Triumphs neue Einzylinder kommen 2023

Seit 2017 arbeitet Triumph mit dem indischen Motorradriesen Bajaj zusammen. Gemeinsam werden neue Modelle zwischen 250 und 650 Kubik entwickelt. Die ersten Früchte sollen bereits ab 2023 auf den Straßen rollen: klassisch angehauchte Modelle mit dem neuen Einzylinder von Triumph.

Präsentation im Juni 2023

In einem Interview mit dem indischen Sender CNBC-TV8 ließ Bajaj-CEO Ravij Bajaj das Datum des 27. Juni 2023 fallen. An diesem Tag soll der Welt in London die neue Triumph-Modellreihe gezeigt werden, die vom neuem Einzylinder angetrieben wird. Indische Medien haben sich längerem auf einen Hubraum von 400 Kubik festgelegt. Mehr wissen wir Ende Juni. Wie die neuen Modelle heißen, könnte MOTORRAD anhand verschiedener alter und neuer Markenanmeldungen von Triumph spekulieren.

Adventurer, Hurricane und Street Tracker

In den vergangenen Wochen und Monaten wurden drei Markennamen zum Schutz angemeldet: Adventurer, Hurricane und Street Tracker. In Europa konkret Adventurer und Street Tracker, wobei letzteres bereits 2012. Adventurer ist der Modellname, der erst im Dezember 2022 angemeldet wurde und uns in die 1990er-Jahre zurückführt, in denen Triumph bereits ein T300-Modell mit 885er-Triple und Cruiser-Optik als Adventurer anbot.

Und bei Hurricane dürfte es bei Oldtimer-Freunden klingen, denn unter diesem Namen gab es die X75 1972 in den als Softchopper auf Basis der alten Rocket 3.

Passend zu den beiden angekündigten Modellen scheinen im Kontext heute nur Adventurer und Street Scrambler. Aber: Bei Modern Classics kürzte Triumph für 2023 die Modellbezeichnung Street bereits und verwendet diesen Namen nur noch bei der Street Triple 765.

Triumph mit einem Zylinder

Einzylinder bei Triumph sind nicht neu. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es bis 1970 immer mal wieder kleine Triumphs mit nur einem Kolben. Die letzte war von 1968 bis 1970 die TRW25W Trophy 250, die auf der BSA B 25 Starfire basierte. 53 Jahre nach der 250er könnte es 2023 erneut Einzylinder von Triumph geben. Entstanden in Kooperation mit Bajaj, nachdem die Eigenentwicklung aus Hinckley mit gut 250 Kubik 2014 eingestellt wurde.

Der Motor kommt optisch den aktuellen 900er- und 1200er-Twins nahe, was von den Motordeckeln, dem Krümmerstern und der charmant platzierten Wasserkühlung unterstrichen wird. Die beiden Erlkönige geben keinen Hinweis auf den möglichen Hubraum.

Aus einer rein europäischen Sicht dürfte es über 300 Kubik und zwischen 30 und 40 PS sein. Für den indischen Markt wären 250 Kubik und 20 bis 25 PS ein starker Aufschlag. Doch selbst noch größere Hubräume werden von Triumph nicht ausgeschlossen: Man arbeite zusammen mit Bajaj an Motoren bis zu 650 Kubik. Ab 500 Kubik wohl mit zwei statt nur einem Zylinder.

Zwei neue Triumph

Eindeutig Triumphs und eindeutige komplette Neuentwicklungen sind MOTORRAD in Südspanien vor die Linse gefahren. Über den charakteristischen Motordeckel in Fahrtrichtung rechts, in dessen Mitte eindeutig ein Triumph-Logo Platz findet, wird die britische Marke als Hersteller klar. Der Motor hängt – damit kommen wir zu Neuentwicklung – in einem neuen Chassis aus Stahlrohr, das den Motor anscheinend mittragend aufnimmt. Im Schwingenlager arbeitet eine Zweiarmschwinge aus Aluguss mit einem Zentralfederbein zusammen. Die Fußbremse stammt von Brembo. Im Lenkkopf steckt eine USD-Gabel mit einer einzelnen Bremsscheibe und radialem Sattel von Bybre. Die gefrästen Gabelbrücken der Erlkönige dürften so nicht kommen.

Aktuell testet Triumph zwei unterschiedliche Modelle des neuen Motorrads. Eine Version mit einer 17-Zoll-Straßenbereifung. Ein andere rollt mit 19-Zoll vorn und leichter Stolle stark in Richtung Scrambler. Beide unterscheiden sich zusätzlich in der Form des Endtopf. Ein üppiger Vorschalldämpfer sitzt unter dem Getriebe und dem Schwingenlager. Übrigens: Bei Partner Bajaj findet sich derzeit kein vergleichbares Modell, das für die Triumph hätte Pate stehen können.