Auftakt zum Alpen Masters 2015

Alpen-Masters 2015
Der Auftakt zum größten Motorrad-Vergleichtest

Zuletzt aktualisiert am 09.07.2015

Der Rosengarten und die Vajolet-Türme, echte Schaustücke der Dolomiten, recken im Hintergrund ihre schroffen Zacken gen Himmel. Vorn im Bild stehen 20 Motorräder des Jahrgangs 2015, dazwischen und dahinter zwölf Fahrer ganz unterschiedlichen Jahrgangs. Moment mal, wie soll das gehen? 20 Motorräder und nur zwölf Fahrer? Ja, ein wenig Einfallsreichtum und logistisches Talent braucht es schon, um das Alpen-Masters, den größten Vergleichstest der Welt, durchzuziehen. Obwohl MOTORRAD alles aufbietet, was an Testern, Schreibern und Assistenzkräften zu haben ist – mehr als zwölf Leute sind nicht abkömmlich, schließlich muss in Stuttgart derweil die Zeitschrift weiterproduziert werden. Alle 20 Motorräder, die hier getestet werden, auf einem gemeinsamen Bild unterzubringen, will daher gut geplant sein.

Zum elften Mal sucht MOTORRAD den absoluten Alpen-König, jenes Motorrad also, das sich im abenteuerlichen Pässekarussell am besten schlägt, mit dem man oder frau sich im wilden Auf und Nieder der Berggipfel am allerliebsten schwindlig fährt. Kaum eine Alpenregion eignet sich für diesen anspruchsvollen Test besser als die Dolomiten, von Kennern kurz Dolos genannt. Zwischen Marmolada und Langkofel, zwischen Sella und Rosengarten reiht sich in atemloser Folge Pass an Pass, mal steil und verwinkelt mit haarigen Spitzkehren, mal gut ausgebaut mit großzügigen Kurven. Hier schlägt für jedes Motorrad die Stunde der Wahrheit, ohne Ansehen von Marke und Preis.

Andere Punktewertung für die Alpen

Denn MOTORRAD verwendet beim Alpen-Masters eine abgewandelte Punktewertung, die jede noch so kleine Schwäche eines Motorrads beim Sturm auf die Gipfel schonungslos offenlegt. Garantie, Unterhaltskosten und Höchstgeschwindigkeit werden nicht bewertet, umso stärker zählen fahrdynamische Eigenschaften wie beispielsweise Lenkpräzision und Handlichkeit, also Dinge, auf die es in den Dolomiten in buchstäblich jeder Kurve ankommt.

Auf der Agenda der Tester stehen außerdem Sonderprüfungen wie die Bremsmessung bergab mit Beifahrer sowie der Durchzug bergauf und in 2000 Meter Höhe.

Nur neue oder überarbeitete Modelle

Startberechtigt beim Alpen-Masters sind insgesamt 20 Motorräder, und zwar nur neue oder überarbeitete Modelle des jeweiligen Jahres, diesmal also aus der 2015er-Produktion. Deshalb fehlt im diesjährigen Vergleich der allseits beliebte Alpenschlager BMW R 1200 GS, denn es gibt aktuell weder eine neue noch eine überarbeitete Variante. Zwar dürfen nach dem Reglement des Alpen-Masters im Prinzip auch ältere Maschinen mitmischen, aber nur dann, wenn sie noch nie bei diesem Wettbewerb angetreten sind. Da die GS mit Wasserboxer bereits in ihrem Debütjahr 2013 mitmachte und prompt gewann, trifft auch dieses Auswahlkriterium auf sie nicht zu: Sie musste daher zu Hause in München bleiben. 

Gruppen werden zusammengestellt

Sind die 20 Motorräder erst mal auserkoren, werden sie zu fünf möglichst homogenen Gruppen zusammengestellt. Eine verzwickte Aufgabe für Testchef Gert Thöle, denn eindeutige Zuordnungen in übliche Kategorien, etwa als Tourer oder Enduro, werden heute immer schwieriger. Knifflig war in diesem Jahr beispielsweise die Einordnung der MV Agusta Turismo Veloce 800, die vom Hersteller selbst als Sporttourer bezeichnet wird und folgerichtig in der Gruppe Sport/Touring landete. Sie hätte allerdings wohl auch in die Gruppe der mittelgroßen Adventure-Bikes gepasst. Doch gewisse Kompromisse gehören wegen der zahllosen Crossover-Konzepte auf dem Markt heute genauso zum Alpen-Masters wie wildromantische Berggipfel.

Bleiben die Namen der einzelnen Gruppen. Das Alpen-Masters hat einen stark internationalen Charakter, an der Vorrunde und am Finale nehmen mehrere Kollegen aus dem Ausland teil, zudem wird der Mega-Test wegen seiner Einmaligkeit weltweit von zahlreichen Zeitschriften nachgedruckt. Um die internationale Zusammenarbeit zu erleichtern, werden die Gruppen inzwischen unter englischen Namen zusammengefasst. In diesem Jahr sind das: „Easy going“ für Maschinen mit einer gewissen Leichtigkeit, „Adventure Big“ für große Enduros und Crossover-Konzepte, „Adventure Mid“ für ebensolche Maschinen mit Mittelklasse-Hubraum, dazu die erfrischend leicht einzuordnenden „Naked Bikes“ sowie schließlich noch „Sport/Touring“-Motorräder.

Das Finale

Auf die Vorrunde folgt das große Finale. Dort messen sich alle frisch gekürten Gruppensieger mit dem amtierenden Alpen-König, diesmal mit der KTM 1190 Adventure, die im letzten Jahr den Gesamtsieg für sich verbuchte. Dieses Finale ist für MOTORRAD etwas ganz Besonderes, denn ausnahmsweise geht es dabei einmal nicht streng nach der Punktewertung. Vielmehr dürfen die sechs erfahrenen Tester aus halb Europa ganz nach ihrem persönlichen Geschmack urteilen – was immer wieder für handfeste Überraschungen und für jede Menge Zündstoff sorgt.

Die 20 Motorräder

20 Bikes, unterteilt in fünf Gruppen.

Wer dieses Jahr dabei war:

Ducati Scrambler Full Throttle

Rossen Gargolov

Kawasaki Vulcan S

Rossen Gargolov

Moto Guzzi V7 Stone

Rossen Gargolov

Yamaha YZF-R3

Rossen Gargolov

BMW S 1000 XR

Rossen Gargolov

Ducati Multistrada 1200

Rossen Gargolov

Kawasaki Versys 1000

Rossen Gargolov

KTM 1290 Super Adventure

Rossen Gargolov

Honda Crossrunner

Rossen Gargolov

Suzuki V-Strom 650 XT

Rossen Gargolov

Triumph Tiger 800 XCx

Rossen Gargolov

Yamaha MT-09 Tracer

Rossen Gargolov

Aprilia Tuono V4 1100 RR

Rossen Gargolov

BMW F 800 R

Rossen Gargolov

Ducati Monster 821 Stripe

Rossen Gargolov

Suzuki GSX-S 1000

Rossen Gargolov

BMW R 1200 RS

Jörg Künstle

Kawasaki Ninja H2

Jörg Künstle

MV Agusta Turismo Veloce 800

Jörg Künstle

Yamaha YZF-R1

Jörg Künstle

Eva Breutel

Rossen Gargolov

Italien-Korrespondentin, Schreiberin und Testerin. 

Ziemlich italophil

Karsten Schwers

Jörg Künstle

Chef-Tester, treibende Kraft hinter der Punktewertung.

Absolute Sportbombe

Gert Thöle

Rossen Gargolov

Ressortchef Test und Technik. Unumschränkter Herr des 

Alpen-Masters. Offroad-Fan

Rainer Froberg

Rossen Gargolov

Fuhrparkleiter. Fotofahrer und Oberlogistiker des Alpen-Masters.

Küchen-Connaisseur

Sven Loll

Jörg Künstle

Testfahrer und Renninstruktor, Fotomodell und -fahrer. 

Pausen zugeneigt

Johannes Müller

Jörg Künstle

Redakteur, Schreiber und Tester.

Mag alle Motorräder, egal welcher Art

Sebastian Schmitz

Rossen Gargolov

Teilzeit-Archivar, Fotofahrer.

Genießer und neuerdings begeisterter Triathlet

Maximilian Balazc

Rossen Gargolov

Student, Fotofahrer.

Steht voll auf starke Auto- und Motorradmotoren

Jörg Jutzeler

Jörg Künstle

Ex-Boxtrainer.

Allzweckwaffe und gelegentlich als Nutzlast im Einsatz. Sportler-Fan

Andrea Toumaniantz

Jörg Künstle

Motorradtester bei INMOTO, IT-Experte (Italien). Häufiger Gast des Alpen-Masters.

Gibt Gas, mag Spaß

Kristijan Tičak

Jörg Künstle

Chefredakteur von MOTOREVIJA, Auto- und Motorradtester (Kroatien).

Veteran des Alpen-Masters. Touren-Fan

Oscar Pena

Rossen Gargolov

Testredakteur bei MOTOCICLISMO (Spanien).

Zum dritten Mal beim Alpen-Masters. Leistungsfetischist.