- LED-Scheinwerfer optional mit adaptivem Kurvenlicht
- Tagfahrlicht als Facelift
- Sitzheizung für den Boxer-Roadster
- Elektronik-Upgrades inklusive
- Neuartige schlauchlose Drahtspeichenräder
- Konstantes Preisniveau
- Formalitäten hinter den Kulissen
- Fahrwerk und Boxermotor unverändert
- Die BMW R 1300 R folgt frühestens 2024
- Fazit
Tatsächlich war die R 1250 R bis 2022 die letzte als Neufahrzeug erhältliche BMW, bei der Abblendlicht und Fernlicht immer noch mit Glühlampen erzeugt werden. Leuchtdioden kamen beim Boxer-Roadster bisher nur für Rückleuchten und Blinker sowie für das im Scheinwerfer integrierte Tagfahrlicht zum Einsatz. In der Liste mit den neuen Farben und kleineren Anpassungen zum BMW-Modelljahrgang 2023, veröffentlicht im Juli 2022, fehlte die BMW R 1250 R. Seitdem war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klar: Ein neuer Boxer-Roadster ist unterwegs.
LED-Scheinwerfer optional mit adaptivem Kurvenlicht
Und tatsächlich: 2023 wird das von BMW so lange durchgezogene Kapitel mit den Glühlampen endlich abgeschlossen. Die R 1250 R wird komplett auf LED umgerüstet, inklusive Tagfahrlicht und neu gestalteten Blinkern. Ähnlich wie schon seit 2020 bei der F 900 R, ist zudem adaptives Kurvenlicht als Sonderausstattung verfügbar (Preis: 285 Euro). Hierbei handelt es sich um die vergleichsweise einfache Ausführung mit automatisch in Schräglage zugeschalteten seitlichen Leuchtdioden, also ohne aufwändigen Schwenkmechanismus wie bei der GS oder bei der RT.
Tagfahrlicht als Facelift
Bei dieser Gelegenheit hätte der moderne Boxer-Roadster auch ein Facelift in Form des neuen LED-Scheinwerfers verpasst bekommen können, doch dessen Gehäuse ist nur unwesentlich anders geformt als das des bisherigen Glühlampen-Scheinwerfers. Wobei ein Facelift gewissermaßen eingebaut ist, denn das integrierte Tagfahrlicht ist anders angeordnet und sieht entsprechend verändert aus.
Sitzheizung für den Boxer-Roadster
Für die Boxer-RT gibt’s beheizbare Sitzpolster schon lange, für die R 1250 GS seit 2021. Ab 2023 ist die Sonderausstattung Sitzheizung auch für die R 1250 R ab Werk bestellbar. In Kombination mit der Griffheizung für 225 Euro kostet die Sitzheizung 245 Euro, beides ist jeweils fünfstufig regulierbar.
Elektronik-Upgrades inklusive
Standard sind hier ab 2023 die schräglagenoptimierten Fahrerassistenzsysteme ABS Pro und Schlupfregelung DTC. Zudem DBC (Dynamic Brake Control) und der spritsparende Eco-Modus. Die neue Darstellung im TFT-Farbdisplay nennt BMW "Core Screen Sport". Zur Grundausstattung zählen künftig auch der Notrufschalter am Lenker sowie zwei Steckdosen: 12 Volt und USB. Weiterhin extra angeboten werden heizbare Griffe, Hauptständer, Schaltassistent, semi-aktives Fahrwerk Dynamic ESA, Reifenluftdruck-Kontrollsystem RDC, Funkschlüsselsystem Keyless Ride und integrierte Gepäcksysteme.
Neuartige schlauchlose Drahtspeichenräder
Neuheiten bei Sonderausstattungen und Originalzubehör sind neben Soloheck und Soziuspaket, je nach Modellvariante, die schlauchlosen Drahtspeichenräder. Dabei handelt es sich nicht um die seit Ende der 1980er-Jahre für BMW typischen Kreuzspeichenräder – die im Format 17 Zoll wegen der Freigängigkeit an den Bremszangen nicht darstellbar sind – sondern um eine neuartige, in der Felgenmitte zweireihig eingespeichte Ausführung. Darüber würde sich auch die R nineT-Community freuen.
Konstantes Preisniveau
Die Preise für die Sonderausstattungen hat BMW noch nicht genannt. Wohl aber den Grundpreis für die R 1250 R, Modelljahr 2023: ab 15.350 Euro. Ende 2022 war der Grundpreis 14.850 Euro, jedoch mit Glühlampen-Scheinwerfer und Fahrerassistenzsystemen ABS und ASC ohne Schräglagenoptimierung. Die Modellvariante Style Sport in Blau/Weiß/Rot mit Bugspoiler, Sportlenker und Soloheck gibt's ab 15.825 Euro, Die Modellvariante Triple Black mit Edelstahl-Motorspoiler, Tankblende und Soloheck gibt's ab 15.995 Euro. Das Soziuspaket zum Nachrüsten kostet 120 Euro.
Formalitäten hinter den Kulissen
Quasi hinter den Kulissen ändert BMW den Modellcode der R 1250 R. Unter dem internen Typenkürzel K53 startete sie 2015 mit Wasserkühlung noch als R 1200 R. Ab 2019 als 1250er mit Shift Cam lief der Typ K53 unter dem zusätzlichen Modellcode 0J71, ab 2023 wird es 0M71 sein.
Fahrwerk und Boxermotor unverändert
An Design, Karosserie, Antrieb und Fahrwerk des Boxer-Roadsters ändert sich 2023 nichts Wesentliches. Die Upside-down-Telegabel vorn ist nicht einstellbar, das Federbein hinten an der Kardan-Paralever-Einarmschwinge ist einstellbar (Vorspannung per Handrad plus Zugstufendämpfung). Weiterhin ist das semi-aktive Dynamic ESA mit automatischem Beladungsausgleich als Sonderausstattung verfügbar, das hier jedoch nur am Heck wirkt. Die Bremsenkomponenten liefert weiterhin Brembo. Für den luft-wassergekühlten 1250er-Boxermotor mit variabler Einlassventilsteuerung Shift Cam werden unverändert 136 PS sowie 143 Nm genannt. Und auch die Werksangabe zum Fahrzeuggewicht bleibt gleich: 239 Kilogramm mit Grundausstattung und zu 90 Prozent gefülltem 18-Liter-Tank.
Die BMW R 1300 R folgt frühestens 2024
Die nächste Boxer-Evolutionsstufe wird wohl im Laufe des Jahres 2023 zunächst mit der neuen R 1300 GS präsentiert werden. Ein ganz neuer Boxer-Roadster – R 1300 R – dürfte dann frühestens im Sommer 2024 zum Modelljahrgang 2025 folgen.
Fazit
Der Boxer-Roadster R 1250 R bekommt für 2023 noch einmal eine Modellüberarbeitung verpasst, bei BMW-intern kurz "MÜ" genannt: Ein Facelift mit neuem LED-Scheinwerfer sowie Updates in den Bereichen Elektronik und Ausstattung. Preis: ab 15.350 Euro. Neue Sonderausstattungen sind unter anderem adaptives Kurvenlicht, Sitzheizung und schlauchlose Drahtspeichenräder. Die ganz neue BMW R 1300 R erwarten wir frühestens für den Modelljahrgang 2025.