Shane Baxley zeichnete am Computer täuschend echte Bilder seines Baxley Moto – ein Elektromotorrad mit nabenlosen Rädern.
Shane Baxley zeichnete am Computer täuschend echte Bilder seines Baxley Moto – ein Elektromotorrad mit nabenlosen Rädern.
Es sind mal wieder nur Computerzeichnungen, aber die sind absolut sehenswert. Shane Baxley entschied sich bei seinem Entwurf für ein Motorrad mit Orbitalrädern, also Rädern ohne Nabe. Vorne und hinten ist jeweils eine Zweiarmschwinge an drei Punkten mit der Innenseite des Rads verbunden. Die Funktion der Radnabe übernimmt hier sozusagen die Felge. Die Technik entwickelte ein italienischer Designer namens Franco Sbarro in den späten 1980er-Jahren.
Der in Hollywood ansässige Konzeptkünstler und Fahrzeugdesigner Shane Baxley entschied sich wohl aus optischen Gründen für speichenlose Räder. Denn auch wenn es möglich ist, ein Motorrad mit Orbitalrädern zu bauen – und zu fahren –, einen anderen Grund als den außergewöhnlichen Anblick gibt es für die Verwendung im Motorradbau nicht. Und da es sich hierbei um konzeptionelle Computerrenderings handelt, muss sich der Designer auch keine allzu große Gedanken um die Praktikabilität machen.
Aus diesem Grund ist wahrscheinlich auch nichts über die möglicherweise erdachten technischen Daten des Baxley Moto bekannt. Außer, dass es elektrisch angetrieben wird. Ein Schalthebel unten vor der linken Fußraste deutet allerdings daraufhin, dass das Elektromotorrad eines der seltenen E-Konzept mit konventionellem Schaltgetriebe ist. Kawasaki ist einer der wenigen Hersteller, der mit der EV Endeavor ein Elektrobike-Konzept mit konventionellem Viergang-Schaltgetriebe vorstellte. Aber auch Kymco präsentierte mit dem Elektro-Superbike SuperNEX ein modernes E-Motorrad mit einem echten Sechsganggetriebe.
Klassisches Rundinstrument als Kontrast
Zurück zum Baxley Moto. Im Cockpit hinter der kleinen, flachen Scheibe informiert ein überraschend klassisches Rundinstrument, ebenso rund ist der Scheinwerfer. Im Falle eines Sturzes würden weit herausragende Sturzpads den Großteil der Verkleidung schützen. Für die futuristische Industrie-Optik sorgen neben den speichenlosen Rädern vor allem der Kohlefaser-Monocoque-Rahmen und das extrem kurze und hochgezogene Heck, das direkt nach dem Solositz endet. Schade, dass wir das Baxley Moto nicht bei einer Ausfahrt testen können. Das Fahr- und Lenkverhalten solch einer Maschine würde uns schon interessieren.
Ein wieder anderes Konzept verfolgt der Ujet, ein Designer-Elektroroller mit speichenlosen Rädern aus Luxemburg. Er wurde 2018 auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas vorgestellt. Er ist in der Mitte zusammenklappbar, soll 150 Kilometer Reichweite bereitstellen und ist direkt beim Hersteller erworben werden (preis auf Anfrage).
Wer in Gedanken mit dem kurzen Heck und den grobstolligen Reifen durch den Matsch pflügt, kann sich auch ohne viel Fantasie vorstellen, wie das Hinterrad die Erdbollen nach vorne, direkt vors Visier schleudert. Schade, dass wir das nicht bei einer Ausfahrt testen können. Die Bilder gucken wir uns trotzdem gerne an.