Ein Motorrad mit luftgekühltem Einzylinder, Vergaser, teilweise per Trommel gebremst kennen wir entweder aus der lange zurückliegenden Fahrschule oder aus Geschichten einer noch länger zurückliegenden Zeit. In vielen Teilen der Welt sind Kräder dieser Machart mehr oder weniger modern. Beispiel: Kawasaki bietet in Thailand die W 175 an, rüstet regelmäßig auf und punktet durch eine trefflich rückwärtsgewandte Formensprache.

Kawasaki W 175
Sieht aus wie früher: Kühlrippen, ein Krümmer mit Peashooter-Endtopf, Einzelvergaser, keinerlei Elektronik, minimale Elektrik. Alles verschraubt in einem massiv wirkendem Doppelschleifenrahmen mit Rohrdurchmesser des Krümmer. Gefühlt kann man diesen Rahmen mit dem Vorschlaghammer richten, wenn man ihn zuvor ungewollt kalt verformt hat. Das Fahrwerk ist aus einfachen Federelementen aufgebaut, vorn bremst eine hydraulische Scheibenbremse, hinten eine mechanische Trommelbremse. Die Leistung erinnert ebenfalls stark an früher: Aus 177 Kubik holt der Single mit einer Nockenwelle und zwei Ventilen 13 PS bei 7.500 Touren. Mit einem 14 Liter-Tank kommt die W 175 auf 126 Kilogramm.
Drei Versionen
In Asien bietet Kawasaki vier Versionen der W 175 an. Neben der W 175 steht die SE-Version, eine Café-Variante und die vom Offroad angehauchte W 175 TR. Die Preise gehen in Thailand bei umgerechnet 2.300 Euro los.
Fazit
Im gefühlt vom Supersport verstrahlten Asien stellt die retrograde W 175 ein echten Erdanker dar. Mit einfacher, robuster Technik wirken die Retro-Singles als wären sie unverwüstbar.