BMW-Spezialist Wunderlich nutzte die aktuelle INTERMOT, um einen weiteren Umbau auf Basis der BMW R nineT zu präsentieren. Dabei machte es Geschäftsführer Frank Hoffmann spannend, indem er zunächst aufzählte, was BMW bereits alles an R nineT-Derivaten selbst baut: Scrambler, Urban GS, Racer, Pure… „Was fehlt?“, fragte Hoffmann – ein Bobber. Anschließend zogen seine Kolleginnen das verhüllende Tuch vom brandneuen Wunderlich WunderBob.
Extremer Umbau
Der Wunderlich-Bobber ist für den BMW-Teile-Experten aus dem Rheinland der insgesamt zehnte R nineT-Umbau und, wenn auch nicht auf den ersten Blick, auch einer der extremsten. Der mittels Riser hochgesetzte schwarze Magura-Lenker thront wie ein Geweih über der Upside-down-Gabel. Das Wunderlich-Suspension-Fahrwerk ist insgesamt 25 Millimeter tiefer gelegt, was dem WunderBob seine niedrige, gedrungene Statur verleiht. Der ultrakurze vordere Fender lässt den 140er-Pirelli vorne nochmal breiter wirken als er tatsächlich ist.
Übers komplette Motorrad hat Wunderlich einen Auszug seines umfangreichen BMW-Teileangebots verbaut, als da etwa wären: Fußrastenanlage, Kotflügel, Kennzeichenträger plus verstellbare Hebeleien sowie diverse Abdeckungen. Der Einzelsitz ist aus schwarzem Nubuk-Ledersattel, Ton in Ton passend zum dunkelblauen Lack abgesteppt. Die winzig kleinen Kellermann-Blinker rechts und links unterm Sitz sind, wenn nicht gerade im Betrieb, genauso unsichtbar wie die vorderen, unterhalb der Brems- und Kupplungshydraulikbehälter montierten.
WunderBob rollt auf Carbonrädern
Erst auf den zweiten Blick offenbaren sich weitere Details, wie etwa wertigen, leichten Siebenspeichen-Carbon-Räder im Format 17 Zoll, der schwarze Remus-Krümmersatz oder der kompakte Speed Products-Schalldämpfer. Eine Kleinserie des WunderBobs ist laut Marketing-Chef Arno Gabel nicht geplant. „Wir wollen solche Konzepte nutzen, um zu zeigen was möglich ist und was wir an Produkten anbieten“, so Gabel. Möglich, wenn auch nicht ganz einfach sei es auch, die Carbon-Räder per Einzelabnahme eintragen zu lassen. Ein Gutachten oder eine ABE gibt es dafür aber nicht.
Auf Basis des Konzeptbikes will Wunderlich nun die WunderBob-Komponenten entwickeln und ins Programm aufnehmen. Sie sollen ab Frühjahr 2019 als Einzelkomponenten zum Umbau der R nineT erhältlich sein. Ob ein komplettes Umbaukit zusammengestellt wird ist noch nicht final entschieden.