Auch die neue BMW S 1000 R kennt nur ein Ziel: maximale Fahrdynamik. Dazu wurde sie zum Modelljahr 2021 in vielen Punkten nachgeschärft.
Neuer Motor ohne Shift-Cam
Ihr Reihenvierzylinder ist zwar auf Basis des RR-Triebwerks komplett neu, leistet aber unverändert 165 PS bei 11.000 Touren und maximal 114 Nm bei 9.250/min. Das nutzbare Drehmoment soll aber nun breiter zur Verfügung stehen. Die Shift-Cam-Technologie aus der S 1000 RR durfte die S 1000 R aber nicht übernehmen. Für eine bessere Fahrbarkeit und weniger Verbrauch wurden zudem die Gänge vier bis sechs länger übersetzt. Die Kupplung wird leichtgängiger, die Anti-Hopping-Kupplung erhält gegen Aufpreis Unterstützung durch eine Motor-Schleppmoment-Regelung. Komplett neu ist auch die Abgasanlage des jetzt Euro 5-konformen Triebwerks. Für den Spurt von Null auf 100 km/h nennt BMW 3,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 250 km/h.
Der neue, vom Superbike abgeleitete Rahmen mit einer Richtung Handling optimierten Geometrie, bindet den Motor stärker als tragendes Teil ein und wurde dadurch leichter und schlanker. Der Fahrer sitzt zudem 15 Millimeter weiter vorne. Die Unterzug-Schwinge samt Umlenkkinematik stammt direkt vom Superbike. Das Federbein ist komplett neu und bietet nun 117 Millimeter Federweg. Die neuen Gussräder reduzieren die rotierenden Massen. Der Lenker lässt sich ab Werk mehrfach verstellen. Insgesamt soll sich so eine optimalere Sitzposition bilden.
Mehr Elektronik

Zum erweiterten Elektronikpaket zählen Kurven-ABS, die Fahrmodi Rain, Road und Dynamic und die dynamische Traktionskontrolle mit Anti-Wheelie-Funktion. Gegen Aufpreis gibt es die Fahrmodi Pro mit erweiterten Umfängen. Wer das elektronisch geregelte Fahrwerk ordert, darf sich über eine komplett neue Abstimmung und eine größere Spreizung freuen. Beim 6,5 Zoll großen TFT-Display im Cockpit dient ebenfalls die S 1000 RR als Spender. Das Display bietet verschiedene Darstellungsoptionen und bringt eine Bluetooth-Schnittstelle mit. Gesteuert werden die Anzeigen über den Controller an der linken Lenkerarmatur. Ein optionales M-Paket bietet noch mehr Anzeigemöglichkeiten.
Bekannte Linie, neues Design

LED-Technik regiert bei allen Leuchten. Die hinteren Blinker integrieren dabei die Brems- und Rücklichtfunktion. Adaptives Kurvenlicht mit schräglagenabhängiger Ausleuchtung erhält nur, wer aufzahlt. Beim Design bleibt die S 1000 R ihrer bekannten Linienführung treu, scheint sich aber vorne noch weiter zu ducken und das Heck noch weiter in die Höhe zu recken. Verantwortlich dafür sind die neue Lampe samt Maske, die neuen Seitenteile und der neue Motorspoiler. Insgesamt speckt die S 1000 R in der neuen Version um 6,5 Kilogramm auf 199 Kilogramm (DIN leer) ab. Mit dem optionalen M-Paket samt Karbonräder fallen weitere 4,8 Kilogramm ab.
Die neue BMW S 1000 R rollt ab Mai 2021 zu den Händlern. Die Preise starten dann ab 14.740 Euro (inkl. 19% MwSt). Zu haben ist die S 1000 R als Basisversion in Racingred sowie in den Varianten Style Sport in Silber und M-Paket in den BMW-Motorsportfarben. Wie bei BMW üblich lässt sich der Grundpreis mit jeder Menge Zusatzkreuzchen spielend leicht in die Höhe treiben.
Fazit
BMW hat die neue S 1000 R in allen Bereichen nachgeschärft, ist aber nicht der Versuchung erlegen, das Naked Bike in die Ü-200-PS-Klasse zu heben. Dem Fahrspaß wird das keinen Abbruch tun.