BMW K 1300 S in der Gebrauchtberatung
Lohnt sich der Sporttourer gebraucht?

Für die Jetsetter unter den Motorradtouristen ist Bayerns K-Reihe schon immer erste Wahl gewesen. Seit 2009 lockt die letzte Ausbaustufe des Reihenvierers mit 175 PS. Gebraucht ist die BMW K 1300 S nun deutlich unter zehn Mille zu bekommen. Lohnt der Griff zum Billigflieger?

Lohnt sich der Sporttourer gebraucht?
Foto: fact

Klare Antwort: Natürlich lohnt er sich! Vor allem, wenn man die Aspekte „fern, schnell, gut“ in seine Reiseplanungen einarbeiten will. Denn im Segment der Sporttourer kann die BMW K 1300 S auch nach sechs Jahren Bauzeit immer noch ihren Führungsanspruch behaupten. Kleine Einschränkung zur obigen Antwort: Natürlich muss der Pflegezustand stimmen (mehr dazu auf der Seite „Besichtigung“). Und ebenso wichtig: Der attraktive Preis der Wunschgebrauchten sollte nicht mit schnöder Buchhalterausstattung erkauft werden. Immerhin: Bereits beim Vorgänger K 1200 S hatte BMW wenigstens beim ABS vom üblichen „op­tional erhältlich“ auf „serienmäßig“ umgestellt. 

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Um jedoch den Vierzylinder-Jumbo ohne Wenn und Aber genießen zu können, sollte der Erstbesitzer bei der Neuorder nicht auf die aufpreispflichtigen Extras ESA II (elektronisch einstellbares Fahrwerk), ASC (Antriebsschlupfregelung) und den Schaltassistenten verzichtet haben. Denn erst mit diesen Schmankerln ist die 258 Kilo schwere BMW K 1300 S für alle Gelegenheiten perfekt gerüstet. Egal ob man mit Beifahrer und Urlaubsgepäck flott über die Bahn prescht oder nach Feierabend noch kurz auf der Hausstrecke vollstrecken will. Bordkarte gefällig? Ab 7000 Euro geht die Reise los.

Technische Daten BMW K 1300 S

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Drehzahlmesser und Tacho klassisch rund, der Rest der Informationen wird im LCD-Display aufbereitet. Mit Bordcomputer (Extra) bleiben kaum Fragen offen.

Modellpflege

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BMW K 1300 S.

2009 Markteinführung der BMW K 1300 S als Nachfolgemodell der K 1200 S. Kardan mit neuer Gelenkwelle, Auspuff mit Klappensteuerung, Teilintegral-ABS serienmäßig, ESA II und ASC optional erhältlich. Farben Graumetallic, Orangemetallic, Hellgrau/Dunkelgrau/Rot. Preis: 15.990 Euro.

2011 Keine technischen Änderungen. Farben: Orange, Hellgrau/Dunkelgrau/Rot entfallen, neu: Rot/Schwarzmetallic, Blau/Weiß/Schwarzmetallic. Preis unverändert.

2012 Sondermodell „HP“ mit Fußrasten, Schaltassistent und Karbonteilen aus der HP-Serie, Sonderlackierung, Akrapovic-Schalldämpfer, ESA II, ASC, RDC, Bordcomputer, Heizgriffe. Preis 20.090 Euro. Farben Standard-S: Blau/Weiß/Schwarz und Grau entfallen, neu: Silber/Schwarzmetallic. Preis: 16.100 Euro.

2013 Sondermodell „30 Jahre K-Modelle“ mit ESA II, RDC, ASC, HP-Fußrasten, Heizgriffen, Bordcomputer, Akrapovic-Schalldämpfer, Sonderlackierung. Preis: 18.500 Euro. Farben Standard-S: Rot/Schwarz­metallic entfallen, neu: Schwarz/Grau­metallic. Preis: 16.300 Euro.

2014 Neue Preise: 16.400/18.620 Euro (Standard-S/Sondermodell „30 Jahre K“).

2015 Sondermodell „Motorsport“ mit Fußrasten und Rädern aus der HP-Serie, Akrapovic-Schalldämpfer, Sonderlackierung. Preis 20.230 Euro. Farben Standard-S: Silber/Schwarz und Schwarz-Grau entfallen. Preis: 16.600 Euro.

Marktsituation

MOTORRAD
Verfügbarkeit am Markt: hoch.

Knapp 16.000 Euro haben die ersten BMW K 1300 S-Modelle bei ihrer Markteinführung gekostet, doch nur die wenigsten Käufer haben sich tatsächlich für das relativ sparsam ausgestattete Basismodell entschieden. Im Schnitt müssen nochmals mindestens 2000 Euro an Extras draufgerechnet werden, die tatsächlich auf der Rechnung ausgewiesen wurden. Nach sechs Jahren sind die ersten Modelle nun für 10.000 Euro weniger zu bekommen. Dabei drückt die Laufleistung nur minimal auf den Preis. Dazu diese Beispiele aus den Verkaufsbörsen: EZ 4/2009, 26.000 km für 7950 Euro, oder EZ 5/2009, 57.000 km für 7999 Euro.

Eher kann schon eine der berüchtigten Fehlfarben wie das schrille Lavaorangemetallic etwas preismindernd wirken: Modelljahr 2009, 77.000 km, Vollausstattung, scheckheftgepflegt für 6750 Euro. Die noch junge Historie der BMW K 1300 S sorgt dafür, dass noch viele Motorräder vom einstigen Neukäufer angeboten werden und ihre zum Teil umfangreiche Ausstattung (bis hin zum Tankrucksack) ausschließlich BMW-Originalware ist. Etwas schwer zu finden sind die top bestückten Sondermodelle („HP“, „30 Jahre K“ oder „Motorsport“). Kauftipp: eine frisch gewartete 2012er aus erster Hand mit maximal 25.000 Kilometern Laufleistung und Dynamik-Paket für knapp unter 10.000 Euro.

Besichtigung

BMW
Auch die „neue“ K-Reihe bleibt irgendwie anders: fast schon liegender Reihenvierer, Duolever-Vorderradführung.

Auch wenn die Wunschgebrauchte top gepflegt vor dem Garagentor wartet: Nicht blenden lassen und das (im Idealfall komplett durchgestempelte) Wartungsheft kontrollieren. Denn so ist ­sichergestellt, dass die BMW K 1300 S auf aktuellem Stand ist. Schließlich führte BMW acht „technische Aktionen“ durch – darunter größere Baustellen wie den Austausch des Umlenkhebels (2010) oder hinteren Radflansches (2015). Mit Blick auf den Tachostand ist natürlich interessant, was ggf. in Kürze ansteht und entsprechend kos­tet. So wie das Einstellen des Ventilspiels nach 30.000 Kilometern.

Auch ein laufzeitbedingter Defekt des ESA-Federbeins (Undichtigkeit oder Ausfall des Motors durch Feuchtigkeit und Schmutz) geht schnell ins Eingemachte. Im MOTORRAD-Dauertest enttäuschte das Schwestermodell BMW K 1300 GT mit kapitalen Motorschäden. Ob Einzelfall oder nicht – auch hier gilt: Mit ordentlicher Wartungshistorie könnten mögliche Probleme auch kulant abgewickelt werden.

Die Wettbewerber

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Mit der sauber inte­grierten Gepäckbrücke (Extra) ist man für Reisen perfekt gerüstet. Das Sitzbankschloss ist unter dem Rücklicht sehr gut zu erreichen.

Honda VFR 1200 F DTC

Honda
Honda VFR 1200 F DTC.

Vierzylinder-V-Motor, 1237 cm³, 172 PS. Flotter Tourer mit smartem Doppelkupplungsgetriebe. Bauzeit ab 2011, ab 7500 Euro

Kawasaki ZZR 1400

markus-jahn.com
Kawasaki ZZR 1400.

Vierzylinder-Reihenmotor, 1352 cm³, 190 PS. Mächtiges Highspeed-Bike für Fast-Forward-Touristen. Bauzeit ab 2006, ab 4500 Euro

Suzuki Hayabusa 1300

Gargolov
Suzuki Hayabusa 1300.

Vierzylinder-Reihenmotor, 1340 cm³, 197 PS. Unverzichtbares Original für Überschallreisende. Bauzeit ab 2008, ab 5000 Euro

Yamaha FJR 1300 A

Künstle
Yamaha FJR 1300 A.

Vierzylinder-Reihenmotor, 1298 cm³, 144 PS. Mehr Tourer als Sportler, mit E-Fahrwerk erhältlich, Bauzeit ab 2005, ab 4500 Euro

BMW K 1300 S Angebote in Deutschland

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Gebrauchte BMW K1300S in Deutschland

Die Auswahl an gebrauchten BMW K 1300 S ist in Deutschland sehr gut, weshalb man bei diesem Modell die Möglichkeit hat, sich das perfekte Exemplar herauszusuchen. Nicht alle Gebrauchten verfügen über jedoch die volle Ausstattung, darauf muss bei der Besichtigung geachtet werden. Hier ein Preisvergleich: gebrauchte BMW K1300S in Deutschland.

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MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023