Diese Geschichte fängt wie die meisten über Custombikes an: Eigentlich. Eigentlich wollte Tibor seine nagelneue BMW R18 mit modernen Teilen aufrüsten. Dafür beauftragt er den ungarischen Altmeister Sapka. Der teilt Tibors Vision leider gar nicht und baut die R 18 eher wie eine R51 auf. Nur in Grau.
Geradewegfederung angetäuscht
Vor allem muss erst mal das ganze Plastik weg von der BMW. So beschrieb Sapka den ersten Umbauschritt der R 18. Der zweite Schritt war das Entfernen von Front- und Heckfender. Das Heck baut Sapka mit einem handgearbeiteten Schutzblech neu auf und montiert einen nach altem Vorbild gestalteten Gepäckträger, der zusammen mit dem grauen Schwingenrahmen die Geradewegfederung der R 51 vorgaukelt. Daraus folgt die Wahl des dünnen, gefederten Denfeld-Einzelsattels an den originalen Montagepunkten. Die Front ändert Sapka minimal mit einer leicht gekürzten Gabel und einer ausgedünnten Kommandozentrale. Im großen Scheinwerfergehäuse findet der originale Tacho seinen Platz. Den größten Schritt zur klassischen Optik macht die R 18 durch ihre neuen Speichenfelgen, die vorn und hinten die gleiche Dimension haben und mit Rillenreifen bezogen sind.
Königlicher Lack
Grau. Ja, das ist Grau. Doch kein beliebiges. Sapka wählt den Farbton, der schon in den 1930er-Jahren die BMWs der königlichen Garde Belgiens zierte. Da muss man erstmal draufkommen. Hilfe beim Anmischen des Lacks bekam Sapka vom BMW-Museum selbst. Feiner Zug. Optisch unterstützt das konsequente Schwarz an den exponierten Motorteilen und der Auspuffanlage. Wahrlich königlich.
Fazit
Graue Maus. Ja, aber eine königliche. Der graue Lack wurde mit Hilfe des BMW-Museum gemischt und entspricht dem der Garde-BMWs der 1930er Jahre des belgischen Königshauses. Nicht schlecht für eine R 18 aus Ungarn, die der Kunde zwar modern haben wollte, der Customizer aber genau das Gegenteil gebaut hat.