Aprilia Tuono 660 (2020)
Patentzeichnungen bestätigen Serienmodell

Aprilia hat auf der EICMA 2019 ein neues Concept-Bike vorgestellt: die Aprilia Tuono 660 ist die nackte Variante der RS 660 und kommt 2020 mit ziemlicher Sicherheit als Serienmodell. Jetzt aufgetauchte Patentzeichnungen befeuern diese Annahme nochmals.

Aprilia Tuono 660.
Foto: Aprilia

Mit der Tuono 660 vollzieht Aprilia einen relativ logischen Schritt und stellt der RS 660 eine nacktere Schwester auf der selben technischen Basis zur Seite. Momentan handelt es sich hierbei allerdings um ein relativ seriennahes Concept-Bike. Eine ähnliche Strategie verfolgte Aprilia übrigens auch bereits bei der RS, die ebenfalls zunächst als Concept-Bike vorgestellt wurde und nun auf der EICMA als Serienmodell steht. Entsprechend wird auch die Tuono 660 vom neuen und Euro 5-konformen Aprilia-Reihentwin angetrieben. Anders als bei der RS 660, die laut der aktuellen und im Zuge der EICMA veröffentlichten Pressemitteilung 100 PS leisten soll, soll die Tuono 660 lediglich 95 PS stemmen. Es könnte allerdings gut möglich sein, dass sich das beim Serienmodell noch einmal ändert – auch bei der RS im Konzeptstadium hatte Aprilia damals bei der Leistung 95 PS angegeben. Beim Rahmen sowie der Schwinge kommt übrigens eine Lösung aus poliertem Aluminium zum Einsatz.

EICMA 2023

48-PS-Version ebenfalls in den Startlöchern

Technisch dürften sich die beiden Bikes kaum voneinander unterscheiden. Anders sieht es dagegen beim Fahrkomfort und der Sitzposition aus: Bauartbedingt dürfte der Pilot auf dem Naked Bike etwas entspannter Platz nehmen. Entsprechend spendiert Aprilia der Tuono auch einen breiteren Lenker. Generell erwähnt Aprilia in der Pressemitteilung, dass sich die Tuono etwas besser für den Einsatz auf öffentlichen Straßen eignen soll – trotzdem sollen auch eher sportlich angehauchte Fahrten ohne Einschränkungen möglich sein.

Aprilia Tuono 660.
Aprilia
Die neue Tuono 660 basiert technisch auf der RS 660.

Erfreuliche Nachrichten gibt es auch für alle Besitzer des A2-Führerscheins: Die Aprilia Tuono 660 wird auch als 48-PS-Variante an den Start gehen. Optisch setzt Aprilia bei der Tuono 660 auf eine schwarze Grundlackierung mit einigen roten und grau-silbernen Elementen. Spiegel und Blinker fehlen beim Concept-Bike noch, was nicht unüblich ist. LED-Leuchtelemente sind ebenfalls an Bord. Ähnlich wie bei der RS soll auch die Tuono mit einem neuen Aerodynamik-System ausgestattet sein, welches sich nicht nur bei schnellen Geschwindigkeiten positiv bemerkbar, sondern auch vom Motorrad entwickelte Hitze vom Fahrer möglichst effektiv fernhalten soll. Bei den Bremsen entschied sich Aprilia vorne für eine 320er-Doppelscheibenbremsanlage und radial montierte Bremssattel von Brembo. Zudem spendiert der italienische Hersteller dem Naked Bike einstellbare Federelemente, jede Menge Assistenzsysteme wie beispielsweise Kurven-ABS, eine Traktions- und Wheeliekontrolle und ein digitales TFT-Farbdisplay. Generell dürften sich die Tuono und die RS auch in Sachen Elektronikpaket, Assistenzsysteme und sonstigen Komfortfeatures nicht gegenseitig ausstechen und voneinnder profitieren.

Serienmodell soll 2020 kommen

Zum Abschluss noch eine erfreuliche Nachricht: Wie unsere Italienkorrespondentin Eva Breutel aus sicherer Quelle erfahren hat, soll die Tuono 660 bereits bald als Serienmodell umgesetzt werden. Bereits circa zwei Monate nach der Aprilia RS 660, die im Sommer 2020 kommen soll, soll auch die Tuono 660 zu den Händlern rollen. Aufgrund der Corona-Krise ist es allerdings gut möglich, dass sich die Termine etwas nach hinten verschieben könnten. Jetzt aus einer Anmeldung bei europäischen Patentamnt aufgetauchte Patentzeichnungen bekräftigen diese Annahme nun nochmals. Auf den Patentzeichnungen sind außerdem minimale Änderungen am Concept-Bike auszumachen. Wer ganz genau hinsieht, erkennt beispielsweise kleinere Änderungen an der Auspuffanlage und noch minimalere Anpassungen an der Verkleidung.

Aprilia Tuono 660.
Aprilia / Bike Social.
Patentzeichnungen der Aprilia Tuono 660.

Einen potentiellen Preis hat Piaggio bisher noch nicht publiziert. Gerüchtenzufolge soll übrigens noch eine dritte Version mit dem neuen 660er-Motor in den Startlöchern stehen, die sich Tuareg nennen soll und eher in die Kategorie Adventure-Bike eingeordet werden kann. Explizite Infos über das neue Bike gibt es derzeit allerdings leider noch nicht.

Fazit

Aprilia spendiert allen Aprilia-Fans, denen das Konzept der RS 660 zwar gefallen hat, aber die sich nur bedingt mit der Bauart anfreunden können, nun eine weitere interessante Alternative im Naked-Bike-Format. Positiv anzumerken ist zudem, dass auch eine 48-PS-Version für Besitzer des A2-Führerscheins geplant ist.

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