- Elektro-Roller Fat Albert
- 95 Kilogramm leichter Lastenroller
- Elektromotor mit 3 kW bis 45 km/h
- Herausnehmbare Akkus für 120 Kilometer Reichweite
- Roller mit kleinen Breitreifen
- 4 Modellvarianten des Fat Albert, 3 mit Rückwärtsgang
- Topmodell TAF Edition mit Carbon-Kofferraum
- German Innovation Award 2023
- Fazit
Albert Ebenbichler ist Diplom-Designer und Maschinenbau-Ingenieur – und Rollerfahrer. Zudem ist er selbstständig, seine Firma heißt Albert Ebenbichler Innovations. Nachdem der Tüftler überlegt hatte, wie das Gepäckfach bei Rollern, etwa bei der populären Vespa, auf Kofferraumgröße erweitert werden könnte, entwickelte er von Grund auf einen eigenen Roller. Einen elektrischen Lastenroller namens Fat Albert. Fat wie dick, aber auch als Abkürzung für "Freude am Transport".

Elektro-Roller Fat Albert
Zentraler Bestandteil des Fat Albert ist das sehr große Gepäckfach mit 70 Liter Volumen. Das kann durchaus Kofferraum genannt werden, denn immerhin 2 Koffer passen hinein. Oder 1 Kasten Bier (siehe Fotos in der Bildergalerie). Zudem ist dieser Kofferraum abschließbar. In seiner Garage im baden-württembergischen Esslingen bei Stuttgart tüftelte Albert Ebenbichler an seinem Lastenroller-Konzept. Unterstützen ließ er sich dabei von spezialisierten Motorrad-Gespannbauern und vom TÜV Süd.
95 Kilogramm leichter Lastenroller
Mit Straßenzulassung hat der Fat Albert bei einem Fahrzeuggewicht unter 100 Kilogramm (95 Kilogramm mit 2 Akku-Packs) ein zulässiges Gesamtgewicht von 210 Kilogramm. Abhängig vom Gewicht des Fahrers oder der Fahrerin darf also der Kofferraum beladen werden. Ein Kasten Bier oder andere Getränke können bei durchschnittlicher Fahrerstatur jedenfalls ganz locker, ohne Kopfrechnen mitgenommen werden – und genau an diesem Punkt scheitern Nutzer eines Standard-Rollers im Alltag. Hinzu kommt hier die schwerpunktgünstig tiefe Lagerung der Ladung.
Elektromotor mit 3 kW bis 45 km/h
3.000 Watt oder 3 kW (4 PS) werden für den im dicken Hinterrad integrierten elektrischen Radnabenmotor als Spitzenleistung genannt. Genug, um im Stadtverkehr mitzuschwimmen. Mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der Fat Albert als "50er"-Roller beziehungsweise Kleinkraftroller zugelassen. Dafür genügt die Führerscheinklasse AM, je nach Bundesland ab 15 oder ab 16 Jahren, oder die Pkw-Führerscheinklasse B.
Herausnehmbare Akkus für 120 Kilometer Reichweite
Bis zu 120 Kilometer Reichweite sollen 2 Akku-Packs mit jeweils 60 Volt und 20 Ah Kapazität bieten. Sie wiegen jeweils circa 4 Kilogramm, sind mit wenigen Handgriffen herausnehmbar und können auf diese Weise einfacher nachgeladen werden – auch von Nutzern ohne eigene Garage. Nach circa 4 Stunden an der Haushaltssteckdose sollen sie wieder vollgeladen sein.
Roller mit kleinen Breitreifen
Prinzipiell klassisch und robust ist das Stahlrohr-Chassis des Fat Albert aufgebaut, mit Telegabel vorn und 2 vorspannbaren Federbeinen hinten. Das knubbelige Breitreifenformat, vorn wie hinten gleich: 215/45-12. Geplant sind Aluminium-Räder, am abgebildeten Vorserienexemplar sind noch Stahl-Scheibenräder zu sehen. Je Rad wird mit einer Scheibenbremse gebremst. Zusätzlich zum zentralen Gepäckabteil steht ein großer klassischer Gepäckträger am Rahmenheck zur Verfügung – statt Soziusplatz.
4 Modellvarianten des Fat Albert, 3 mit Rückwärtsgang
Albert Ebenbichler hat bereits 4 Modellvarianten seines Fat Albert geplant. Einsteiger-Variante ist der Typ ECO, der mit 2 kW (knapp 3 PS) Spitzenleistung nicht ganz so flott auf bis zu 45 km/h beschleunigt und mit einem kleineren Akku-Pack nur auf 40 Kilometer Reichweite kommt – mit noch kleineren 8-Zoll-Rädern und dem Reifenformat 205/60-8 auf Stahl-Scheibenrädern für 4.970 Euro.
Typ DYN ist quasi die Standard-Ausführung mit 3 kW (4 PS), allerdings mit nur einem Akku-Pack und 50 Kilometer Reichweite. Dafür mit mehr Ausstattung: Rückwärtsgang, USB-Buchse und Alarmanlage. 5.960 Euro soll der Typ DYN kosten. Den DYN+ mit 2 Akku-Packs und bis zu 120 Kilometer Reichweite soll es für 6.590 Euro geben. Alle Varianten außer ECO haben einen Rückwärtsgang – für leichteres Rangieren in der City.
Topmodell TAF Edition mit Carbon-Kofferraum
Das Topmodell des Fat Albert heißt TAF Edition, denn es bekommt Verkleidung und Kofferraum aus Carbon von Tafnex. Mit 4 kW (5,5 PS) Spitzenleistung soll die TAF Edition 70 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen, das bedeutet: Kategorie Leichtkraftroller, Führerscheinklassen A1 ab 16 Jahren sowie die Pkw-Führerscheinerweiterung B196. Mit einem größeren Akku-Pack (40 Ah, circa 8 kg) sollen hier 70 Kilometer Reichweite möglich sein. Preis für die TAF Edition: 9.900 Euro.
German Innovation Award 2023
Erfinder Albert Ebenbichler und sein Fat Albert waren für den German Innovation Award 2023 nominiert worden – und gewannen den deutschen Innovationspreis Ende Mai 2023 in der Kategorie E-Mobility. Ab Juni 2023 sollen die ersten Standardausführungen des Fat Albert mit 3 kW an jene Kunden ausgeliefert werden, die bereits bestellt haben.
Fazit
Ein innovatives Fahrzeugkonzept von Diplom-Designer und Maschinenbau-Ingenieur Albert Ebenbichler für die "Urban Mobility", also für Fahrten in der Stadt und drumherum. Besonderheit des Rollers namens Fat Albert ist sein großer, zentraler, schwerpunktgünstiger und abschließbarer Kofferraum mit 70 Liter Volumen. 2 Koffer oder 1 Bierkasten passen da locker rein. Angetrieben wird der Fat Albert elektrisch, geplant sind Modellvarianten mit 45 km/h oder 70 km/h Höchstgeschwindigkeit. Ab 4.970 Euro. Ende Mai 2023 gewann Albert Ebenbichler den German Innovation Award in der Kategorie E-Mobility. Ab Juni 2023 soll der Fat Albert ausgeliefert werden.