Erstmals wurde das Mittelklasse-Adventure Bike auf der EICMA 2019 gezeigt. Jetzt kommt die X-Cape in den Handel.
Erstmals wurde das Mittelklasse-Adventure Bike auf der EICMA 2019 gezeigt. Jetzt kommt die X-Cape in den Handel.
Unter seinen neuen chinesischen Eigentümern (Zhongneng Vehicle Group) will sich Moto Morini breiter aufstellen und strebt dazu in die Mittelklasse. Einen Ausblick auf kommende Modelle gaben zwei Studien rund um einen 650er Zweizylinder, die auf der EICMA 2019 in Mailand standen. Jetzt kommt die enduristische X-Cape als Antwort auf die Yamaha Ténéré 700 in den Handel.
Zum Fahrbericht der Moto Morini X-Cape 650
Moto Morini folgt mit der X-Cape dem aktuellen Trend zu Crossover-Adventure Bikes – ein Hauch Enduro, aber doch keine richtige Geländeorientierung. Die technische Basis teilt sich die X-Cape mit der 6 1/2, einem Scrambler, der ebenfalls als Studie auf der EICMA gezeigt wurde. Der 649 cm³ große Reihentwin wird von einer Bosch-Einspritzanlage gefüttert, leistet 61 PS bei 8.250/min und stellt ein maximales Drehmoment von 56 Nm bei 7.000 Touren bereit. Damit sollen bis zu 175 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich sein. Selbstverständlich erfüllt die X-Cape die Euro 5-Norm und im November 2021 soll eine A2-Variante mit 48 PS anrollen.
Rund um den Twin mit Sechsganggetriebe spannt sich ein stählerner Brückenrahmen, der vorne eine voll einstellbare 50er-Marzocchi-USD-Gabel mit 160 mm Federweg einspannt. Das hintere Federbein ist exzentrisch montiert und tritt mit 135 mm Arbeitsweg an. Auf die 19 und 17 Zoll großen Räder spannt Morini einen 110/80er vorn und einen 150/70er hinten mit sanftem Stollenprofil. Kunden können zwischen Gussfelgen und Drahtspeichenrädern, die die Verwendung von Schlauchlosreifen erlauben, wählen. Bremspower liefern eine 298er-Brembo-Doppelscheibe mit Zweikolbentangen vorn und eine 255er-Disc mit Zweikolbenzange hinten. Bei den Regelsystemen beschränkt sich die X-Cape auf ein Dual-ABS von Bosch. Das Cockpit trägt ein sieben Zoll großes TFT-Display, das über eine Bluetooth-Schnittstelle Smartphones einbinden kann und sich vielfach konfigurieren lässt. Gleich daneben sitzt eine USB-Ladesteckdose mit zwei Ports. Die Lenkerarmaturen tragen beleuchtete Schalter.
Optisch folgt die Moto Morini X-Cape den Linien der Wettbewerber. Die rahmenfeste Frontverkleidung trägt eine steil aufragende, hohe Scheibe, die sich in der Höhe verstellen lässt. Der Frontscheinwerfer setzt auf LED-Technik, wie auch die Blinker und das Rücklicht. Seitlich zieht sich die Verkleidung bis über die Kühlerflanken hinunter, nach hinten verjüngt sie sich nahtlos in die Tank-Sitzbanklinie. Der Pilot sitzt auf einer zweigeteilten, gestuften Bank in 820 mm Höhe (eine 845er Bank ist optional vorgesehen) hinter einem hoch aufgewölbten 18-Liter-Tank und einem hochgekröpften Lenker. Der Sozius thront eine Etage höher auf einem schlank auslaufenden Heck. Das Trockengewicht geben die Italiener mit 213 Kilogramm an.
Wer mit der Moto Morini X-Cape auf große Tour gehen möchte bekommt im Werkszubehör optional ein Aluminium-Kofferset samt Topcase und Träger. Auch eine höhere Scheibe, Handprotektoren, ein Aluminium-Motorschutz sowie Sturzbügel werden angeboten.
Zu haben ist die Moto Morini X-Cape in den drei Farbvarianten Red Passion, Smoky Anthracite und Carrara White. Preise starten für die Variante mit Gussfelgen bei 7.599. Mit Speichenrädern kostet die X-Cape ab 7.899 Euro, hinzu kommen 179 Euro Nebenkosten.
Moto Morini startet in der Enduro-Mittelklasse mit der neuen X-Cape durch. Mit 61 PS reißt die zwar keine Bäume aus und mit 213 Kilogramm ist sie auch kein Leichtgewicht – aber der Preis ab rund 7.599 Euro ist schon eine Ansage. Und hübsch ist sie zudem.