Die Preisspanne der hier getesteten Klapphelme ist so groß wie nie zuvor in einem MOTORRAD-Klapphelm-Vergleich: Das Angebot reicht von 139 bis 649 Euro (jeweils in der Basisvariante; Dekor kostet teils deutlichen Aufpreis). Die Unterschiede zwischen den Helmen ist jedoch ähnlich groß; man spürt sie deutlich, wenn man längere Zeit mit über 80 km/h oder auch mal 180 km/h unterwegs ist.
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12 Klapphelme im Test
Modelle zwischen 139 und 649 Euro
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Platz 1: Schuberth C4
Der Klapphelm Schuberth C4 ist in den Größen XS bis XXXL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Fiberglas. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1660 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1684 Gramm gemessen.
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Die Innenausstattung bietet bekanntes Extrem-Wohlfühlambiente, und endlich lässt sich das Kinnteil ganz leicht schließen.
Fixiert wird der Schuberth C4 über einen Ratschenverschluss. Der Schuberth C4 ist in den Farben Weiß, Schwarz, Mattschwarz, Silber, zwei Dekore in je drei Farben erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Windabweiser am Kinn, Sonnenblende, Antibeschlag-Visier und Vorbereitung für Kommunikationssystem.
Der Schuberth C4 wird in Deutschland hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 13 stammt aus Luxemburg. Er kostet 649,00 Euro. Ersatzvisiere für den Schuberth C4 sind in den Ausführungen klar und getönt ( 55/ 77,00 Euro) erhältlich. Anbieter: Schuberth, www.schuberth.com
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen
- hervorragende Passform, Kopf ist perfekt umschlossen, angenehmes Futter, sehr komfortabel
- gute Brillentauglichkeit
- sehr einfache Kinnteil-Bedienung
- perfekte Belüftung
- hervorragende Aerodynamik
- sehr niedriges Geräuschniveau
- nahezu perfektes Visier mit riesigem Sichtfeld, extrem einfacher Visierwechsel
- sehr einfache Sonnenblenden-Bedienung, Abstand verstellbar
- üppige Ausstattung
- top Verarbeitung
Negativ aufgefallen:
- Design ggf. etwas gewöhnungsbedürftig
- Lichtspalt unter Sonnenblende etwas zu groß
- Schlagdämpfungswerte unterdurchschnittlich
- Preis
Fazit:
Nach den Laborversuchen sah es für den C4 düster aus: zwar alle Werte im grünen ECE-Bereich, aber klar am Testfeld-Ende. Doch in der Praxis vollstreckte der Magdeburger grandios: in vier von sechs Kategorien volle Punktzahl, zweimal nur einen Punkt darunter. Knapper, aber verdienter Testsieg!
MOTORRAD-Urteil: sehr gut
Platz 2: BMW System 7 Carbon
Der Klapphelm BMW System 7 Carbon ist in den Größen 52/53 bis 64/65 erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Karbon. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1590 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1558 Gramm gemessen.
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Die sehr eng anliegende Innenausstattung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, auf Dauer aber ein echtes Komfort-Plus.
Fixiert wird der BMW System 7 Carbon über einen Ratschenverschluss. Der BMW System 7 Carbon ist in den Farben Weiß, Schwarz, Graphitmetallic und Silbermetallic erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Windabweiser am Kinn, Sonnenblende, Pinlock-Visier (montiert, Max-Format), Vorbereitung für Kommunikationssystem, abnehmbares Kinnteil, P/J-Homologation (Integral-/Jethelm).
Der BMW System 7 Carbon wird in Italien hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 3 stammt ebenfalls aus Italien. Er kostet 550,00 Euro. Ersatzvisiere für den BMW System 7 Carbon sind in den Ausführungen klar, getönt und verspiegelt (85/89/125 Euro) erhältlich. Anbieter: BMW Motorrad, www.bmw-motorrad.de
Positiv aufgefallen:
- Knackige Passform, Kopf ist perfekt umschlossen
- gute Brillentauglichkeit
- einfache Kinnteil-Bedienung
- perfekte Belüftung
- hervorragende Aerodynamik
- befriedigendes Geräuschniveau
- niedriges Gewicht
- praxisgerechtes Visier, einfacher Visierwechsel
- Schlagdämpfungswerte vorbildlich
- top Verarbeitung
Negativ aufgefallen:
- Aufsetzen mit Brille unmöglich, auch ohne Brille erschwertes Auf- und Absetzen
- Sonnenblende deckt nicht weit genug ab, Bedienungshebel zu klein und schwergängig
- Preis
Fazit:
Gleiche Punktzahl und gleiches Testurteil wie 2015 beim Systemhelm 6 Evo – kein Fortschritt? Aber ja, der System 7 ist deutlich leichter und kann zum Jethelm umgebaut werden. Er ist aber auch etwas lauter und gewöhnungsbedürftiger. Sein größtes Plus: Er blieb als Einziger unter HIC 1000.
MOTORRAD-Urteil: sehr gut
Platz 3: X-Lite X-1004
Der Klapphelm X-Lite X-1004 ist in den Größen XXS bis XXXL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus einem GFX-Mix. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1640 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1632 Gramm gemessen.
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Turnschuh-Feeling – Innenausstattung in bewährter Qualität. Auch unverändert: fummelige Sonnenblenden-Bedienung
Fixiert wird der X-Lite X-1004 über einen Ratschenverschluss. Der X-Lite X-1004 ist in den Farben Weiß, Schwarz, Mattschwarz, Silber, Lava, Signalgelb, vier Dekore erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Atemluftabweiser, Windabweiser am Kinn, Sonnenblende und Pinlock-Vorbereitung, Kommunikationsvorbereitung und P/J-Homologation.
Der X-Lite X-1004 wird in Italien hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 03 stammt aus Italien. Er kostet 519,99 Euro. Ersatzvisiere für den X-Lite X-1004 sind in den Ausführungen klar, getönt und verspiegelt (48,50/48,50/71,00 Euro) erhältlich. Anbieter: Nolangroup, www.nolangroup.de
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen
- sehr gute Passform, Kopf ist sehr gut umschlossen, sehr angenehmes Futter, sehr komfortabel
- befriedigende Brillentauglichkeit
- gute Oberkopf-Belüftung
- sehr gute Aerodynamik
- sehr einfacher Visierwechsel
- gute Schlagdämpfungswerte
- sehr gute Ausstattung
- sehr gute Verarbeitung
Negativ aufgefallen:
- Kinnteil-Bedienung (Doppelhebel) gewöhnungsbedürftig (Ersthelfer!);
- Visier-Belüftungsstellung zu weit;
- Sonnenblende schlägt ggf. auf Nase, Hebel ungünstig positioniert;
- hohes Geräuschniveau;
- Kinnteil-Belüftung praktisch ohne Funktion
Fazit:
Das Vorgängermodell X-1003 erzielte 2015 noch ein "sehr gut". Der Nachfolger ist nicht schlechter, die Konkurrenz ist nur einfach härter und das Qualitätsniveau insgesamt höher. Für die Fans des legendären X-lite-Turnschuhgefühls gilt aber auch weiterhin: Kaufen, da macht man nichts falsch!
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 4: LS2 FF399 Valiant
Der Klapphelm LS2 FF399 Valiant ist in den Größen XS bis XXL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Thermoplast. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1700 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1752 Gramm gemessen.
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Cleveres Vorbild: Der LS2 sieht verdächtig nach Shark aus, macht aber erfreulicherweise vieles noch besser.
Fixiert wird der LS2 FF399 Valiant über einen Ratschenverschluss. Der LS2 FF399 Valiant ist in den Farben Weiß, Schwarz, Mattschwarz, Matt-Titanium und Chrom erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Windabweiser am Kinn, Sonnenblende Pinlock-Visier sowie Vorbereitung für Kommunikationssysteme.
Der Klapphelm wird in China hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 09 stammt aus Spanien. Er kostet 299,00 Euro.
Ersatzvisiere für den LS2 FF399 Valiant sind in den Ausführungen klar, getönt und verspiegelt (22,50/25/25 Euro) erhältlich. Anbieter: LS2 Deutschland, www.ls2helmets.com.
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen;
- sehr gute Passform, Kopf ist sehr gut umschlossen, sehr angenehmes Futter;
- sehr gute Brillentauglichkeit;
- sehr einfache Kinnteil-Bedienung;
- vorbildliche Sonnenblenden-Bedienung und sehr gute Abdeckung;
- perfekte Belüftung;
- sehr gute Aerodynamik;
- befriedigendes Geräuschniveau;
- praxisgerechtes Visier, noch befriedigende Schlagdämpfungswerte;
- gute bis sehr gute Verarbeitung; Preis
Negativ aufgefallen:
- Sichtfeld auf Sportler nach oben etwas zu früh begrenzt;
- Visierwechsel erfordert etwas Übung und Kraft;
- hohes Gewicht
Fazit:
Etwas weniger Gewicht, noch etwas leiser – und schon wäre locker ein"sehr gut" drin gewesen. Aber auch so ist die LS2-Neuheit ein richtig guter Helm, der mit seinem"180-Grad-Kinnteil" auch ruhigen Gewissens als echter Jethelm getragen werden kann. Top Preis-Leistungs-Verhältnis.
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 5: Harley-Davidson Capstone S
Der Klapphelm Harley-Davison Capstone S. Modular Helmet ist in den Größen XS bis XXL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Polycarbonat. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1750 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1750 Gramm gemessen.
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Einziger Testkandidat mit Doppel-D-Kinnriemenverschluss – was mit etwas Übung kein Nachteil sein muss, im Gegenteil.
Fixiert wird der Harley-Davison Capstone S. Modular Helmet über einen Doppel-D-Verschluss. Der Harley-Davison Capstone S. Modular Helmet ist in den Farben Mattschwarz erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Windabweiser am Kinn, Sonnenblende und Pinlock-Vorbereitung.
Der Klapphelm wird in Vietnam hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 09 stammt aus Spanien. Er kostet 199,00 Euro.
Ersatzvisiere für den Harley-Davison Capstone S. Modular Helmet sind in den Ausführungen klar und getönt (jeweils 49,00 Euro) erhältlich. Anbieter: Harley-Davidson, www.harley-davidson.com
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen
- sehr gute Passform, Kopf gut umschlossen, sehr angenehmes Futter
- sehr gute Brillentauglichkeit
- einfache Kinnteil-Bedienung
- sehr wirksame Oberkopf- Belüftung; praxisgerechte Visier-Belüftungs- stellung und -Rastung
- befriedigende bis gute Aerodynamik (bis 150 km/h völlig neutral, ab 170 km/h ganz leichte Unruhe)
- befriedigendes Geräuschniveau
- sehr einfacher Visierwechsel
- ordentliche Schlagdämpfungswerte, Preis
Negativ aufgefallen:
- Sonnenblenden-Bedienung auf Oberkopf etwas umständlich und antiquiert, Sonnenblende schlägt ggf. auf Nase;
- Kinnbelüftung nur minimal zu spüren;
- relativ hohes Gewicht;
- Pinlock-Visier nicht im Lieferumfang
Fazit:
Harley beim Helmtest – das gab’s noch nie. Und dann gleich den Kauftipp einfahren. Respekt! Und keine wirkliche Überraschung, denn als HJC IS-MAX II errang der Helm 2015 das gleiche Ergebnis. Allerdings mit Ratschenverschluss. Den HJC gibt’s ab 199 Euro übrigens immer noch.
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 6: Bayard FP-25 S
Der Klapphelm Bayard FP-25 S ist in den Größen XS bis XXL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Polycarbonat. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1550 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1626 Gramm gemessen.
Fotos: mps-Studio
Obacht bei den Größenangaben, der Bayard fällt sehr groß aus. Und er ist erfreulich komfortabel, aber sehr laut.
Fixiert wird der Bayard FP-25 S über einen Ratschenverschluss. Der Bayard FP-25 S ist in den Farben Mattschwarz und Mattsilber erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Atemluftabweiser, Windabweiser am Kinn, Sonnenblende und Pinlock-Vorbereitung.
Der Klapphelm wird in China hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 11 stammt aus Großbritannien. Er kostet 159,00 Euro.
Ersatzvisiere für den Bayard FP-25 S sind in den Ausführungen klar und getönt (jeweils 24,59 Euro) erhältlich. Anbieter: Motoport, www.motoport.de
Positiv aufgefallen:
- sehr einfaches Auf- und Absetzen
- angenehmes Futter, befriedigende Passform
- sehr gute Brillentauglichkeit
- Sonnenblende deckt gut ab
- wirksame Oberkopf-Belüftung, sehr einfach zu bedienender Belüftungsschieber
- befriedigende Aerodynamik (nur minimaler Impuls beim Seitenblick ab 150 km/h)
- relativ niedriges Gewicht
- einfacher Visierwechsel
- ordentliche Schlagdämpfungswerte
- Preis
Negativ aufgefallen:
- Visier-Belüftungsstellung viel zu weit, sehr grobe Visierrastung
- Kinnbelüftung kaum wirksam, Belüftungsschieber und Kinnteil-Öffnungshebel zu nah beieinander
- Sonnenblendenschieber schwergängig
- hohes Geräuschniveau bereits ab 80 km/h, über 180 km/h extrem laut
- Pinlock-Visier nicht im Lieferumfang
- Abstreifversuch nicht bestanden
Fazit:
Der recht günstige Helm spielt munter im oberen Testfeld mit und bietet erstaunlich viel fürs Geld. In Sachen Ausstattung und Aeroakustik merkt man ihm die knappe Kalkulation dann aber doch an. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist trotzdem sehr gut, als Einstiegs- oder Zweithelm eine gute Wahl.
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 7: Shark Evoline Series 3
Der Klapphelm Shark Evoline Series 3 ist in den Größen XS bis XL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Polycarbonat. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1715 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1790 Gramm gemessen.
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Kuschelig, fast schon plüschig geht’s im Inneren zu. Wer das Kinnteil in einem Durchgang schließen will, braucht etwas Übung
Fixiert wird der Bayard FP-25 S über einen Ratschenverschluss. Der Shark Evoline Series 3 ist in den Farben Weiß, Schwarz, Mattschwarz, elf Dekore erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Sonnenblende, Antibeschlagsystem, Vorbereitung für Kommunikationssystem und P/J-Homologation.
Der Klapphelm wird in Tahiland hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 11 stammt aus Großbritannien. Er kostet 299,99 Euro.
Ersatzvisiere für den Bayard FP-25 S sind in den Ausführungen klar, getönt und verspiegelt (72/72/90,00 Euro) erhältlich. Anbieter: Shark, www.shark-helme.info
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen
- Visier auch ohne Pinlock beschlagfrei
- gute Passform, Kopf ist gut umschlossen, angenehmes Futter, sehr komfortabel
- gute Aerodynamik (über 170 km/h minimaler Auftrieb und leichtes Vibrieren)
- relativ niedriges Geräuschniveau
- praxisgerechtes Visier, einfacher Visierwechsel
- gute Schlagdämpfungswerte
- gute bis sehr gute Verarbeitung
Negativ aufgefallen:
- Öffnen und vor allem Schließen des Kinnteils etwas umständlich;
- nur sehr bedingt brillen- tauglich;
- Sonnenblenden-Bedienung auf Ober- kopf etwas umständlich und antiquiert, Loch in Sonnenblenden-Oberkante störend im Sichtfeld
- sehr hohes Gewicht
Fazit:
Das Bessere ist des Guten Feind. Und heißt in diesem Fall LS2, denn die Chinesen hatten ziemlich sicher den Shark als Vorbild – und machten fast alles gleich gut oder sogar besser. Was nichts daran ändert, dass der Shark mit seinem "180-Grad- Kinnteil" immer noch ein guter Helm ist.
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 8: Germot GM 950
Der Klapphelm Germot GM 950 ist in den Größen XS bis XL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus einem Polycarbonat-Mix. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1560 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1574 Gramm gemessen.
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Hier drin wird’s richtig laut, und größere Nasen sind auch etwas gefährdet. Aber immerhin liegt der Germot gut im Wind.
Fixiert wird der Germot GM 950 über einen Ratschenverschluss. Der Germot GM 950 ist in den Farben Mattschwarz, Mattgrau und Mattschwarz-Dekor erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Atemluftabweiser, Windabweiser am Kinn, Sonnenblende und Pinlock-Vorbereitung.
Der Klapphelm wird in China hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 1 stammt aus Deutschland. Er kostet 139,00 Euro.
Ersatzvisiere für den Germot GM 950 sind in den Ausführungen klar und getönt (jeweils 24,59 Euro) erhältlich. Anbieter: Germot, www.germot.de
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen
- angenehmes Futter, gute Brillentauglichkeit
- einfache Kinnteil-Bedienung
- praxisgerechte Visier-Belüftungsstellung
- gute Aerodynamik; niedriges Gewicht
- sehr einfacher Visierwechsel
- gute Schlagdämpfungswerte
- Preis
Negativ aufgefallen:
- Unbefriedigende Passform
- drückt an Stirn, am Hinterkopf zu luftig
- insgesamt sehr inhomogen
- Sonnenblende schlägt ggf. auf Nase, Bedienung hakig
- Kinnteil-Belüftung praktisch ohne Funktion
- sehr hohes Geräuschniveau ab 100 km/h
- durch- wachsene Verarbeitung (u. a. nicht entgratete Kanten)
Fazit:
Der Kaufpreis ist schon sehr attraktiv, aber zaubern kann auch Germot nicht. Immerhin macht das Schnäppchen bei der Schlagdämpfung und Aerodynamik ordentlich Punkte. Für Autobahn-Kilometerfresser ist er aber eindeutig nichts, für preissensible Landstraßen-Cruiser aber vielleicht doch.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 9: Marushin M-410
Der Klapphelm Marushin M-410 S ist in den Größen XS bis XXL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Fiberglas. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1550 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1606 Gramm gemessen.
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Man kommt leicht rein und noch lieber wieder raus. Der Kinnriemen sitzt sehr weit hinten und drückt ggf. auf den Kehlkopf.
Fixiert wird der Maraushin M-410 über einen Ratschenverschluss. Der Marushin M-410 ist in den Farben Weiß, Schwarz, Mattschwarz und Silber erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Atemluftabweiser, Windabweiser am Kinn, Sonnenblende und Pinlock-Visier.
Der Klapphelm wird in China hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 13 stammt aus Luxemburg. Er kostet 349,00 Euro.
Ersatzvisiere für den Marushin M-410 sind in den Ausführungen klar, getönt und verspiegelt (59/59/69 Euro) erhältlich. Anbieter: Hostettler, www.hostettler.de
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen
- gute Brillentauglichkeit
- Sonnenblende deckt gut ab
- praxisgerechte Visier-Belüftungsstellung
- wirksame Oberkopf-Belüftung (Schieber aber schwergängig)
- relativ niedriges Gewicht
- einfacher Visierwechsel
- ordentliche Schlagdämpfungswerte
Negativ aufgefallen:
- Unbefriedigende Passform, drückt an Stirn, am Hinterkopf zu luftig, insgesamt sehr inhomogen;
- Kinnteil-Belüftung praktisch ohne Funktion;
- Sonnenblende schlägt ggf. auf Nase, Bedienung hakig;
- Kinnteil-Belüftung praktisch ohne Funktion;
- sehr hohes Geräuschniveau ab 100 km/h;
- mäßige Aerodynamik, vibriert ab 150 km/h, wandert leicht, deutlicher Impuls beim Seitenblick;
- durchwachsene Verarbeitung (u. a. nicht entgratete Kanten)
Fazit:
Für 349 Euro buhlt der Marushin im preislichen Niemandsland um Kunden. Das wird nicht einfach, denn es gibt genug deutlich günstigere Klapphelme, die eigentlich alles besser können. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht, fürs Gebotene ist er zu teuer, da hilft auch keine Fiberglas-Schale.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 10: Nexo Klapphelm Fiberglas Travel
Der Nexo Klapphelm Fiberglas Travel ist in den Größen XS bis XL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Fiberglas. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1690 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1776 Gramm gemessen.
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Unter der schweren Fiberglas-Schale geht's meist etwas lauter zu, und in Sachen Aerodynamik geht auch noch etwas mehr.
Fixiert wird der Nexo Klapphelm Fiberglas Travel über einen Ratschenverschluss. Der Nexo Klapphelm Fiberglas Travelist in Mattschwarz erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Windabweiser am Kinn, Sonnenblende und Pinlock-Vorbereitung.
Der Klapphelm wird in China hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 13 stammt aus Luxemburg. Er kostet 249,00 Euro.
Ersatzvisiere für den Nexo Klapphelm Fiberglas Travel ist in der Ausführungen klar (jeweils 29,99 Euro) erhältlich. Anbieter: Polo, www.polo-motorrad.de
Positiv aufgefallen:
- Relativ einfaches Auf- und Absetzen (mit Brille aber etwas beschwerlich)
- befriedigende Brillentauglichkeit
- einfache Kinnteil-Bedienung
- wirksame Oberkopf-Belüftung
- praxisgerechte Visier-Belüftungsstellung
- einfacher Visierwechsel
- befriedigende Schlagdämpfungswerte
Negativ aufgefallen:
- Zum Teil mäßige Passform, drückt ggf. an Stirn und Hinterkopf, insgesamt etwas inhomogen
- Pinlock-Oberkante permanent störend im ohnehin schon kleinen Sichtfeld
- etwas fummelige Sonnenblenden-Bedienung, relativ großer Lichtspalt
- Kinnteil-Belüftung praktisch ohne Funktion
- sehr hohes Geräuschniveau bereits ab Landstraßentempo
- mäßige Aerodynamik ab 130 km/h, starke Vibrationen über 150 km/h, sehr stark über 170 km/h
- hohes Gewicht
Fazit:
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Die rührigen Polo-Helmeinkäufer haben sich womöglich vom Fiberglas-Hype überwältigen lassen, die Praxistauglichkeit blieb dabei etwas auf der Strecke. Der Nexo ist kein schlechter Helm, aber die Konkurrenz fährt ihm links und rechts um die Ohren.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 11: Premier Genius U9BM
Der Klapphelm Premier Genius U9BM ist in den Größen XS bis XL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Thermoplast. Laut Hersteller wieger in Größe L 1680 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1704 Gramm gemessen.
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Mit flacher Stirn und noch flacherem Oberkopf kann das durchaus sehr bequem sein, sonst eher nicht. Laut wird es in jedem Fall.
Fixiert wird der Premier Genius U9BM über einen Ratschenverschluss. Der Premier Genius U9BM ist in den Farben Weiß und Mattschwarz erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Atemluftabweiser, Windabweiser am Kinn, Sonnenblende und Pinlock-Vorbereitung.
Der Klapphelm wird in China hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 13 stammt aus Luxemburg. Er kostet 179,00 Euro.
Ersatzvisiere für den Premier Genius U9BM ist in der Ausführung klar für 39,00 Euro erhältlich. Anbieter: Grand Canyon, www.grandcanyonbike.de
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen
- gute Brillentauglichkeit
- einfache Kinnteil-Bedienung
- noch ausreichende Oberkopf-Belüftung
- befriedigende Aerodynamik (ganz leichtes Eigenleben über 170 km/h)
- Sonnenblende einfach zu bedienen
- sehr einfacher Visierwechsel
- Preis
Negativ aufgefallen:
- Zum Teil mäßige Passform, drückt ggf. an Stirn und Hinterkopf, insgesamt etwas inhomogen;
- Pinlock-Oberkante permanent störend im ohnehin schon kleinen Sichtfeld;
- etwas fummelige Sonnenblenden-Bedienung, relativ großer Lichtspalt;
- Kinnteil-Belüftung praktisch ohne Funktion;
- sehr hohes Geräuschniveau bereits ab Landstraßentempo;
- mäßige Aerodynamik ab 130 km/h, starke Vibrationen über 150 km/h, sehr stark über 170 km/h;
- hohes Gewicht
Fazit:
In der Produktbeschreibung steht der Satz:"Der Genius ist einer der leisesten Systemhelme am Markt." Nö, ist er nicht.Ganz im Gegenteil! Und auch ansonsten überzeugt der chinesische Italiener nicht wirklich. Besonders die Passform und Visier-/Sonnenblenden-Schwächen nerven.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 12: LZR (Lazer) MH2
Der Klapphelm LZR (Lazer) MH2 ist in den Größen XS bis XL erhältlich. Seine Helmschale besteht aus Thermoplast. Laut Hersteller wiegt er in Größe L 1650 Gramm, wir haben beim Nachwiegen 1726 Gramm gemessen.
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Passform? Danach muss hier (vergeblich) gesucht werden. Die Kinnteil-Öffnungstaste ist ebenfalls versteckt, aber zu finden.
Fixiert wird der LZR (Lazer) MH2 über einen Ratschenverschluss. Der LZR (Lazer) MH2 ist in den Farben Mattweiß, Mattschwarz, Signalgelb und Signalorange erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind: Atemluftabweiser, Windabweiser am Kinn, Sonnenblende und Pinlock-Vorbereitung.
Der Klapphelm wird in China hergestellt, sein ECE-Prüfzeichen E 13 stammt aus Luxemburg. Er kostet 139,00 Euro.
Ersatzvisiere für den LZR (Lazer) MH2 sind in der Ausführung klar (29,00 Euro) erhältlich. Anbieter: Cima, www.lazerhelmets.com
Positiv aufgefallen:
- Einfaches Auf- und Absetzen;
- sehr gute Brillentauglichkeit;
- Sonnenblende deckt gut ab;
- einfacher Visierwechsel;
- ordentliche Schlag- dämpfungswerte, Preis
Negativ aufgefallen:
- Sehr unbefriedigende Passform, kein klar definierter Sitz, drückt ggf. im Wangenbereich
- Kinnteil-Bedienung umständlich, Öffnungstaste versteckt, Schließen nur mit viel Kraftaufwand möglich
- Visierrastung nicht praxisgerecht, aus unterster Position während der Fahrt nicht zu öffnen
- sehr hohes Geräuschniveau ab 80 km/h, über 150 km/h extrem laut
- unbefriedigende Aerodynamik, wandert stark, starker Impuls beim Seitenblick
- Belüftungsschieber auf Oberkopf sehr schwer zu bedienen und wie am Kinn weitgehend ohne Funktion
Fazit:
Da haben die Macher der durchaus renommierten Helmmarke Lazer bei ihrem Einsteigermodell nicht nur an den Vokalen gespart. Das Discountangebot schwächelt an allen Ecken und Enden, liefert aber immerhin einen soliden HIC-Wert. Trotzdem: Dieser Helm ist nicht günstig, er ist billig.
MOTORRAD-Urteil: ausreichend
Diese Helme haben wir getestetBewertungKaufmöglichkeitSchuberth C4sehr gutJetzt bei Louis.de bestellen BMW System 7 Carbon sehr gut Jetzt bei eBay bestellen X-Lite X-1004 gut Jetzt bei Amazon bestellen LS2 FF399 Valiant gut Jetzt bei Amazon bestellen Harley-Davidson Capstone S gut Im Einzelhandel Bayard FP-25 S gut Jetzt bei Amazon bestellen Shark Evoline Series 3 gut Jetzt bei Louis.de bestellen Germot GM 950 befriedigend Jetzt bei Amazon bestellen Marushin M-410 befriedigend Im Einzelhandel Nexo Klapphelm Fiberglas Travel befriedigend Jetzt bei Amazon bestellen Premier Genius U9BM befriedigend Jetzt bei eBay bestellenLZR (Lazer) MH2ausreichendIm Einzelhandel
Gründe für Preisunterschiede bei Klapphelmen
Zur Standardausrüstung für Klapphelme aller Preisklassen gehören mittlerweise eine ausklappbare Sonnenblende, Einhandbedienung des Kinnteils und Ratschenverschluss. Ein herausnehmbares und waschbares Futter sowie zumindest die Vorbereitung zur Montage eines beschlaghemmenden Innenvisiers (meist unter dem Markennamen Pinlock gehandelt) ebenfalls. Ein solider Helmbeutel ist auch schon längst ein Ausstattungs-Muss.
Wie kommen also die Unterschiede zwischen den Klapphelmen und ihren Preisen zustande? Zum einen das Material der Helmschale. Unterschieden wird zwischen Thermoplasten und Duroplasten. Thermoplastisch sind aus verflüssigtem Kunststoffgranulat in Spritzgussmaschinen weitgehend automatisch hergestellte Schalen (z. B. Polycarbonat oder auch ABS). Duroplaste (als GFK- oder Fiberglashelme bekannt) erfordern dagegen meist deutlich mehr Handarbeit, erlauben im Vergleich geringere Stückzahlen und sind damit in der Herstellung teurer. Die Produktion einer Karbonschale für Motorradhelme kann die Produktionskosten nochmals erhöhen, da bereits das Ausgangsmaterial Kohlefaser – zumindest in Top-Qualität – meist recht teuer ist.
Motorradhelme aus Thermoplasten galten lange als minderwertig; Fiberglashelme waren das Maß der Dinge. Sollten diese Weisheiten je gestimmt haben – heute sind sie größtenteils überholt. Moderne Thermoplast-Helme zerbröseln eben nicht mehr bei jeder erstbesten Gelegenheit und schon gar nicht im realen Unfallgeschehen. Vielmehr macht eine gealterte, ausgeleierte Innenausstattung einen unfallfreien Helm austauschreif.
Auch wenn einige Anbieter das Schlagwort "Fiberglashelm" sehr betonen, sagt der Werkstoff der Helmschale allein nichts über die Gesamtqualität eines Motorradhelmes aus. Sieben der zwölf Testteilnehmer haben eine Thermoplast-Schale, drei von ihnen schneiden unterm Strich deutlich besser ab als die beiden günstigsten Angebote der vermeintlich besseren" Fiberglas-Fraktion.
Beim Klapphelm muss das Gesamtpaket stimmen, und wenn es in einem guten Verhältnis zum Kaufpreis steht, lassen sich dadurch – neu in einem MOTORRAD-Helmtest – in der Endwertung bis zu 5 Bonuspunkte fürs Preis-Leistungs-Verhältnis einspielen. Bitte Vorsicht vor falschen Umkehrschlüssen: Null Bonuspunkte in dieser Kategorie bedeuten nur, dass der verlangte Preis der gebotenen Leistung angemessen ist. Nicht mehr und nicht weniger.
So testete MOTORRAD die Klapphelme
Von jedem Klappmelm-Modell traten fünf Exemplare zum Test an: drei in Größe M, je eines in Größe L und XL. Zwei Exemplare in M wurden beim TÜV Rheinland in Köln der Schlagdämpfungsprüfung unterzogen. Die drei anderen Testmuster kamen in die Praxiserprobung.
Bei Temperaturen um 14 °C und frühherbstlichem Dauerregen prüften drei MOTORRAD-Tester die Klapphelme auf der weitgehend Tempolimit-freien Autobahn A 81 zwischen Heilbronn und Würzburg sowie auf umliegenden Landstraßen. Die MOTORRAD-Dauertester Honda Fireblade und Ducati Multistrada 950 dienten als fahrbare Untersätze.
Nach einem leichten Einschwingen mit Autobahn-Richtgeschwindigkeit, wobei erster Kontakt mit Belüftungsschiebern und Sonnenblenden-Hebeln der Klapphelme aufgenommen wurde, steigerten die MOTORRAD-Testfahrer die Geschwindigkeit bis 200 km/h. Der größte Teil der Testfahrten fand zwischen 160 und 180 km/h statt. In diesem Bereich lassen sich aerodynamische und aeroakustische Unterschiede erfahrungsgemäß recht deutlich herausarbeiten. Nach jeder Klapphelm-Testrunde wurden die Fahreindrücke protokolliert und auffällige Details fotografisch festgehalten.
Um die Fahreindrücke später noch besser einordnen zu können, wurden abschließend im "Trockentest" noch einmal in aller Ruhe Handhabung, Passform und Verarbeitungsqualität der Klapphelme bewertet, wofür weitere, von Fahreindrücken unbelastete Kollegen eingebunden wurden.
Prüfverfahren von TÜV und MOTORRAD
Die erfolgreiche Prüfung nach der Helmtest-Norm ECE R 22.05 ist Grundvoraussetzung dafür, um überhaupt in die Auswahl für den MOTORRAD-Klapphelmtest zu kommen. Allerdings hält die Redaktion das profane Nachmessen der ECE-Schlagdämpfungswerte für überflüssig, denn die Helmhersteller selbst beobachten einander genau: Peter Schaudt, Helmexperte beim TÜV Rheinland, bestätigt das: "Sobald ein Anbieter mit neuen Modellen auf dem Markt erscheint, bekommen wir diese von Mitbewerbern zur Überprüfung der ECE-Werte zugeschickt."
Fener definiert die ECE nach Meinung von MOTORRAD nur eine Minimalanforderung für Motorradhelme mit teils abstrusen Prüfvorgaben, bei denen die Fallversuche mit auf minus 20 °C gefrorenen Helmen stattfinden. Außerdem sind die Aufschlagpunkte in der europäischen Norm genau definiert, was manche Helmanbieter animiert, die Prüfpunkte entsprechend zu verstärken. Das ist vollkommen legal, lässt aber Kritiker spotten: Nach dieser Methode könne man selbst eine Pudelmütze ECE-tauglich zurechtstricken.
MOTORRAD hat deshalb 2009 zusammen mit TÜV-Experte Schaudt sowie dem Unfallforscher und Biomechaniker Florian Schueler ein praxisnahes Prüfverfahren für Helme entwickelt. Seither hat sich die "MOTORRAD-Helmnorm" in zahlreichen Vergleichstests bewährt. Zentraler Punkt: Der Helm fällt auf dem Prüfstand des TÜV Rheinland weiterhin aus rund 3 Metern Höhe. Er schlägt aber nicht auf den ECE-Kantenamboss, sondern auf einen echten Leitplankenträger, einen sogenannten Sigmapfosten, dem nach den Erkenntnissen von Florian Schueler bei Unfällen oft eine tragische Rolle zukommt.
Getestet wurden die Klapphelme außerdem bei Raumtemperatur, der Aufprall auf die linke und rechte Seite erfolgte sowohl bei Low- wie auch Highspeed. Nach ECE ist beim Aufprall auf den Prüfamboss ein Beschleunigungswert von 275 g zulässig. Der mit Sensoren bestückte Prüfkopf leitet den g-Wert an einen Computer weiter, der daraus unter Zuhilfenahme anderer Parameter (Dauer der Krafteinwirkung) den HIC-Wert berechnet.
Dieses "Head Injury Criterion" gilt bei Medizinern und Biomechanikern als aufschlussreicher Wert, um Aussagen über mögliche Hirn-/Schädel-Verletzungen zu treffen. Die ECE erlaubt einen maximalen HIC-Wert von 2400. Eine abstrakte Zahl jenseits von Gut und Böse. Die MOTORRAD-Expertencrew ist sich einig: "Im MOTORRAD-Test sollte HIC 1000 machbar sein!" Von diesem Wunschwert sind die getesteten Klapphelme mit einer Ausnahme noch ein Stück entfernt, erfüllen aber immerhin die ECE-Mindestanforderungen locker.
Vor dem Kinnteil-Schlag galt es für alle Helme, den Abstreiftest im geöffneten Zustand zu bestehen. Dabei gilt ein maximaler Verdrehwinkel von 30 Grad als ECE-Obergrenze. Ein Wert, den mit Ausnahme des Bayard alle auch als Jethelm zugelassenen Helme einhielten.