Steckbrief: Suzuki DR 650, Baujahr 2020, Kilometer 0, Werksgarantie. In Australien ist das möglich. Dort verkauft Suzuki den feinen Fahrschuleintopf – biografisches des Autors – weiterhin mit Vergaser und ohne ABS. Den Feingeistigen unter uns sei gesagt: Dort werden übrigens die 600er und 750er Supersportler genauso weiterverkauft, wie auch der 400er-DR-Z-Single oder der 1.800er-Twin der alten Intruder.
Ellaspede DR Scrambler
Fangen wir unten an. Ziel ist für Ellaspede einen schicken Scrambler aus der DR zu bauen. Die originalen Radnaben werden neu eingespeicht und tragen nun eine 19 Zoll Excel-Felge vorn und eine etwas breitere 18 Zoll Felge des gleichen Herstellers hinten. Für eine fließende Linien senken die Australier die Gabel und das Heck um gut vier Zentimeter ab und entfernen dabei auch gleich die originalen Faltenbälge der Suzuki. Die charakteristische Lampenmaske sowie das darin enthaltene Cockpit werden ersetzt durch einen bottom-mounted LED-Scheinwerfer sowie einen Kombi-Tacho von Daytona.
Tanken wie Yamaha
Dahinter streckt sich der leicht angepasste Tank einer Yamaha SR 400, womit der darauf befindliche Schriftzug erklärt ist. Am Heck greifen die Kollegen von Ellaspede etwas tiefer ins Material ein: Die Flex trennt den Sitz des Mitfahrpersonals gänzlich vom Rahmen und wird von einem Loop ersetzt. Der Wegfall der Airbox schafft Platz für die Elektrik und die Batterie der DR. Der neue Mikuni-Vergaser TM42 atmet durch einen offenen K&N-Zylinder ein und der Motor durch einen knappen Endtopf aus.
Fazit
Unter dem strahlenden Kreuz des Südes werden in Australien neu-alte Suzukis von Ellaspede optisch so klassisch umgebaut, wie die DR 650 es technisch beinah schon ist. Größter Vorteil eines alten Motorrads, dass frisch vom Band läuft: Alles ist beim Umbau noch sauber und ist es im besten Falle später immer noch.
Ellaspede holt mit vergleichsweise wenig Einsatz wohl das Beste aus der alten Suzi raus: Einen schicken, feinen Scrambler. Advance Australia fair!