Pro.Zui Elektroroller-Konzept von Ognjen Docic
Designstudie mit Stahlgehäuse

Designstudien gibt’s nicht nur von bis zur Unfahrbarkeit gestylten Motorrädern, sondern auch von Elektrorollern, wie dem Pro.Zui. Unter welchen Bedingungen wir das Konzept für umsetzungswürdig halten, schildern wir euch hier.

Elektroroller-Konzept Pro.Zui
Foto: Ognjen Docic
In diesem Artikel:
  • Bedingung 1: Ordentlich Stauraum
  • Bedingung 2: optional schneller als 45 km/h
  • Bedingung 3: ordentliches Federbein
  • Fazit

Dass Elektroroller seit geraumer Zeit interessant für Designstudien sind, ist generell eine gute Nachricht. Ob hierbei die Praktikabilität außer Acht gelassen werden darf? Dazu wird es unterschiedliche Ansichten geben. Ob das Elektroroller-Konzept Pro.Zui des Industriedesigners Ognjen Docic in der Realität für den Alltag taugen würde? In unseren Augen unter bestimmten Bedingungen.

Bedingung 1: Ordentlich Stauraum

Äußerst praktikabel ist schon mal der durchgängige und ebene Fußraum. Hier fehlt uns am Konzept noch ein Haken, um Einkaufstüten zu sichern, aber ansonsten sieht das Platzangebot vielversprechend aus. Wie es unter dem puristischen Sitzpolster aussieht, können wir nur mutmaßen. Höchstwahrscheinlich wird sich mindestens eine Batterie unter dem Sitz befinden. Wie viel Stauraum dann noch bleibt, ist unklar.

Motorrad-Neuheiten

Seitliche Löcher in der Stahl-Verkleidung und dort eingefädelte Spanngurte sollen weitere Transportgegenstände fixieren. An sich eine interessante Idee. Inwieweit eine ordentliche Sicherung bewerkstelligt werden kann, ist die Frage. Und auf die nächste Frage, nämlich wie breit maximal angebaut werden sollte (wenn überhaupt), liefern wir sogleich die Antwort: ein bisschen schmaler als Lenkerbreite. Um noch gut zwischen Blechkolonnen durchmanövrieren zu können.

Bedingung 2: optional schneller als 45 km/h

Und damit man für die Autos, die man an der roten Ampel hinter sich gelassen hat, bei Grün nicht sofort zum Verkehrshindernis wird, sollte optional eine Geschwindigkeit von mehr als 45 km/h drin sein. Nein, hierfür braucht’s keinen extra Motorradführerschein – die Führerscheinerweiterung B196 des Autoführerscheins reicht für die A1-Klasse aus (Roller und Motorräder bis 11 kW/15 PS). Für die Renderings zeichnete der Designer einen Radnabenmotor, der für gewöhnlich für Geschwindigkeiten bis um die 70 km/h zum Einsatz kommt.

Bedingung 3: ordentliches Federbein

Die Sitzbank wirkt großzügig genug für 2 Personen. Ob die nach einer Fahrt ihre Bandscheiben spüren, wird nicht nur davon abhängig sein, wie gut der Sitz gepolstert ist, sondern auch von der Hinterradfederung. Das Polster sieht schick aus, aber minimalistisch. Von einer Hinterradfederung ist nichts zu sehen, was aber an der Stahlverkleidung liegen dürfte.

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Ein Elektroroller für's Pendeln und den Stadtverkehr kann ich mir vorstellen.
Ein kleines, wendiges Elektromopped macht bestimmt Spaß.
Gar keins.

Fazit

Warum wir ausgerechnet beim Elektroroller Pro.Zui unsere kritische Brille aufsetzen? Nun, es ist erstmal nur ein Konzept, das am Computer gezeichnete Renderings zeigt. Optisch gefällt uns die puristische Metallkonstruktion gut. Doch ein Roller muss auch im Alltag funktionieren, weshalb wir an dieser Stelle nicht mit Vorschlägen und Inspiration sparen möchten.

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Erscheinungsdatum 15.09.2023