Pohlbock eBock2 als Crosser und Supermoto
Der Bock springt und bremst elektrisch

Pohlbock ist ein Start-up aus dem Schwarzwald. Ihr eBock2 ist eine komplette Eigenentwicklung und bis auf die Zellen Made in Germany. Als Elektro-Crosser und Supermoto ab 15.999 Euro.

In diesem Artikel:
  • Pohlbock eBock2
  • LFP-Zellen für Sicherheit
  • Axialfluss-Motor in der Pohlbock
  • Elektrische Bremse an der Pohlbock
  • Konventionelles Fahrwerk der eBock2
  • eBock2 ab 15.999 Euro
  • Fazit

So ergibt sich für Elektro Sinn. Als Sport-Enduro, Motocross und Supermoto. Warum? Weil ein elektrischer Antrieb in diesen Disziplinen tatsächlich drückende Probleme löst. Das schwerste ist der Lärm, und der eBock von Pohlbock ist eine Lösung. Und nicht nur das: Der Motor wird in Deutschland hergestellt und verfügt über eine elektrische Bremse.

Pohlbock eBock2

Von 2017 an entwickeln, bauen und verkaufen Romano Pohl und Florian Bockstaller unter Pohlbock elektrische Offroad-Motorräder und neuerdings eine Supermoto. Basis ist ein selbst entwickelter E-Motor in der historisch zwar alten, aber heute modernen Axialfluss-Bauweise. Dazu später mehr. Das Getriebe mit einem Gang wird in Deutschland hergestellt. Maximal 30 Kilowatt oder 41 PS leistet der Motor, gut 160 Nm gibt das Getriebe an die Kette weiter. So werden mit dem kleinen Akku 120 Kilo bewegt, also gut 15 Kilo mehr als bei einer 450er-Viertakt-Maschine. Topspeed: 100 km/h.

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LFP-Zellen für Sicherheit

Ab Werk versorgt eine Batterie mit 3,5 kWh Kapazität das System, wahlweise mit 6,3 kWh. Pohlbock verwendet für die eBock2 Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus (LFP). Die sind zwar schwerer als herkömmliche Arten, enthalten dagegen kein Kobalt, können selbst bei Beschädigung nicht brennen und bieten eine sehr hohe Zahl möglicher Ladezyklen. Der Akku sitzt in einem stoßfesten Gehäuse über dem Motor und wird von ebenfalls selbst entwickelten Ladegeräten mit zwischen 2,1 und 6,3 Kilowatt geladen. Somit sind Ladezeiten von unter 60 Minuten möglich.

Axialfluss-Motor in der Pohlbock

Pohlbock setzt in der eBock den selbst entwickelten Sepaa21-Motor ein. Er arbeitet nach dem Axialfluss-Prinzip, also die Richtung, in der das Magnetfeld erzeugt wird. E-Motoren sind meist Radialmotoren. Letztere sind im Prinzip aufgebaut wie eine Lichtmaschine mit einem Rotor und einem Stator. Das erzeugte Drehmoment fließt gewissermaßen von außen nach innen.

Der Axialfluss-Motor funktioniert anders. Bei ihm stehen bildlich 2 Scheiben nebeneinander, Spulen und Magnet stehen sich gegenüber und da die Scheiben höher bauen, erzeugt er ein höheres Drehmoment, denn je weiter der Luftspalt vom Rotationszentrum entfernt ist, desto mehr "Hub" hat der Motor.

Die Vorteile des Radialmotors sind: Er ist schmaler und leichter. Nachteile des Axialfluss-Motors: Er baut im Durchmesser größer und ist teurer in der Herstellung.

Elektrische Bremse an der Pohlbock

Interessant und logisch: Das ohnehin hohe Bremsmoment des Motors als Betriebsbremse einsetzen. Pohlbock hat ein Bremssystem entwickelt, das das Hinterrad über eine regelbare Motorbremse verzögert. Die Ansteuerung erfolgt wie gehabt per Handhebel. Der wirkt allerdings nicht auf ein hydraulisches System, sondern auf eine Feder mit Hallgebern in einer Art Bremszylinder. Das erzeugt ein mit einer herkömmlichen Bremse vergleichbares Gefühl für den Hebel, und: Das Hinterrad verzögert zwar heftig, blockiert jedoch nicht. Über unterschiedliche Federn in der Armatur kann das Gefühl für die Bremse verändert werden. Leider noch ohne Straßenzulassung, im Sport bereits erprobt.

Konventionelles Fahrwerk der eBock2

Das Chassis ist konventionell mit Unterzug und Schleifen ausgelegt, die selbst entwickelte Alu-Schwinge lagert im Rahmen. Ebenso das Federbein mit seiner Umlenkung. Zusammen mit dem Nachlauf vorn von 100 Millimeter richtet Pohlbock die eBock auf 1.523 Millimeter Radstand ein. Die Federelemente resultieren in 960 Millimeter Sitzhöhe.

eBock2 ab 15.999 Euro

Pohlbock bietet die eBock derzeit ab 15.999 Euro an. Wahlweise kostet der größere Akku 999 Euro Aufpreis, die Ladegeräte mit 4,2 und 6,3 Kilowatt Leistung addieren 712 oder zusätzlich 99 Euro. Wer nicht elektrisch bremsen möchte, sondern hydraulisch, muss 339 Euro zuzahlen. Ein Rückwärtsgang kostet weitere 150 Euro.

Interessant: Pohlbock homologiert derzeit die Straßenzulassung für die Enduro-Version und eine Supermoto.

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Fazit

Pohlbock aus dem Schwarzwald zeigt mit der eBock2 ein elektrisches Offroad-Konzept mit besonderem Motor und elektrischer Bremse. Bis zu 41 PS leistet der Axialfluss-Motor. Der optionale, große Akku soll bis zu 90 Minuten Fahrspaß bieten. Aktuell (Juni 2023) geht der Elektrospaß Made in Germany bei 15.999 Euro los.

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Erscheinungsdatum 15.09.2023