Messeneuheiten Paris

Messeneuheiten Paris Happy End

Zustände wie im Paradies: Auf dem Pariser Salon ließen die Motorradhersteller die letzten Hüllen fallen. Jetzt sind alle Geheimnisse gelüftet.

Es war kein Neuheitenfeuerwerk, wie es auf der Mailänder Messe abgefeuert wurde, aber der ein oder andere Knaller wurde dennoch gezündet. Zum Beispiel von Honda. Äußerlich dem erfolgreichen Vorgängermodell sehr ähnlich, steht die 1998er VFR technisch für einen großen Schritt in Richtung Zukunft. Komplett neu sind Rahmen, Schwinge und Federelemente. Der Motor, jetzt mit 781 Kubikzentimeter Hubraum und einer Einspritzanlage versehen, nimmt starke Anleihen am Triebwerk des RC 45-Superbikes. Rund zehn Prozent mehr Leistung und, worauf bei Honda noch mehr Wert gelegt wird, eine deutlich verbesserte Drehmomentkurve sollen dem Sporttourer noch mehr Souveränität verleihen. Ein geregelter Kat ist Ehrensache.
Für die weniger vernünftigen Zeitgenossen steht die CB 600 Hornet parat - ein Naked Bike mit besonderem Spaßfaktor. 93 PS soll ihr aus der CBR 600 F stammende Sportlerherz leisten. Durch geänderte Nockenwellen wurde die Spitzenleistung des Sporttriebwerks gekappt, um den Vierzylinder im unteren und mittleren Bereich zu stärken. Ein Rückgrat-Rahmen aus Stahl bildet die Verbindung zwischen Lenkkopf und Alu-Schwinge. Die Räder stammen von der CBR 900. 11 999 Mark soll das Power-Bike kosten.
In die gleiche Richtung wie die Honda Hornet marschiert Yamaha mit der FZS 600 Fazer. Nur mit dem kleinen Unterschied, daß für die Yamaha sogar 96 PS Leistung versprochen werdenl und sie von einer Cockpitverkleidung geziert wird. Das restliche Strickmuster ist gleich. Die Motorbasis stammt aus dem Sportler YZF 600 R. Kopf und Zylinder wurden auch optisch dem neuen Einsatzzweck angepaßt. Und wie Honda verzichtet Yamaha zugunsten eines besseren Drehmomentverlaufs auf absolute Spitzenleistung. Ein Rahmen aus Stahlrohr, die bewährten Bremsen der YZF 1000 und eine Alu-Schwinge runden das Bild ab. Der Tank ist im Oberschenkelbereich extrem schmal gehalten, und auch die geringe Sitzhöhe verspricht Fahrspaß nicht nur für Großgewachsene. Der Preis steht noch nicht fest, wird sich aber sicherlich an dem der Honda orientieren. Eine weitere Neuheit von Yamaha ist die Geländesportversion WR 400 F. Näheres dazu auf Seite 17.
Ebenfalls im rauhen Gelände möchte sich MuZ mit der Baghira beweisen. Mit Hilfe des französischen Importeurs wird ein rein französisches, vierköpfiges Team die Rallye Paris-Dakar bestreiten. Der Prototyp der Rallye-Maschine besteht hauptsächlich aus Serienteilen. Nur Tank, Auspuff, Öltank und Cockpit wurden für den materialmordenden Einsatz modifiziert.
Erstmals präsentierte Kawasaki die überarbeitete ZX-6R der Öffentlichkeit. Wobei überarbeitet leicht untertrieben ist, denn kaum ein Bauteil des Sportlers blieb für die neue Saison unverändert. So ist der Rahmen komplett neu gezeichnet. Der Abstand zwischen Lenkkopf und Schwingenaufnahmen wurde verkürzt, der Lenkkopfbereich verstärkt, der Lenkkopf steiler gestellt und der Nachlauf vergrößert. Vorn federt eine verwindungssteifere 46er Telegabel mit einstellbarer Druck- und Zugstufendämpfung. Gebremst wird künftig mit leistungsfähigen Sechskolbenzangen. Selbst die Keihin-Vergaser mußten Mikuni-Bauteilen weichen. Dadurch sollen die Probleme mit überlaufenden Schwimmerkammern bei rennmäßigem Einsatz der ZX-6R in den Griff bekommen werden. Wahlweise gibt es eine Kat-Version, die mit 107 PS rund ein PS weniger leisten und ein Kilogramm mehr wiegen wird.
Gleich mehrere optische Leckerbissen gibt es bei der kleinen französischen Motorradschmiede Voxan zu bestaunen. Neben dem bereits vorgestellten Café Racer und Roadster-Modell stand erstmals ein Scrambler auf der Bühne. Zwar befindet sich der mächtige Zweizylinder für die drei Modelle noch in der Erprobung, doch die Franzosen sind äußerst optimistisch, Anfang Januar mit der Produktion der Café Racer und Roadster starten zu können. Ab März 1998 sollen sie für rund 26 000 Mark verkauft werden. Vertreiben will man die edlen Stücke über ausgesuchte BMW- und Triumph-Händler. Wenn alles planmäßig läuft, kommt ab Juli der bildschöne Scrambler auf den Markt. Allerdings nur auf den französischen.

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