250 Punkte zeichnen bei MOTORRAD den besten Motor aus. Unterteilt in 10 Kategorien kann der Antrieb eines Motorrads in der 1000-Punkte-Wertung wichtige Punkte sammeln. Die wichtigsten Kategorien und mit je 40 möglichen Punkten gewichtet: Durchzug und Beschleunigung. Gefolgt von 3 Kategorien mit je 30 Punkten, die den Motor in gewisser Hinsicht von der mechanischen Seite bewerten: Motorcharakteristik, Ansprech- und Lastwechselverhalten sowie die Laufruhe. Gefolgt von je 20 Punkten für die Kupplung und die Schaltung sowie jeweils 10 Punkten für die Getriebeabstufung und das Startverhalten des Motors. Übrigens: Abonnenten von MOTORRAD plus können in der Punktewertung jederzeit die aktuellen 1000-Punkte für ein Modell einsehen.
Die besten Motorrad-Motoren
Gleich verraten sei: Keines der Top-10-Modelle, die seit 2019 die 1000-Punkte-Wertung durchliefen, erreichte annähernd die Maximalpunktzahl von 250 Punkten. 218 Punkte sind das derzeitige Maximum auf dem 1. Platz. Platz 10 halten mit 205 Punkten 4 Motorräder, die in Bauweise und Gattung kaum unterschiedlicher sein könnten. Selbst ohne Mathe-Leistungskurs ist klar: Die Top 10 der besten Motoren bei MOTORRAD streuen mit nur 13 Punkten Differenz denkbar eng.
Platz 10 mit 205 Punkten: BMW R 1250 RS
Platz 10 in der Motorenwertung bei MOTORRAD geht an einen der zahlreichen Antriebe von BMW. 205 Punkte holte sich der Shift-Cam Boxer in der R 1250 RS im Test in MOTORRAD 05/2023.
Kommentar der Tester: "Der Boxer, der auch aufrechte V2-Aficionados ins Grübeln bringen kann. Von vorn bis hinten perfektioniert, agiert er funktional auf erschreckend hohem Niveau und bietet obendrein noch einen auffällig unauffälligen Endantrieb. Nur das beliebte Twin-Beben fällt verhältnismäßig gering aus."
Platz 10 mit 205 Punkten: Aprilia Tuono V4 Factory
Satte 6 Punkte und 3 Plätze kostete der Tuono V4 Factory das Update auf Euro 5 in der Motorenwertung. In MOTORRAD 20/2022 war sie nur ein Schatten ihrer selbst.
Kommentar der Tester: "Die Euro-5-Abgasnorm als motorische Stolperfalle, dazu nicht mehr die oft gepriesene fahrwerksseitige Dominanz: Die Tuono hat an Strahlkraft verloren, weil die anderen besser wurden. Bitte nachschärfen.
Platz 10 mit 205 Punkten: Ducati Multistrada V4 S und Pikes Peak
Sie war Ducatis Wirkunsschlage gegen die Allmacht der R 1250 GS. Vor allem motorisch wußte und weiß die Ducati Multistrada V4 S zu überzeugen. 205 Punkte für die 19-Zoll-Enduro und die Crossover-Version Pikes Peak in MOTORRAD 09/2023 reichen für Platz 10.
Kommentar der Tester: "Die kleinen Unterschiede beim Durchzug wirken sich nicht auf die Wertung aus. Der Granturismo-V4 ermöglicht enorme Fahrleistungen."
Platz 9 mit 206 Punkten: Yamaha R1M
Klingt wie ein V4, baut wie ein Reihenvierer: Selbst wenn das Crossplane-Konzept der Yamaha R1M mittlerweile "normal" ist, Faszination hat das 90-Grad-Layout kein Gramm eingebüßt. 206 Punkte in der Motorenwertung bringen Platz 10 für die Yamaha. Eingefahren in MOTORRAD 11/20. Der Kommentar der Tester: "Nach brillanten Vorstellungen im Motoren- und Fahrwerkskapitel muss die R1 ein paar Federn lassen. Der Motor verbraucht recht viel Sprit, und auch ihr Kaufpreis liegt schmerzhaft hoch."
Platz 9 mit 206 Punkten: Ducati Multistrada V4 S Grand Tour
Einen Punkt mehr als mit den vermeintlich baugleichen Schwester-Modellen holt der Gran-Turismo-V4 in der Multistrada V4 Grand Tour, was mit 206 Punkten ebenfalls Platz 10 bringt. Erfahren in MOTORRAD 02/2024. Kommentar der Tester: "Viel fehlt der Multistrada (zur R 1300 GS) auch diesmal nicht, sie ist und bleibt ein faszinierendes, hochemotionales und leider recht durstiges Technologie-Feuerwerk."
Platz 9 mit 206 Punkten: BMW R 1250 R
Weniger Zylinder als der Boxer der BMW R 1250 R hat im Reigen der Top-Motoren keiner. Mit seinen 2 Zylindern generiert der 1250er-Boxer 136 PS und 143 Nm mit enormem Durchzug, was ihm 206 Punkte und ebenfalls Platz 10 bringt. Wer hier nun die GS mit dem gleichen 1250er-Boxer vermisst, die konnte über die Jahre maximal nur 193 Punkte in der Motorwertung einheimsen. Test der BMW R 1250 R in MOTORRAD 20/2022. Kommentar der Tester: "Der Boxer ist schlicht der Knaller, kann alles außer fünfstellig drehen und ist obendrein noch der Sparsamste. Dazu kommt eine Top-Elektronik. Auch wegen ihres Hubraum-Defizits können die Vierzylinder nicht mithalten."
Platz 9 mit 206 Punkten: Triumph Street Triple 765 RS
Der kleinste Motor in den Top 10 fährt trotzdem 206 Punkte und damit ebenso Platz 10 ein. In der Triumph Street Triple 765 RS werkelt der Triple, und er bewies sein Können in MOTORRAD 09/2022. Kommentar der Tester: "Nach wie vor das Urmeter für (super-)sportliches Fräsen in der 120-PS-Klasse. Trotz ausgeprägtem Strebertum in der Punktewertung auch emotional eine Wucht. Wenn Tiefendruck und Komfort vernachlässigbar sind, muss es die Streety sein."
Platz 8 mit 207 Punkten: Kawasaki Ninja ZX-10 RR
207 Punkte in der Motorenwertung bei MOTORRAD bringen der Kawasaki Ninja ZX-10 RR Platz 9 ein. Im Test in MOTORRAD 11/2020 half ihr das nichts, da vor allem ihre Fahrbarkeit Punkte kostete. Der Kommentar der Tester: "Vor allem durch ihre Fahreigenschaften verliert die Kawasaki an Boden gegenüber der Konkurrenz. Sie verlangt beim Einlenken am meisten Kraft. Und wieder ist da das Thema Preis."
Platz 8 mit 207 Punkten: KTM 1290 Super Duke R Evo
Aktuell ist der "alte" 1290er-Motor der KTM 1290 Super Duke R Evo mit 207 Punkten besser als der neue 1390er. Der Test des alten und neuen Motors ist in MOTORRAD 10/24 zu finden. Der Test, in dem der 1290er seinen Platz 8 erfuhr, steht in MOTORRAD 20/2022. Der Kommentar der Tester: "Beeindruckend, die Kraft, die die KTM serviert. Zudem schaltet ihr Blipper geschmeidig leicht. Aber: Lange Übersetzung gleich mauer Durchzug lautet die Quittung für die KTM."
Platz 7 mit 208 Punkten: Ducati Panigale V4 S
Auf Platz 7 liegt mit einer der teuersten Motorbauweisen, dem V4, die Ducati Panigale V4 S. 208 Motor-Punkte fährt sie in MOTORRAD 11/2020 trotz der höchsten Leistung von 214 PS ein. Der Kommentar der Tester: "Ducati Panigale V4 S, jetzt regiert ein V4 in Ducatis Sportbike. Und wie! Die Motorkraft raubt einem schier den Atem. Ein Profiwerkzeug."
Platz 6 mit 209 Punkten: Triumph Rocket 3
Hubraum bringt Drehmoment, bringt Durchzug: Der Triple mit 2.458 Kubik der Triumph Rocket III schüttelt sich 221 Nm und 167 PS locker aus den Zylindern, was trotz hohem Gewicht von gut 300 Kilo zu 209 Punkten und somit zu Platz 6 reicht. Nachzulesen in MOTORRAD 05/2020. Der Kommentar der Tester: "Triumph Rocket 3 R, hubraumstärkstes Serienbike der Welt, das allein schon durch die Abmessungen Eindruck schindet."
Platz 6 mit 209 Punkten: BMW S 1000 XR
Auf Platz 6 der Top-Motoren liegt derzeit noch der 165 PS starke Reihenvierer der BMW S 1000 XR. Ob das Update auf 170 PS demnächst mehr als 209 Punkte einfährt, ist offen. Bis dahin steht die Leistung der "alten" XR aus MOTORRAD 04/2023 fest. Kommentar der Tester: "Die beste Allrounderin holt den Sieg. Egal, ob locker oder ambitioniert geschwungen, die BMW macht’s ihrem Fahrer leicht. Neutrales Handling, viel Laufkultur und top Ausstattung – nur der einschränkende Schalensitz passt nicht wirklich ins Bild."
Platz 6 mit 209 Punkten: BMW S 1000 R
Gleicher Motor, gleiche Leistung, gleiches Ergebnis. Keine Überraschung: Die BMW S 1000 R fährt wie die höhergelegte XR 209 Punkte ein. In MOTORRAD 09/2023 nachzulesen. Der Kommentar der Tester: "Die R beweist sich ein weiteres Mal als heißes Landstraßeneisen mit guten Manieren und Allroundqualitäten. Bäriger und wohlerzogener Vierzylinder, aktiv-entspannte Sitzposition, top Elektronik".
Platz 5 mit 210 Punkten: Yamaha MT-10 und SP
Der Reihenvierer der Yamaha MT-10 macht mit Hubzapfenversatz auf V4. Ergebnis ist einer der fahrbarsten Straßenmotoren, den es derzeit gibt. Nachteil des domestizierten Superbike-Antriebs: durstig. Da der Verbrauch nicht in die Motorenwertung einfließt, sammelt der CP4-Motor 210 Punkte. Getestet in MOTORRAD 20/2022 und 11/2022. Der Kommentar der Tester: "Das Power-Naked-Bike mit Susi-Sorglos-Persönlichkeit. Beste Kombination aus Alltag, Urlaub und flottem Strich, dazu ein Motor, der einfach anmacht. Verbrauch und Zuladung sind unzeitgemäß."
Platz 5 mit 210 Punkten: Triumph Speed Triple 1200 RS
Einer der jüngsten Motoren landet etwas undankbar auf Platz 5: die Triumph Speed Triple 1200 RS mit ebenfalls 210 Punkten. Gewertet in MOTORRAD 10/2023. Ein besseres Ergebnis verhagelte dem neuen Triple sein willkürliches Startverhalten. Der Kommentar des Testers: "Nie war die Speed Triple besser, nie kräftiger, nie ästhetischer geformt. Meine Wahl ist klar. England rockt!".
Platz 4 mit 212 Punkten: Ducati Streetfighter V4 S
Damals noch der stärkste Naked-Bike-Motor mit 208 PS aus der Ducati Streetfighter V4 S belegt mit 211 Punkten den geteilten Platz 4. Im Test in MOTORRAD 13/2021 fiel den Testern hauptsächlich die starke Drosselung der Leistung in den unteren Gängen auf. Trotzdem kann der V4 im Durchzug in Gang 6 viele Punkte sammeln. Der Kommentar der Tester: "Ducati Streetfighter V4 S, aktuell mit das stärkste Naked Bike auf dem Markt, zieht und zieht und zieht."
Platz 4 mit 212 Punkten: Triumph Speed Triple 1200 RR
2 Punkte heimst die halbverschalte RR mehr ein als die unverkleidete Speed Triple RS, was ihr Platz 4 einbringt. Eingefahren in MOTORRAD 06/2022. Der Kommentar der Tester: "Mehr geht kaum: Dank ihres bulligen Drehmoments verwöhnt die 1200er-Speedy mit top Durchzugswerten. Auch die Beschleunigung bis hinauf auf 200 km/h liegt absolut auf Supersport-Niveau. Top schaltbares Getriebe, keine störenden Vibrationen, gute, da direkte Gasannahme."
Platz 3 mit 215 Punkten: Kawasaki Z H2
Mit Kompressor auf Platz 3: die Z H2 von Kawasaki. Wie sich der mechanisch aufgeladene Vierer seine 215 Punkte einfährt, steht in MOTORRAD 11/2020. Interessant: Im Gesamtranking steht die Druckmaschine nur im Mittelfeld. Ein fabelhafter Motor allein reicht bei der 1000-Punkte-Wertung eben nicht aus. Der Kommentar der Tester: "Kawasaki Z H2, der Kompressor-Motor als Naked-Bike-Antrieb. Ein Fast-Forward-Naked mit feinen Manieren."
Platz 2 mit 216 Punkten: BMW M 1000 R
Das stärkste Naked Bike ab Werk sammelt in der Motorenwertung 218 Punkte bei 210 PS: BMW M 1000 R. Eingefahren in MOTORRAD 09/2023 gegen die Schwester S 1000 R. Der Kommentar der Tester: "Die M ist ohne Zweifel das performantere Motorrad, doch auf öffentlichen Straßen kann sie ihr Potenzial nie voll ausschöpfen. Fahrdynamisch überlegen, lässt sie Komfortpunkte liegen, die sie aber auch gar nicht haben möchte."
Platz 1 mit 218 Punkten: BMW S 1000 RR
218 Punkte in der Motor-Wertung sammelt die aktuelle BMW S 1000 RR. Im Generationenvergleich in MOTORRAD 05/2023. Der neue Shift-Cam-Motor mit 210 PS und variablen Steuerzeiten kann sich auf dem Punkte-Papier nicht vor seinen direkten Vorgänger mit 207 PS (ebenfalls 218 Punkte) setzen. Der Kommentar der Tester: "BMW S 1000 RR, aktuell gibt es keinen anderen Superbike-Motor, der so viel Landstraßentauglichkeit bewahrt. Auch das Ansprechverhalten ist Sahne."
Platz 1 mit 218 Punkten: Suzuki GSX-R 1000 R
Im großen Supersportler-Test in MOTORRAD 11/2020 konnte die Suzuki GSX-R 1000 R ihre aktuelle und letzte Höchstpunktzahl erringen. Sie bewies, gemeinsam mit der BMW: Variable Ventilsteuerungen sind der Schlüssel zum Erfolg. Skurril: Seit 2021 bietet Suzuki die aktuellen "Gixxer" nicht mehr in Europa an. Der Kommentar der Tester: "Suzuki GSX-R 1000 R, der Motor ist eine Bank, dazu höchst umgänglich, ein sehr ausgewogener Supersportler."