Forcite Mk1 ab 2021 in Europa
Smarter Karbonhelm mit integrierter Action-Cam

Vor zwei Jahren befand sich der Forcite Mk1 noch in der Testphase, 2020 erschwerte die Pandemie die geplante Produktion, doch kurz vor Weihnachten 2020 wurden die ersten 1.000 Exemplare in Australien ausgeliefert. 2021 visiert der Hersteller den europäischen Marktstart an.

Forcite Mk1 smarter Motorradhelm Karbon
Foto: Forcite

Immer mehr etablierte Hersteller wie beispielsweise Shoei oder auch BMW Motorrad haben bereits vor einiger Zeit neue Modelle mit smarten Funktionen angekündigt. Doch auch kleinere und bisher noch weniger bekannte Hersteller, meist Start-Up-Unternehmen, wie Skully oder Crosshelmet arbeiten seit geraumer Zeit an innovativen Produkten mit smarten Funktionen wie einem Head-Up-Display oder voll integrierten Kommunikationssystemen. Einen anderen Weg geht der australische Helmhersteller Forcite, der eine Action-Cam in seinen neuen Integralhelm integriert.

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Forcite Mk1 seit 2020 auf dem Markt

Bisher kennt man den australischen Hersteller wegen seiner smarten Snowboard-Helme. Nun möchte Forcite also auch Motorradfahrer ausstatten. Neben der bereits erwähnten und im Helm intergrierten Action-Cam sollen noch einige weitere smarte Features an Bord sein. Per Bluetooth lässt sich der Helm mit dem Smartphone koppeln. Dank eines integrierten Headsets können so Anrufe, Musik oder andere Befehle an den Piloten übermittelt werden. Auch die Verbindung zu anderen Forcite-Helmen soll per Bluetooth möglich sein.

Forcite Mk1 smarter Motorradhelm Karbon
Forcite
Die Action-Cam ist im Kinnbereich des Helmes integriert.

Zusätzlich spendiert der Hersteller aus Sydney dem Forcite Mk1 einige weitere Sensoren (Gyroskop, Barometer, Beschleunigungsmesser, Höhenmesser), mit denen das Fahrverhalten aufgezeichnet werden kann. In Verbindung mit einer eigenen Smartphone-App können Fahrer so verschiedene Details über die letzten Fahrten aufrufen und analysieren. Laut Herstelleraussage soll die App dazu in der Lage sein, anhand der gefahrenen Strecken die Vorlieben des Piloten zu analysieren und passende neue Routen vorschlagen. Auch ein eigenes Navigationssystem, welches auf Google Maps basiert, ist Teil der App.

Die Außenschale des Forcite Mk1 wird komplett aus Karbon gefertigt. Er ist nach der derzeit noch in Europa geltenden ECE 22.05-Norm zertifiziert. Auf die Waage bringt er um die 1.500 Gramm (+/- 50 g), in Größe XL sind es rund 1.630 Gramm. Acht Belüftungsöffnungen, Pinlock-Vorrichtung und eine Sonnenblende gehören ebenfalls zur Ausstattung.

Preis und Verfügbarkeit in Europa?

Der Forcite Mk1 kostet aktuell 1.299 AUD, was umgerechnet rund 825 Euro entspricht. Nachdem die ersten 1.000 Exemplare vor Weihnachten ausgeliefert wurden, soll die zweite Charge am 1. Februar bereit für die Kunden sein und 300 Helme umfassen.

Den Forcite Mk1 gibt es in den Größen XS bis XL. Derzeit ist er nur online und nur für den australischen Markt erhältlich. Dort umfasst die Warteliste, laut Hersteller, rund 10.000 Interessenten. Daneben plant Forcite Im Laufe des Jahres 2021, den Motorradhelm auch auf den europäischen und den US-amerikanischen Markt zu bringen.

Technische Daten Forcite Mk1

  • Kamera: Sony IMX-Zeilensensor Maximale Aufnahme HD 1080P 60FPS
  • Linse: 142DFOV – De-Warp-Funktion über App
  • Aufnahmen: Alle Helme speichern Filmmaterial automatisch in einem wählbaren Zeitintervall über die App (5,10,20 Minuten Speicherzeitraum).
  • Speicher: Micro SD-Karte kompatibel (nicht im Lieferumfang enthalten); der Hersteller empfiehlt eine 128 GB Klasse 10-Karte
  • Akkulaufzeit und Ladezeit: Bis zu 3 Stunden kontinuierliche Aufnahme in 1080P 60 FPS (6-8 Stunden mit anderen Helmfunktionen ohne Kamera) sollen laut Hersteller möglich sein. In ca. 1,5 Stunden vollständig über USB-C-Anschluss aufgeladen. Der Bluetooth-Controller soll ca. 4 Tage durchhalten.
  • Konnektivität: BT 5.0 unterstützt und Wi-Fi. Forcite bietet VoIP-Kommunikation (Sprachkommunikation über internetbasierte Netzwerke) über die App an. Bluetooth mit großer Reichweite und Konnektivität mit anderen Kommunikationsmarken wird nicht angeboten, über die App soll man aber mit jedem kommunizieren können.
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Fazit

"Wie soll man sich da noch aufs Fahren konzentrieren?", mag mancher denken. Wir wissen es nicht, würden es aber gerne ausprobieren, weshalb wir beim Hersteller ein Testexemplar angefragt haben. Wir hoffen, dass wir euch spätestens zur Markteinführung in Europa praxisnahe Eindrücke liefern können.

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MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023