Seit 2013 steht die Honda CB 500 X als Adventure-Bike ihren sportlichen Schwestern CB 500 F und CBR 500 R zur Seite. Für das Modelljahr 2019 wurde die X jetzt umfassend modellgepflegt. Premiere feiert die aufgefrischte Version auf der EICMA in Mailand.
19-Zoll-Vorderrad und mehr Federweg

Beim Design rückt die 2019er Honda CB 500 X enger an die Africa Twin heran. Neu gestaltet wurden Verkleidung, Tank, Kühlerblenden und Seitenverkleidungen. Das neue Outfit soll zudem Verwirbelungen reduzieren und den Windschutz verbessern. Für mehr Bewegungsfreiheit sorgt eine schmalere Sitzbank. Die Sitzhöhe liegt bei 830 mm. Ein vergrößerter Lenkwinkel (um 3 auf 38 Grad) soll die Manöverierfähigkeit erhöhen, der Pilot greift dabei in einen neuen, konifizierten Lenker.
Das LCD-Cockpit wurde um eine Ganganzeige sowie eine einstellbare Schaltempfehlung aufgewertet.
Die 41er-Telegabel legt beim Federweg um 10 auf 150 mm zu, das Federbein mit neuem Dämpfer von 118 auf 135 mm. Gleich um zwei Zoll im Durchmesser wächst das Vorderrad. Auf die jetzt 19 Zoll große Felge spannt Honda einen 110/80 R19-Reifen. Hinten bleibt es beim Pneu in der Dimension 160/60-R17. Die Bremsanlage mit Wave-Bremsscheiben (vorne mit 310 mm und hinten mit 240 mm) ist natürlich mit ABS kombiniert.
Mehr Drehmoment in der Mitte
Der 500 cm³ große Zweizylinder leistet zwar weiter A2-taugliche 48 PS und 43 Nm, wurde aber durch Modifikationen auf Einlass- und Auslassseite sowie bei den Ventilsteuerzeiten im mittleren Drehzahlbereich drehmomentstärker - Honda verspricht 4 % - ausgelegt. Dazu bei trägt auch eine neue Abgasanlage. Zudem ist die CB 500 X mit einer neuen Anti-HoppingKupplung ausgestattet. Auch die Blinker glänzen nun mit LED-Technik.
Zu haben sein wird die neue Honda CB 500 X in den drei Farbvarianten Grand Prix Red, Matt Gunpowder Black Metallic und Pearl Metalloid White.
Eindrücke von der ersten Ausfahrt
Glänzen tut die am umfangreichsten überarbeite Variante der CB 500-Familie auch in Aktion. Denn wir konnten die X auf dem spektakulären Vulkaneiland Teneriffa sowohl auf Asphalt als auch im gar nicht so leichten Schotter und Staub probereiten.

Auf befestigten Straßen stellt sich die X als harmonischste und universellste Modellvariante des Triumvirats heraus. Deutlich höherer Lenker, mehr Überblick dank erhöhter Sitzposition, 19 Zoll-Vorderrad und längere Federwege: Das übliche Reise-Enduro-Programm verhilft auch in diesem Fall zu mehr Kontrolle, leichterem Handling, weniger Nervosität. Auf keinem der anderen beiden Motorräder kommt man so aufwandsarm so schnell ums Eck. Ein bekannter Effekt in diesem Genre. Dabei hilft auch der umgängliche Motor. Auch hier gibt es gut nutzbaren Druck von 2.000 bis 9.000 Touren, der sich einen Tick sanfter anzapfen lässt als bei F und R.
Auch Offroad gut unterwegs
Überraschend ist die Performance abseits der Straße. Nicht nur leichter Schotter, auch leichter Stock und Stein sind locker drin. Ebenso wie der oder andere kurze Hinterraddrift, der sich ganz familientypisch leicht wieder einfangen lässt.

Die kleinkindtauglich leichte Kupplung ist beim Fahren im Stehen ein Segen, das Fahrwerk steckt kleine Schlaglöcher gut weg und der Motor liefert auch ganz tief unten genug Schmalz und Schwungmasse zum Kraxeln.
Doch auch hier gibt es natürlich Grenzen: Bei etwa 1,80 Meter könnte der Lenker im Stehen etwas höher und weiter vorne platziert sein, die Gasannahme könnte für die Sandkiste noch etwas sanfter sein und allzu tiefe Verwerfungen sollte man meiden, dafür reichen auch die verlängerten Federwege nicht. Die CB 500 X ist ab sofort im Handel erhältlich und kostet 6.990 Euro inklusive Nebenkosten.