"Ich sehe die Entwicklung des Motorrads in zwei Richtungen. Einmal als wichtiger Teil der künftigen individuellen Mobilität im urbanen Raum. Diese Motorräder und Roller sind leicht, brauchen wenig Sprit oder fahren elektrisch und nehmen wenig Parkraum in Anspruch. Ducati wird da aber nicht dabei sein. Wir besetzen vielmehr die zweite Richtung unter dem Stichwort Freizeit. Dort wird das Motorrad als Sportgerät und Genussfahrzeug genutzt. Man lässt sich davon faszinieren, genießt die Dynamik und erlebt sich und die Welt um einen sehr bewusst.

Ich glaube, dass so Motorrad zu fahren künftig sogar wieder eine viel größere Bedeutung für den Ausdruck der eigenen Persönlichkeit bekommen wird. Gerade vor dem Hintergrund etwa von autonom fahrenden Autos und einer hoch entwickelten Technik, die einem das Fahren immer mehr "aus der Hand" nimmt, kann man auf dem Motorrad etwas völlig Einzigartiges erleben. Das ist meine romantische Vorstellung davon, dass das Motorrad ein wieder viel wichtigeres Schlupfloch aus dem Alltag wird. Meine Analogie dazu, warum das auch ökonomisch funktioniert, sind mechanische Uhren. Digitale Uhren sind in der Anwendung sehr effektiv und sie kosten auch nicht viel in der Herstellung. Dennoch boomen die Schweizer Uhren und andere Chronographen mit sehr exklusiven mechanischen Lösungen. Die Menschen erfreuen sich an ihrer Schönheit und Anwendung. Das passt auch perfekt zu Ducati-Motorrädern. Sie sprechen den Connaisseur und Genießer an, weil sie exklusiv sind, einzigartig in ihrer Machart, technisch auf höchstem Niveau und dazu auch unverwechselbar in ihrem tollen Design. Insofern bin ich sehr beruhigt, was die Daseinsberechtigung und die Begehrlichkeit bezüglich Motorrad auf Kundenseite angeht."