MOTORRAD Safety League 2023 Halbfinale

MOTORRAD Safety League 2023 Halbfinale
105 TeilnehmerInnen in 4 Halbfinalen

Zuletzt aktualisiert am 06.07.2023

Das Wetter meinte es Anfang März und bis tief in den April nicht gut mit den Motorradfahrerinnen und -fahrern. Auch nicht mit denen, die sich für die Saisonvorbereitung bundesweit zu den ADAC-Trainings angemeldet hatten, die zur Teilnahme an der MOTORRAD Safety League 2023 berechtigten. Trotzdem waren es im zweiten Jahr mit über 3.800 Teilnehmern an diesen Vorrunden noch mal deutlich mehr als im Vorjahr. Darüber freuen sich nicht nur der ADAC, die MOTORRAD-Redaktion und alle beteiligten Partner, sondern vor allem auch die Fahrerinnen und Fahrer selbst, denn mit einem Training geht es einfach sicherer in die Saison.

Alle, die sich bei den Vorrunden besonders hervortaten, bekamen von den Trainern eine Wild Card, die zur Teilnahme an den Halbfinalen berechtigte. 105 nahmen diese Chance an, darunter 17 Frauen, und pilgerten entweder nach Augsburg, zum Sachsenring, nach Lüneburg oder ins Fahrsicherheitszentrum Nürburgring. Bei letzterem trafen sich Ende Juni 29 Wild-Card-Inhaber zum Fight um die zwei ausgelobten Finalplätze. Wobei es eher ein spannendes und dennoch von bester Laune geprägtes Shootout unter kameradschaftlich gesinnten Motorradfahrern ging.

5 Wertungsprüfungen für 25 Männer und 4 Frauen

5 Wertungsprüfungen warteten auf die 25 Männer und vier Frauen. Am Anfang stand die Theorie mit 20 Fragen, von denen sich fünf ganz konkret mit Lärmvermeidung auseinandersetzten. Schließlich soll die Safety League nicht nur in Sachen Sicherheit das Image der Motorradfahrer in der Öffentlichkeit verbessern helfen, sondern auch deren Sozialkompetenz unterstreichen. Dann ging es für die erfahrenen genauso wie noch sehr jungen Motorradfahrer in die Praxis. Links und rechts Ausweichen mit anschließender Zielbremsung und komplettem Stopp mündete in einen beschwingten Slalom. Die benötigte Zeit musste selbst über Buzzer gestoppt werden. Für Fehler gab es Zeitstrafen.

Unbeliebteste Übung: enge Kurve fahren

Bei der Gleichmäßigkeitsübung galt es, eine Strecke zweimal in möglichst gleicher Zeit abzuspulen – ob Vollgas oder ganz langsam blieb den Teilnehmern überlassen. Die knappste Differenz an allen Standorten lag hier bei 0,04 Sekunden, die größte bei über 12 Sekunden. In der vierten Prüfung sollte in einer Kreisbahn eine enge Kurve gefahren werden. Hier kam es dann vor allem auf saubere Blickführung, die richtige Geschwindigkeitsanpassung und präzises Herausbeschleunigen an. Das war die unbeliebteste Übung unter den Halbfinalisten, zeigte aber auch die größten Spreizungen im Fahrkönnen aller.

Geschicklichkeitsprüfung

Geschicklichkeit bei ganz unterschiedlichem Tempo bildete die fünfte und letzte Prüfung, als es galt, Pylonen von Hand zu versetzen und dann in einen Slalom überzugehen. Auch hier ließ sich erkennen, dass Erfahrung mit der eigenen Maschine wichtig ist, aber Talent zum Motorradfahren durchaus hilft. Bestes Beispiel dafür in Lüneburg war Jean Weber. Die Dame hatte erst acht Wochen den Führerschein, zeigte aber schon in der Vorrunde so viel Potenzial, dass sie eine Wild Card ergatterte. Am Ende waren es aber dann doch 8 Jungs, die über alle Prüfungen hinweg überzeugten. Sie fahren nun zur Nordschleife und sind 2023 die Champions der Safety League.