MV Agusta 921 S Konzept
Studie mit neuem Vierzylinder

MV Agusta zeigte im Umfeld der EICMA das Konzept 921 S. Im neuen Rahmen hängt ein neuer Vierzylinder mit 921 Kubik, 115 PS sowie 116 Nm, und der kündigt eine neue Modellreihe an.

EICMA 2022 Motorrad Messe-Neuheiten
Foto: Jörg Künstle für MOTORRAD
In diesem Artikel:
  • MVs neuer Vierzylinder
  • MVs neue Mittelklasse
  • Fazit

Im Umfeld der EICMA war MV Agusta auf einigen Ebenen in den Schlagzeilen. Erst der Einstieg von KTM, dann die neue Superveloce 1000, die finale Ankündigung der Lucky Explorer und zu guter oder schlechter Letzt: die MV Agusta 921 S. Nur ein Konzept. Jedoch: Das neue Chassis und vor allem der neue Vierzylinder werden das Rückgrat einer neuen Mittelklasse von MV.

MVs neuer Vierzylinder

Die Zahl 921 weckt Erinnerungen an die Brutale 920 von 2011. Sie hatte wie der neue Motor 921 Kubik Hubraum und vier Zylinder. Gemeinsam haben die beiden Triebwerke außer diesen beiden Zahlen fast nichts mehr. Wobei: Mit einer Bohrung von 73 Millimetern und einem Hub von 55 Millimeter haben beide Motoren das gleiche Verhältnis und einen ähnlichen Charakter. Der alte 921er war bereits ab 4.000 Touren gut fahrbar und stand mit 95 Nm und 131 PS satt im Futter. Das starke Betonen des Drehmoments klingt beim neuen 921er-Motor sonor mit. 116,5 Nm bei nur 7.000 Touren soll er drücken und 115,5 PS bei 10.000/min leisten.

EICMA 2022

Passend dazu hebt MV hervor, dass die Profile der Nockenwellen ganz auf Drehmoment getrimmt wurden und die unterschiedlich langen Ansaugkanäle mit 39er-Drosselklappen auf dieses Konto einzahlen. Der neue Zylinderkopf hat radial angeordnete Ventile, erlaubt so größere Ansaugkanäle, bildet einen fast halbkugelförmigen Brennraum und ist thermisch höher belastbar. Das Besondere: MV gibt den neuen Motor bereits als Euro5+ tauglich an, was auf einen Marktstart ab 2024 hinweist.

MV Agusta 921 Motor: 115 PS und 116 Nm

MVs neue Mittelklasse

Mit dieser Leistung will MV in der gehobenen Mittelklasse mitfahren, also im Dunstkreis der 765er-Triumph, Kawasakis 900er und dem Triple von Yamaha. Dazu entwickelte MV Agusta ein neues Chassis bestehend aus einem Gitterrahmen als Hauptelement und zwei Aluplatten als hintere Motorhalterung, Schwingenlager und Fundament für den Heckrahmen. Am Beispiel der 921 S, die so nicht in Serie kommen wird, zeigen die technischen Daten ein agile, landstraßen-freundliche Geometrie. Der Radstand ist mit 1.465 Millimetern zwar eher lang, dafür stabil und komfortabel gewählt. Hingegen ist der Nachlauf mit 102 Millimetern sehr beweglich ausgelegt. Auffällig: Mit 205 Kilogramm fahrfertig ist die MV Agusta 921 S eher schwer, trotz 16 Litern Tankinhalt.

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Fazit

MV Agusta stellte zur EICMA die neue Plattform einer neuen Modellreihe vor. Ein neuer Rahmen trägt einen neuen Vierzylinder mit 921 Kubik, 115,5 PS und 116,5 Nm. Die Abstimmung weist auf eine neue Mittelklasse hin. Und da der Motor von MC bereits nach der Euro5+ homologiert ist, wird die neue Baureihe wohl ab 2024 auf den Rädern stehen.

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Erscheinungsdatum 26.05.2023