Airbagwesten für Motorradfahrer? Die gibt es doch schon seit ein paar Jahren. Was soll denn an den Offroad-Jacken jetzt so innovativ und neu sein? Viele von uns kommen wahrscheinlich selten bis gar nicht mit dem Motorrad ins Gelände. Und selbst dann – Sprünge von mehreren Metern würden wir wahrscheinlich nur unfreiwillig absolvieren. Die Herausforderung für einen Offroad-Airbag ist hierbei, zwischen Sprung und Sturz zu unterscheiden.
Hierfür analysieren Sensoren der Airbagweste die Bewegungen des Piloten in Echtzeit und gleichen Parameter wie Beschleunigung, Schräglage und GPS miteinander ab. Von den Entwicklern als "abnormal" festgelegte Ergebnisse führen dann dazu, dass innerhalb von 50 Millisekunden der Airbag auslöst. Welche Bewegungen des Fahrers als normal und welche als abnormal gewertet werden, legt ein Algorithmus fest, an dem die Entwickler zusammen mit der italienischen Offroad-Zubehörmarke UFO Plast arbeiteten.
Airbagwesten-Pflicht bei Dakar
Der Airbag füllt dann mithilfe von zwei 32-cm³-GG-E-Patronen seine Kammern auf ein Schutzvolumen von 18 Liter auf. Über dem Airbag befindet sich für zusätzlichen Schutz noch ein Rückenprotektor (SAS-TEC Level 2).
Nach dem Tod zweier Motorradfahrer bei der Dakar 2020, legte die FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme; auf Deutsch: Motorradweltverband) fest, dass Airbag-Schutzsysteme künftig zur Pflicht sind für teilnehmenden Motorradfahrer. Das erste Airbagsystem für Offroad-Fahrer brachte letztes Jahr Alpinestars. Das Alpinestars Tech-Air Off-Road wurde als Prototyp während der Dakar 2019/2020 getestet.
Fazit
Die Airbagentwicklung für Motorradfahrer nimmt immer mehr Fahrt auf. Auch wenn diese Systeme nicht alle Unfallszenarien entschärfen können, sollten sie schnellstmöglich zur Standardsicherheitsaustattung zählen.