10 Ölfleckentferner im Test
Chemische Keule im Selbstversuch

Ein fieser Ölfleck auf der frisch gepflasterten Einfahrt oder in der liebevoll betonierten Garage? Ein Drama! Jetzt können nur Profis helfen. Oder womöglich die chemische Keule im Selbstversuch? Hierzu haben wir 10 Ölfleckentferner getestet.

Ölfleckentferner Test
Foto: mps-Fotostudio

🏆 Testsieger ist der Caramba Ölfleck-Entferner*. Er entfernt auf Anhieb Ölflecken auf Stein und Beton.

Prinzipiell enthalten Ölfleckentferner konzentriert genau das, was sich der clevere Selbermacher einzeln zusammenstellt: zuerst einmal irgendein Lösemittel, das das verschüttete Öl verdünnt, damit es sich leichter aufnehmen lässt. Dafür werden meist diverse Kohlenwasserstoffe ("Benzine") genutzt. Und dann wird noch ein Mittel benötigt, das das verdünnte Öl aufsaugt (Kapillareffekt). Da aber Sägespäne oder Katzenstreu – von Selbermacher gern genutzt – nur schwerlich aus Flaschen oder Dosen herauszubekommen sind, kommt bei den käuflichen Ölfleckenentfernern gern etwas Feineres wie Kieselgur zum Einsatz. Eine Art Pulver, hauptsächlich bestehend aus den Schalen fossiler Kieselalgen. Die Rezeptur ist eigentlich total ­simpel und wahrlich kein chemisches Hexenwerk. Doch auch für die käuflichen Ölfleckenentferner gilt, was auch bei Selbermachern Gültigkeit hat: Die einen können es, die anderen eher nicht. Wie dieser Test beweist.

Testsieger Caramba Ölfleck-Entferner

Ölfleckentferner Test
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Testsieger Caramba Ölfleck-Entferner
  • Füllmenge: 1.000 ml; Preis: 11,85 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021)*; Literpreis: 11,85 Euro
  • Anleitung: relativ ausführlich und leicht verständlich; Zeit- und Mengenangaben aber etwas zu allgemein; dafür aber klare Hinweise auf Schadstoffentsorgung – hier besonders wichtig, da u. U. mit Wasser gearbeitet wird
  • Anwendung: flüssige Konsistenz, durch Dosieraufsatz noch befriedigend zu dosieren, "kleckert" aber ggf. etwas; Einwirkzeit, bis sich helle Pulverschicht bildet (Herstellerangabe: kann einige Stunden ­dauern); Pulver soll abgefegt bzw. abgesaugt werden, Produktreste sollen ggf. mit Wasser abgespült werden
  • Wirkung: auf Pflasterstein praktisch vollständige Entfernung des Ölflecks und auch auf Beton-Untergrund ist eine hervorragende Weißgrad-Verbesserung sicht- und messbar (59,9 % bei 90 % gereinigter Fläche)
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweise "Entzündlich" und "Reizend"; keine besonderen Auffälligkeiten bei der Zusammensetzung
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Fazit: Auf Anhieb entfernt Caramba die Ölflecken auf Stein und Beton – besser geht’s kaum, der Testsieg ist der Lohn. Wenn aber mit Wasser gearbeitet werden muss (im Test nicht erforderlich), ist die Entsorgung aufwendig.
MOTORRAD-Urteil: sehr gut

Baufix Ölfleck-Entferner

Ölfleckentferner Test
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Baufix Ölfleck-Entferner
  • Füllmenge: 150 ml; Preis: 4,99 Euro (amazon.de, Stand 17.02.2021); Literpreis (rechnerisch): 33,27 Euro
  • Anleitung: sehr ausführlich und leicht verständlich (allerdings beim gelieferten Gebinde auf Serbokroatisch; deutsche Übersetzung im ­Internet zu finden). Es fehlt nur der Hinweis auf die korrekte Schadstoffentsorgung
  • Anwendung: flüssige Konsistenz, durch Dosieraufsatz gut zu dosieren und gezielt einsetzbar, keine weiteren Geräte erforderlich; Einwirkzeit, bis sich weiße Pulverschicht bildet (Herstellerangabe: zwei bis sechs Stunden); Pulver soll abgefegt bzw. abgesaugt werden
  • Wirkung: auf Pflasterstein keine Aufhellung sicht- und messbar; auch auf Beton-Untergrund ist eine Weißgrad-Verbesserung nicht sichtbar, die gemessene Aufhellung ist nur sehr gering (2,9 %)
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweise "Entzündlich", "Reizend" und "Gesundheitsschädlich"; keine besonderen Auffälligkeiten bei der Zusammensetzung

Fazit: Für die gute Anleitung und die einfache Anwendung sammelt das Produkt ordentlich Punkte. Was unterm Strich wenig hilft, da die Wirkung – zumindest nach einem Reinigungsdurchgang – unbefriedigend ausfällt.
MOTORRAD-Urteil: mangelhaft

Bio-Chem Ölfleck­enentferner

Ölfleckentferner Test
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Bio-Chem Ölfleck­enentferner
  • Füllmenge: 1.000 ml; Preis: 14,90 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021); Literpreis: 14,90 Euro
  • Anleitung: relativ knapp; Mengen-Empfehlungen fehlen, und Angaben zum richtigen Aufnahme-Zeitpunkt sind sehr vage ("Produkt einwirken lassen"). Hinweise zur korrekten Schadstoffentsorgung fehlen, was besonders bemerkenswert ist, da die gereinigte Fläche mit Wasser abgespült werden soll
  • Anwendung: flüssige Konsistenz, eher schlecht zu dosieren; muss mit Bürste aufgetragen werden; Einwirkzeit laut Hersteller: bis zu sechs Stunden, danach "mit ausreichend Wasser abspülen"; insgesamt etwas umständlich und nur bedingt praxisgerecht, da Schadstoffe in Flüssigkeit gebunden sind
  • Wirkung: auf Pflasterstein befriedigende Aufhellung sicht- und messbar (85,3 % bei 60 % gereinigter Fläche); auf Beton-Untergrund ist eine Weißgrad-Verbesserung nicht sicht- und messbar
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweis "Reizend", extrem niedriger pH-Wert im Minus-Bereich (!)

Fazit: Für Privathaushalte ohne Ölabscheider dürfte die korrekte Entsorgung des "Spülwassers" eine Herausforderung sein. Die Reinigungsleistung auf Pflasterstein ist befriedigend, doch auf Beton ist davon nichts zu sehen/messen.
MOTORRAD-Urteil: ausreichend

Brestol Öl- und Teerflecken­entferner

Ölfleckentferner Test
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Brestol Öl- und Teerflecken­entferner
  • Füllmenge: 400 ml; Preis: 13,90 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021)*; Literpreis (rechnerisch): 34,75 Euro
  • Anleitung: relativ ausführlich und leicht verständlich, klare Mengen- und Zeitvorgaben. Nur der Hinweis auf die Schadstoffentsorgung ist etwas zu allgemein
  • Anwendung: Aerosol, das erst aufgesprüht und mit einer Bürste eingearbeitet werden muss und in einem zweiten Schritt einen weiteren Sprüheinsatz erfordert; klingt etwas umständlich, ist durch gute Dosierbarkeit und das einfache ­finale Auffegen unterm Strich aber relativ unkompliziert; Einwirkzeit laut Hersteller: ein bis drei Stunden
  • Wirkung: auf Pflasterstein befriedigende Aufhellung sicht- und messbar (73,5 % bei 70 % gereinigter Fläche); auf Beton-Untergrund ist nur eine mäßige Weißgrad-Verbesserung sicht- und messbar (12,9 %)
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweis "Entzündlich"; Zusammensetzung entspricht weitgehend den Inhaltsstoffen der Wettbewerber, fehlender Hinweis "Reizend" daher etwas erstaunlich; ansonsten keine besonderen Auffälligkeiten

Fazit: Solide Leistung auf Pflaster­stein, doch auf Beton sieht es dann nicht ganz so gut aus. Von den "befriedigend" beurteilten Produkten aber das beste, nicht zuletzt aufgrund der Punkteausbeute bei Anleitung/Anwendung.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Liqui Moly Ölfleckentferner

Ölfleckentferner Test
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Liqui Moly Ölfleckentferner
  • Füllmenge: 400 ml; Preis: 8,49 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021)*; Literpreis (rechnerisch): 21,23 Euro
  • Anleitung: relativ ausführlich und leicht verständlich, klare Hinweise auf Schadstoffentsorgung; detaillierte Angaben über die aufzubringende Menge fehlen aber, und die empfohlenen 20 cm Sprühabstand sind zu viel
  • Anwendung: Aerosol, mit 10 cm Sprühabstand sehr einfach und gut dosierbar aufzubringen; nach einer Einwirkzeit von 20 bis 30 Minuten sehr leicht aufzufegen, kein Wasser erforderlich
  • Wirkung: hervorragende Leistung auf Beton, der Ölfleck ist nach nur einer Behandlung nahezu verschwunden; auf Pflasterstein nicht ganz so gut, aber immer noch überdurchschnittlich (59,9 % bei 60 % gereinigter Fläche)
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweise "Entzündlich" und "Reizend"; keine besonderen Auffälligkeiten bei der Zusammensetzung
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Fazit: Auf Beton, dem für alle ­anderen Testteilnehmer schwierigsten Untergrund, liefert Liqui Moly die beste Leistung, und auch auf Pflasterstein sieht es recht ordentlich aus. Die Anwendung ist einfacher als beim Testsieger.
MOTORRAD-Urteil: gut

Lithofin Oil-Ex Ölflecken-­Entferner

Ölfleckentferner Test
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Lithofin Oil-Ex Ölflecken-­Entferner
  • Füllmenge: 250 ml; Preis: 17,00 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021)*; Literpreis (rechnerisch): 68,00 Euro
  • Anleitung: relativ ausführlich und leicht verständlich, klare Angaben zu Menge und Einwirkzeit; es fehlt aber der Hinweis auf Schadstoffentsorgung der Ölreste
  • Anwendung: pastenartige Konsis­tenz aus der Tube, muss von Hand verteilt werden; relativ gut zu dosieren und sehr gezielt einsetzbar; sehr lange Einwirkzeit (Herstellerangabe: acht bis zehn Stunden), Abdeckung durch Folie erforderlich; das trockene Pulver wird abgefegt
  • Wirkung: Bestwert auf Pflaster­stein, der Ölfleck ist nach der Behandlung komplett verschwunden; auf Beton aber keine sicht- und messbare Weißgrad-Verbesserung, der Ölfleck bleibt unverändert
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweise "Entzündlich" und "Reizend"; als Inhaltsstoffe werden u. a. Limonene aufgeführt, die ggf. als Allergene wirken können
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Fazit: Top und Flop – auf Pflaster­stein wird Oil-Ex seinem Namen sehr überzeugend gerecht, auf Beton grenzt der Auftritt aber an Arbeitsverweigerung. Zumindest im ersten Versuch, der hier für die Punktevergabe entscheidend ist.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Mellerud Öl & Fettflecken ­Entferner

Ölfleckentferner Test
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Mellerud Öl & Fettflecken ­Entferner
  • Füllmenge: 500 ml; Preis: 9,99 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021)*; Literpreis (rechnerisch): 19,98 Euro
  • Anleitung: relativ ausführlich und leicht verständlich, klare Angaben zu Menge und Einwirkzeit; es fehlt aber ein genauerer Hinweis auf Schadstoffentsorgung; insbesondere weil u. U. mit Wasser gearbeitet werden muss
  • Anwendung: flüssig-cremige Konsistenz, Dosierung nicht ganz einfach, kleckert leicht; zielgerichteter Einsatz nur mit Handschuhen möglich; Einwirkzeit bis zur vollständigen Austrocknung (Herstellerangabe: bis zu vier Stunden); Pulver soll abgebürstet werden, Reste ggf. mit Wasser beseitigen
  • Wirkung: auf Pflasterstein klare Aufhellung mess- und sichtbar (72 % bei 70 % Fläche); auf Beton-­Untergrund dafür ein eher bescheidenes Ergebnis (8,9 %)
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweise "Entzündlich", "Reizend" und "Gesundheitsschädlich"; keine ­besonderen Auffälligkeiten bei der Zusammensetzung
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Fazit: Anwendung etwas umständlich, dafür aber eine solide Leistung auf Pflasterstein; auf Beton tut sich immerhin auch etwas, aber sicht- und messbar nicht sehr viel. Unterm Strich ein Platz im befriedigenden Mittelfeld.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Nigrin Ölfleck-Entferner

Ölfleckentferner Test
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Nigrin Ölfleck-Entferner
  • Füllmenge: 500 ml; Preis: 8,99 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021)*; Literpreis (rechnerisch): 17,98 Euro
  • Anleitung: sehr knapp, wesentliche Angaben zu der aufzubringenden Menge, zur konkreten Einwirkzeit und zur Schadstoffentsorgung fehlen
  • Anwendung: Aerosol, cremig-­pastenmäßiger Wirkstoff streut extrem und beaufschlagt auch das Ölfleck-Umfeld; Dosierung und zielgerichteter Einsatz nicht ganz einfach; Einwirkzeit, bis helles Pulver entsteht, das abgefegt oder aufgesaugt werden soll
  • Wirkung: auf Pflasterstein starke Aufhellung mess- und sichtbar (89 % bei 80 % Fläche); auf Beton-Untergrund schwächer, aber immer noch überdurchschnittlich (54,8 % bei 50 % Fläche)
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweise "Entzündlich", "Reizend" und "Umweltgefährdend"; keine besonderen Auffälligkeiten bei der Zusammensetzung
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Fazit: Sehr knappe Anleitung, gewöhnungsbedürftige Anwendung – da bleiben Punkte auf der Strecke. Doch die holt sich Nigrin reichlich bei der Wirkung. Insgesamt nicht ganz die Leistung der beiden Erstplatzierten, aber immer noch gut.
MOTORRAD-Urteil: gut

Normfest Oel-Ex Ölflecken­entferner

Ölfleckentferner Test
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Normfest Oel-Ex Ölflecken­entferner
  • Füllmenge: 400 ml; Preis: 13,89 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021)*; Literpreis (rechnerisch): 34,73 Euro
  • Anleitung: relativ ausführlich und leicht verständlich, konkrete Angaben zur Einwirkzeit und vor allem zur Schadstoffentsorgung (besonders wichtig, da ggf. Wassereinsatz erforderlich ist) fehlen aber
  • Anwendung: Aerosol, die Sprühabstand-Vorgabe (20 cm) ist etwas zu hoch, mit weniger Abstand aber gut dosierbar und zielgerichtet einsetzbar; nach der vollständigen Austrocknung und dem Bilden einer hellen Pulverschicht abfegen oder absaugen, ggf. Reste mit Wasser abspülen
  • Wirkung: auf Pflasterstein keine Aufhellung mess- und sichtbar; auf Beton-Untergrund ist eine Weißgrad-Verbesserung nicht sichtbar, die gemessene Aufhellung ist nur minimal (1,9 %)
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweise "Entzündlich", "Reizend" und "Umweltgefährdend"; keine besonderen Auffälligkeiten bei der Zusammensetzung

Fazit: Der Ölfleck bleibt nach der Erstbehandlung – und nur die zählt fürs Testergebnis – praktisch so, wie er war. Enttäuschender geht es eigentlich nicht, und nur magere zwei von 50 möglichen Wirkungspunkten sind die Ausbeute.
MOTORRAD-Urteil: mangelhaft

Presto Ölfleck-Entferner

Ölfleckentferner Test
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Presto Ölfleck-Entferner
  • Füllmenge: 400 ml; Preis: 7,49 Euro (amazon.de, Stand 09.03.2021)*; Literpreis (rechnerisch): 18,73 Euro
  • Anleitung: relativ ausführlich und leicht verständlich, konkrete Angaben zur Einwirkzeit und vor allem zur Schadstoffentsorgung (besonders wichtig, da Wassereinsatz erforderlich ist) fehlen aber
  • Anwendung: Aerosol, die Sprühabstand-Vorgabe (20 cm) ist praxisgerecht, gut dosierbar und zielgerichtet einsetzbar; nach der Trocknung abfegen, ggf. Reste mit Wasser oder Hochdruckreiniger ­beseitigen
  • Wirkung: auf Pflasterstein deutliche Aufhellung mess- und sichtbar (55,8 % bei 50 % Fläche); auf Beton-Untergrund ist eine Weißgrad-Verbesserung leicht sichtbar, die gemessene Aufhellung ist mäßig (13,6 %)
  • Umwelt/Gesundheit: Warnhinweise "Entzündlich", "Reizend" und "Umweltgefährdend"; als Inhaltsstoffe werden u. a. Limonene aufgeführt, die ggf. als Allergene wirken können

Fazit: Das Pflasterstein-Ergebnis ist durchaus ordentlich. Doch auf ­Beton sieht es bei Weitem nicht so gut aus, wenn auch nicht ganz so düster wie bei manchem Mitbewerber. Mehr als die zweite Tabellenhälfte war aber nicht drin.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend

So testet MOTORRAD

Ölfleckentferner Test
Klaus Herder
Pflastersteine, Betonplatten sowie Bürsten und Schrubber gehören nicht unbedingt zum standardmäßigen MOTORRAD-Testequipment. Da diese besonderen Testprodukte eine besondere Ausstattung erfordern, wendeten wir uns an die Auto-, Fahrrad- und Motorradpflegeexperten der Dr. O. K. Wack Chemie GmbH als kompetenten Test-Partner.

Die Testmuster kaufte MOTORRAD im Februar 2021 übers Internet (zwangsläufig – Stichwort "Baumarkt-Schließungen wegen Corona"). Die Praxistests erfolgten in Zusammenarbeit mit den Auto-, Fahrrad- und Motorradpflegeexperten der Dr. O. K. Wack Chemie GmbH in Ingolstadt. Als Testuntergründe dienten neue Pflastersteine (24 x 16 cm) und neue Beton-Terrassenplatten (30 x 30 cm). Die Öl­flecken entstanden durch das Aufbringen von jeweils 6 ml ­Motoren-Altöl (15 W 40, Laufleistung 20 000 km, auf 50 Grad temperiert). Die Einwirkzeit betrug sechs Tage. Alle Ölfleckentferner wurden nach Herstellervorgabe angewandt (Aufbringen, Einwirkzeit, Aufnehmen). Um reproduzierbare Vorher-/Nachher-Werte zu ermitteln, kam ein Weißgrad-Messgerät zum Einsatz (PCE Colorimeter). Die Weißgrad-Messungen erfolgten bei den unbehandelten und bei den behandelten Ölflecken an jeweils drei Punkten, die Messergebnisse ("L-Werte") wurden gemittelt. Die Differenz aus den Vorher- und Nachher-Mittelwerten erlaubte Aussagen über die Reinigungsleistung. Bei großen Hell/Dunkel-Unterschieden im jeweiligen Reinigungsbild wurde zudem das prozentuale Verhältnis von heller zu dunkler Fläche visuell erfasst und bei der Bepunktung zusätzlich berücksichtigt. Die Kontrolle der Etiketten diente der Erfassung von Warnhinweisen und erlaubte Aussagen zu den Inhaltsstoffen, zum Beispiel zu möglichen Allergenen.

*Diese Links führen zu Anbietern von denen MOTORRAD eine Provision erhält.

Fazit

Drei bekannte Marken auf dem Treppchen: Caramba Ölfleck-Entferner, Liqui Moly Ölfleckentferner sowie Nigrin Ölfleck-Entferner – nur diese drei liefern bereits im ersten Reinigungsversuch ordentliche Ergebnisse auf beiden Test-Untergründen, wobei Testsieger Caramba noch in einer eigenen Liga spielt. Im breiten Mittelfeld zeigen auch Brestol und besonders Lithofin gute bis sehr gute Leistungen – aber leider nur auf Pflasterstein und nicht auf Beton. Am Ende sieht es im wahrsten Sinne des Wortes düster aus: Zumindest im ersten Reinigungsversuch bleibt der Fleck. Was nicht ausschließt, dass mit Geduld mehr (weg-)geht.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023