hepco & Becker Royster

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Mit Bohren und wasserdichtem Innensack geht Hepco & Becker andere Wege als die meisten Teilnehmer.

Preis: 169 Euro (Tasche), 45,95 Euro (Ring); Volumen: 5 bis 8 Liter; Gewicht: 1,1 Kilogramm (gewogen; Tasche inkl. aller Ringteile); benötigtes Werkzeug: Innensechskant, Bohrer, Bohrmaschine; Regenschutz: wasserdichter Innensack mit Rollverschluss, leichte Schwachstelle bei Nässetest; Farben: Schwarz, Schwarz-Gelb; Ausstattung: große Reflektoren, Haltegriff, abschließbare Reißverschlüsse, erweiterbares Volumen, zwei Innenfächer im Deckel, Ösen für Handyhalterung (nicht inklusive)

 Verständliche Anleitung mit Fotos, stabile Außenschale, einfaches Aufsetzen der Tasche durch Magnete, effiziente Form, Volumen erweiterbar, stabil, Position durch eigene Bohrung frei wählbar, dadurch nur gering an Armen und Oberkörper spürbar.

 Montagedauer durch Bohren etwas länger, Ecke an Ring brach nach mehrmaliger Bedienung, Reißverschluss an Hauptfach schwergängig, Innensack erhöht Aufwand, minimaler Nässeeinbruch.

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Fazit: Mit Bohren und wasserdichtem Innensack geht Hepco & Becker andere Wege als die meisten Teilnehmer. Dies hat durchaus Vorteile, fordert aber auch ein paar kleine Kompromisse.

MOTORRAD-Urteil: gut

IXS Astor

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Das Leichtgewicht von IXS mit Givis System zeigt zwar hier und da Verbesserungspotenzial, vermittelt insgesamt jedoch einen guten Eindruck.

Preis: 69,95 Euro (Tasche), 15,95 Euro (Ringbefestigung); Volumen: 5 Liter; Gewicht: 0,7 Kilogramm (gewogen; Tasche inklusive aller Ringteile); benötigtes Werkzeug: Innen­sechskant; Regenschutz: Regenhaube mit Sichtfenster, beide Nässetests bestanden; Farbe: Schwarz; Ausstattung: Sichtfenster fürs ­Smartphone, erweiterbares Volumen, Kabeldurchlass, Tragegriff und Schultergurt, abschließbare Reißverschlüsse, reflektierende Nähte

 Einfache und schnelle Montage, Handyfach integriert, solide Verarbeitung, Hauptfach gut zugänglich und effizient, abseits des Motorrads gut tragbar (Griff und Gurt), sehr geringes Eigengewicht.

 Deckel eher weich, dies erschwert die Befestigung, nur ein Fach, in sich eher instabil, Position vorgegeben, daher ist die Tasche deutlich an Armen und Oberkörper spürbar, mäßige Sicht aufs Smartphone, Folie wirft Falten, roter Hebel zum Lösen etwas schwergängig.

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Fazit: Das Leichtgewicht von IXS mit Givis System zeigt zwar hier und da Verbesserungspotenzial, vermittelt insgesamt jedoch einen guten Eindruck. Zu diesem Kampfpreis ein klarer Kauftipp.

MOTORRAD-Urteil: gut

Kappa RA 309 R Tanklock

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Kappa liefert hier eine stabile Tasche mit vielen nützlichen Details und sehr guter Funktion.

Preis: 108 Euro (Tasche), 15 Euro (Ringbefestigung); Volumen: 5 Liter; Gewicht: 1 Kilogramm (gewogen; Tasche inklusive aller Ringteile); benötigtes Werkzeug: Innen­sechskant; Regenschutz: Regenhaube mit Sichtfenster, beide Nässetests bestanden; Farbe: Schwarz; Ausstattung: abnehmbare Smartphone-Halterung, reflektierende Nähte, kleine Außentasche, abschließbare Reißverschlüsse, zwei Kammern im Inneren, gummierter Tragegriff und Schultergurt, Kabeldurchführung

 Einfache und schnelle Montage, wertige Hartschale, gutes Fächer­system, effiziente Form, abseits des Motorrads gut tragbar (Griff und Gurt), in sich stabil, Rundungen kommen Fahrverhalten zugute.

 Roter Hebel zum Lösen etwas schwergängig, Position nicht wählbar, dadurch Sicht aufs Smartphone erschwert, nicht erweiterbar, bei sportlicher Fahrweise an Armen und Oberkörper spürbar.

Fazit: Kappa liefert hier eine stabile Tasche mit vielen nützlichen Details und sehr guter Funktion. Zu Recht teilt sie sich mit Givi Platz zwei der Tabelle: gleiches Ringsystem, sehr ähnliche Ausstattung.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

Oxford Q4R

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Er punktet mit vielen Extra-Features und meint es z. B. mit der Sichtfenster-Abdeckung sehr gut, die Umsetzung lässt jedoch Spielraum zur Verbesserung.

Preis: 90 Euro (Tasche laut Hersteller), 23,90 Euro (Ringbefestigung); Volumen: 4 Liter; Gewicht: 1 Kilogramm (gewogen; Tasche inklusive aller Ringteile); benötigtes Werkzeug: Innensechskant; Regenschutz: wasserfeste Nähte, leider während Beregnung undicht; Farben: Schwarz, Blau, Rot; Ausstattung: Sichtfenster mit Abdeckung fürs Smartphone, Reflektoren, Schlüsselfach, auch als Hecktasche nutzbar durch abtrennbaren Boden, gummierter Tragegriff, Kabeldurchlass, Sicherheitsgurt für Lenker

 Großes Sichtfenster, einfache und schnelle Montage, Griff auch mit Handschuhen gut bedienbar, praktisches Schlüsselfach, abtrennbarer Boden erlaubt Nutzung als Hecktasche

 Schwergängige Reißverschlüsse, dadurch Hauptfach schwer zugänglich, undicht, Abdeckung des Sichtfensters eher im Weg, baut hoch nach oben, dadurch Kontakt zum Oberkörper, Ring muss genau getroffen werden, Ring scharfkantig, wenn Tasche nicht montiert ist

Fazit: Oxford punktet zwar mit vielen Extra-Features und meint es zum Beispiel mit der Sichtfenster-Abdeckung sehr gut, die Umsetzung lässt jedoch Spielraum zur Verbesserung. Nässeschutz eher Fehlanzeige.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Shad E10P

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Das Pin-System, wenn auch stabil, überzeugte uns nicht: Der Tank droht zu verkratzen, die Tasche löste sich mit wenig Gewicht.

Preis: 112,99 (Tasche), 29,99 Euro (Tankpins mit Platte); Volumen: 5 Liter; Gewicht: 1 Kilogramm (gewogen; Tasche inklusive aller Ringteile); benötigtes Werkzeug: Innensechskant, Torx; Regenschutz: Regenhaube, beide Nässetests bestanden; Farbe: Schwarz; Ausstattung: Sichtfenster fürs Smartphone, verschiedene Positionen möglich, Mini-Tasche und Spanngummi im Inneren, Kabeldurchlass, kleine Reflektoren, abschließbare Reißverschlüsse, Sicherheitsgurt, Griff und Schultergurt

 Nur Pins statt Ring tragen wenig auf, vier wählbare Positionen, ­dadurch beim Fahren kaum spürbar, Hauptfach gut zugänglich, abseits des Motorrads gut tragbar (Griff und Gurt), gute Sicht aufs Smartphone.

 Pins müssen genau getroffen werden, ansonsten verkratzt Platte den Tank, rastet nur mit Gewicht und viel Druck richtig ein, hält mäßig, Beladen durch Wölbung im Deckel schwer.

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Fazit: Schlank und verstellbar ist diese Tasche ein dezenter, schlichter Begleiter. Das Pin-System, wenn auch stabil, überzeugte uns nicht: Der Tank droht zu verkratzen, die Tasche löste sich mit wenig Gewicht.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

SW-Motech Pro Daypack

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SW-Motech macht mit der neuen Pro-Linie fast alles richtig.

Preis: 135 Euro (Tasche), 30 Euro (Ring); Volumen: 5 bis 8 Liter; Gewicht: 1,1 Kilogramm (gewogen; Tasche inklusive aller Ringteile); benötigtes Werkzeug: Innensechskant; Regenschutz: wasserfeste Haube, leicht undicht bei Befülltest; Farbe: Schwarz; Ausstattung: Volumen erweiterbar, Position über Führungsschiene verstellbar, Molle-Tragesystem obenauf, Reflektoren, Netzfach und Spanngummis innen, Reißverschlüsse abschließbar, zweifacher Kabeldurchlass

 Position individuell verstellbar, dadurch beim Fahren kaum spürbar, einfaches Einrasten durch Magnet, fester Halt, sehr leichtgängige Reißverschlüsse, Hauptfach sehr gut zugänglich, Volumen erweiterbar, wertige Materialien, stabiler Ring, praktisches Molle-Tragesystem obenauf

 : Regenhaube leicht undicht, roter Gurt bildet Wasserstraße ins Innere der Tasche, Ring muss aufwendig zusammengeschraubt werden, Schiene verbraucht innen viel Platz

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Fazit: SW-Motech macht mit der neuen Pro-Linie fast alles richtig: Tasche und Magnetring sind auf höchstem Niveau, allein der kleine Nässeeinbruch trübt den sehr guten Gesamteindruck des Testsiegers.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

Vanucci Tankrucksack Evo

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Vanuccis Tasche kommt mit dem System von SW-Motech und punktet durch eine frei wählbare Position.

Preis: 119,99 Euro (Tasche), 30 Euro (Ring); Volumen: 7 bis 9 Liter (Angabe, erscheint kleiner); Gewicht: 1 Kilogramm (gewogen; Tasche inklusive aller Ringteile); benötigtes Werkzeug: Innensechskant, Bohrer (liegt bei), Bohrmaschine; Regenschutz: wasserfeste Haube, leicht undicht bei Befülltest; Farbe: Schwarz; Ausstattung: Volumen erweiterbar, großes Sichtfenster, doppelter Kabeldurchlass, Netzfächer und Spanngummis innen, Reißverschluss abschließbar, Tragegriff, Reflektoren, Schultergurt

 Ausführliche Anleitung, stabiler Tankring, großes Karten-/Handyfach, Position individuell wählbar durch Bohren, dadurch beim Fahren kaum spürbar, erweiterbares Volumen, abseits des Motorrads gut tragbar (Griff und Gurt), gute Sicht auf Handy oder Karte.

 Deckel hält nicht allein offen, Form schränkt Beladung ein, Regenhaube leicht undicht, Deckel eher instabil, Montage durch Bohren deutlich aufwendiger, Verschlüsse haken leicht.

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Fazit: Vanuccis Tasche kommt mit dem System von SW-Motech und punktet durch eine frei wählbare Position. Wie bei Hepco & Becker ist das Bohren Fluch und Segen, der kleine Nässeeinbruch eher nur Fluch.

MOTORRAD-Urteil: gut

Fazit

Alle Taschen erfüllen ihren Zweck. Sie transportieren einen Tageskrempel. Und doch zeigten sich im Test gravierende Unterschiede. Während beim etwas wasserscheuen Testsieger SW-Motech alles butterweich funktioniert und der Ring fest einrastet, ist Shad beispielsweise mit der Pin-Lösung zwar innovativ, aber etwas weniger durchdacht. Gleich dreimal kam das System von Givi zum Einsatz und landet mit Kappa doppelt auf Platz zwei. Absoluter Preisknaller und somit unser Kauftipp ist IXS.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023