- Hausbank-Kredit oder Finanzierung beim Händler?
- Die Ballonfinanzierung / 3-Wege-Finanzierung
- Motorrad-Leasing
- Glossar zum Thema Motorrad finanzieren
- Fazit
Über Geld redet keiner gern. Über neue Motorräder hingegen schon. Um dem Spruch "erst die Arbeit, dann das Vergnügen" etwas entgegenzukommen, zeigen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten, Ihr Traummotorrad – neu oder gebraucht – zu fahren, ohne den vollen Kaufpreis bereits im Sparschwein zu haben. Also, wie lässt sich ein Motorrad finanzieren?
"Einmal die Geheimzahl und bestätigen bitte." Das werden Sie kaum zu hören bekommen, wenn Sie sich ein teures Neu- oder auch Gebrauchtfahrzeug anschaffen möchten. Das gilt für Autos genauso wie für Motorräder – die preislich mittlerweile nicht selten in Gefilde von Kleinwagen schlittern. Zum Glück gibt es Möglichkeiten. Dass wir damit nicht beharrliches Lottospielen, sondern finanzieren meinen, verrät die Überschrift bereits. Doch wie läuft das mit der Motorrad-Finanzierung genau?
Ich lasse mich einfach beraten und schließe einen Kaufvertrag mit Motorrad-Finanzierung ab? Beim Händler? Das wars? Im Grunde lautet die Antwort "Ja" und der Artikel wäre beendet. Wer sich vorher jedoch gut informiert, spart nicht nur Zeit und Nerven des Verkäufers, sondern oft bares Geld. Für einen ersten Überblick zum Thema Motorrad-Finanzierung empfiehlt sich die schnelle Recherche im Netz: Der Finanzcheck-Kreditvergleich zeigt die Angebote von zahlreichen Banken auf einen Blick.
Hausbank-Kredit oder Finanzierung beim Händler?
Wer nicht auf einen Schlag, sondern monatlich zahlen und so langes Sparen und finanzielle Engpässe vermeiden möchte, hat zunächst zwei Möglichkeiten, um ein Motorrad zu finanzieren: Man leiht sich Geld von der Bank, oder man leiht sich Geld von der Bank. Version eins meint den "normalen" Kredit bei der Hausbank, Version zwei eine Finanzierung, die beim Händler abgeschlossen wird. Die meisten Händler haben eine feste Partnerbank, die den Kaufpreis für den Kunden an den Händler direkt bezahlt. Der Kunde stottert diesen dann bei der durchführenden Bank ab.
Darlehen von der Hausbank
Sich von seiner eigenen Bank – bei der man im besten Fall schon lang Kunde ist – Geld zu leihen, um ein Motorrad finanzieren zu können, kann durchaus Vorteile haben. Mit dem ausbezahlten Geld können Sie beim Händler einen direkten Kauf abschließen und so im besten Fall von Sonderrabatten (wie einem Barzahler-Rabatt) oder Mitnahme-Aktionen profitieren. Diese sind bei Finanzierungen zwar nicht ausgeschlossen, eventuell aber schwieriger auszuhandeln. Bevor Sie sich für oder gegen das Verbraucherdarlehen (Verbraucher, insofern sie als Privatperson und nicht als Firma agieren), sollten Sie sich genau mit den Details des Vertrags befassen. Der Kreditgeber untersteht der gesetzlichen, vorvertraglichen Informationspflicht. Demnach muss er Angaben vorher genau und schriftlich darlegen, wie beispielsweise den effektiven Jahreszins, den Nettodarlehensbetrag, den Sollzinssatz, die Vertragslaufzeit und den Betrag, die Zahl und Fälligkeiten der einzelnen Teilzahlungen. Dies dient zur Entscheidungshilfe und ist keine Formalie nach dem Abschluss des Vertrags. Unterm Strich: Wer Geld sparen möchte und ein wenig Zeit zur Verfügung hat, sollte vergleichen, recherchieren und ebenfalls die Finanzierung beim Händler gegenrechnen. Der Finanzcheck Kreditvergleich ist eine gute Möglichkeit, um vorab im Netz zu recherchieren.
Finanzierung direkt beim Händler
Ein Motorrad über einen Händler zu finanzieren, ist im Prinzip ein ähnlicher Vorgang wie der klassische Kredit. Der Händler hat meist eine feste Partnerbank oder auch seine eigene Bank (zum Beispiel die BMW-Bank), die den "Kauf auf Pump" abwickelt. Einer der Vorteile ist die Abwicklung am selben Fleck: Sie suchen sich Ihr Motorrad aus, lassen sich beraten und derselbe Mitarbeiter sorgt dafür, dass Sie das Motorrad kaufen können und über Raten finanzieren. Die Parameter, die es anzupassen gilt, sind Anzahlung, Laufzeit, Monatsrate und Schlussrate. Letztere kommt bei einer sogenannten 3-Wege-Finanzierung, auch Ballonfinanzierung genannt, zum Einsatz.
Die Ballonfinanzierung / 3-Wege-Finanzierung
Je nach Budget und Lebenssituation kann es sinnvoll sein, den Motorradkauf über drei Schritte abzuschließen: Erst wird angezahlt, dann monatlich weitergezahlt und zum Schluss steht ein größerer Betrag als Schlussrate aus. Es folgen drei Möglichkeiten. Man kann die Schlussrate (oft vergleichsweise hoch) direkt begleichen, man finanziert sie über eine Anschlussfinanzierung (oft eher teuer), oder man gibt das Motorrad zurück. Dieses Modell ähnelt also dem Motorrad-Leasing.
Motorrad-Leasing
Motorrad-Leasing ist zunächst mal die Möglichkeit, ein Fahrzeug direkt zu nutzen, ohne es erwerben zu müssen – eine sogenannte Nutzungsüberlassung. Sie mieten sozusagen ein Motorrad bis zu einer festgelegten Laufzeit oder Kilometerzahl. Besitzer des Fahrzeugs bleibt der Leasinggeber, der Kunde ist lediglich befristeter Halter des Motorrads. Am Ende der Laufzeit wird das Motorrad zurückgegeben und der Kunde hat die Möglichkeit, ein neues Fahrzeug zu wählen oder aber auch das Motorrad für den Restwert zu kaufen. Auch ein Anschlussleasing ist je nach Anbieter denkbar, so verlängert sich der Vertrag ganz einfach. Die Details und Vertragsarten unterscheiden sich je nach Hersteller, hierzu am besten direkt beim Händler beraten lassen.
9 Fragen zur Motorrad-Finanzierung
Glossar zum Thema Motorrad finanzieren
- Anzahlung: Eine Anzahlung ist wie ein Vorschuss zu verstehen und ist meist nach Vertragsabschluss zu bezahlen, um das Motorrad mitzunehmen und zu nutzen. Sie gilt als Sicherheit gegenüber dem Kreditgeber oder dem Finanzierungspartner. Die Anzahlungssumme ist je nach Vertrag verschieden und oft individuell vereinbar.
- Effektiver Jahreszins: Dieser Zinssatz beziffert die Kosten des Kredits, das heißt das Geld, das Sie zusätzlich zum Kaufpreis für das Motorrad in Ihre Planung einbeziehen müssen, wenn Sie sich Geld (von der Hausbank oder dem Finanzierungspartner) leihen. Angegeben wird er in Prozent der Auszahlungssumme. Im Gegensatz zum Sollzins sind hier alle Kosten des Vertrags enthalten.
- Nettodarlehensbetrag: Bei einem Kredit gibt dieser Posten den Betrag an, den Sie tatsächlich ausbezahlt und auf ihr Konto überwiesen bekommen. Diese Summe haben Sie für den Motorradkauf zur Verfügung.
- Sollzinssatz: Der Sollzins ist der Betrag, der für das Leihen des Geldes bezahlt werden muss. Er wird in die monatliche Zinsrate aufgeteilt.
- Schlussrate: Am Ende mancher Verträge ist ein größerer Betrag fällig, mit dem der Kauf abschließt. Dies verringert die monatliche Rate und – je nach persönlicher Situation – auch die Laufzeit der Motorrad-Finanzierung. Wichtig ist natürlich, dass man diesen ausstehenden Posten in der Planung berücksichtigt.
- Restschuldversicherung: Sie wird auch Restkreditversicherung genannt und sichert den Kreditnehmer und seine Angehörigen im Todes- oder Krankheitsfall oder bei Arbeitslosigkeit ab. Die Raten werden so weitergezahlt – dies liegt natürlich auch im Interesse des Kreditgebers. Oft werden die Versicherungen direkt zum Finanzierungsvertrag abgeschlossen und vor Ort beim Händler angeboten.
Fazit
Wie so oft gilt: Es gibt nicht die beste Lösung für alle. Je nach privaten Umständen, Budget, Planung und Wünschen ist es besser, für die Motorrad-Finanzierung einen Kredit bei der Hausbank zu nehmen oder aber beim Händler einen Finanzierungsvertrag abzuschließen. Motorrad-Leasing kommt als Option hinzu, wenn Sie großen Wert auf aktuelle Modelle legen und das Motorrad nicht zwingend besitzen wollen.