X-Idea Xcell Brennstoffzellen-Bike als Studie
In der Zukunft kommt nur Wasser raus

Das Designstudio X-Idea hat die Studie XCell mit Brennstoffzelle gezeichnet. Mit Wasserstoffpatronen, Achsschenkellenkung und variabler Ergonomie für die Zukunft.

Xcell Brennstoffzelle
Foto: Shanghai X-Idea
In diesem Artikel:
  • X-Idea XCell Studie
  • Rollerartige Frontverkleidung
  • Variable Ergonomie
  • 200 Kilometer weit und schnell
  • Wasserstoffpatronen realistisch?
  • Fazit

Jeder träumt davon, obwohl jeder weiß: Es ergibt wenig Sinn. Wasserstoff als Energieträger für unsere künftige Mobilität. Ob als Kraftstoff, Basis für E-Fuels oder als Reaktionspartner in einer Brennstoffzelle ist der Wasserstoff derzeit in aller Munde. Das Designstudio X-Idea aus Shanghai hat sich der Brennstoffzelle hingegeben und ein über-futuristisch gezeichnetes Wasserstoff-Motorrad auf die Reifen gestellt.

X-Idea XCell Studie

Im Zentrum der Studie XCell ist die Brennstoffzelle als tragendes Element verbaut, an das sich direkt die Hinterradaufhängung mit auf der Zelle liegendem Dämpfer anschließt. Der Endantrieb des E-Motors erfolgt per Zahnriemen. Am vorderen Ende der Brennstoffzelle ist eine Achsschenkellenkung verbaut, wie wir sie aus den Tesi-Modellen von Bimota oder der Yamaha GTS 1000 kennen.

Alternative Antriebe

Rollerartige Frontverkleidung

Darüber baut rollerartig die Frontverkleidung auf, die Platz für vier unspezifizierte Wasserstoffpatronen hat. Quasi nahtlos davon führt X-Idea die Sitzbank aus, an deren Ende drei Aussparungen liegen, die aussehen, als könne man hier Patronen als Ersatz mitführen. Nach vorn spannt sich ein offener T-Lenker, dessen Joch unter einem großen Display liegt.

Variable Ergonomie

Unter dem Lenker hängt ein weiterer Clou der Xcell. Elektrohydraulisch sind mehrere Lenker- und damit Sitzpositionen möglich. Vom Supersportler zum Cruiser auf Knopfdruck. Passend dazu sind die Fußrasten in Schienen geführt, um ebenfalls umgestellt werden zu können. Das Fahrwerk scheint nicht auf die veränderte Ergonomie zu reagieren.

200 Kilometer weit und schnell

X-Idea hat nicht nur das Design entworfen, sondern gleich noch einige technische Eckdaten entworfen. So sollen die vier Patronen eine Reichweite von 200 Kilometern erlauben und die Brennstoffzelle Strom für bis zu 200 km/h produzieren können. Egal wie weit oder wie schnell: Hinten kommt nur Wasser raus.

Wasserstoffpatronen realistisch?

X-Idea denkt daran, den Wasserstoff in Patronen zu lagern und so einfach tauschbar zu machen. Damit stehen die Designer nicht allein. Kawasaki zeigte auf der EICMA kürzlich einen Wasserstoff-Verbrenner, der ebenfalls den Wasserstoff in Patronen lagert. Den Mobi-Ion-Roller treibt ebenfalls eine Brennstoffzelle mit Patronen an, und der fährt bereits als Prototyp. Es braucht also ein standardisiertes Tauschsystem für die Patronen und genug "grünen" Wasserstoff für alle, dann fahren wir klimaneutral und stoßen wirklich nur Wasser aus.

Fazit

Zukunftsmusik zwar, aber eine, die ein Ohrwurm werden könnte. Wasserstoff-Motorrad mt Brennstoffzelle und Wasserstoffpatronen. So stellt das Shanghaier Designstudio X-Idea die ferne Zukunft auf zwei Rädern vor und zeichnet eine aufregende Studie, die Xcell, drumherum.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023