Wie das chinesische Motorradportal www.motorfans.com.cn berichtet, hat der chinesische Zweiradhersteller Jinlang im Dezember 2019 alle Rechte rund um den Norton-Twin 961 und alle zu dessen Fertigung notwendigen Werkzeuge erworben. Den Deal habe Norton-Boss Stuart Garner höchstpersönlich eingefädelt und abgewickelt. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt. Im Februar 2020 musste Norton dann Insolvenz anmelden. Die Gesamtschuld liegt bei über 30 Millionen Euro. Stuart Garner selbst ist seither weitestgehend abgetaucht. Da der Motorenverkauf vor der Insolvenz erfolgte, bleibt er von der Insolvenz unberührt.
Der 961er-Motor von Norton ist ein luftgekühlter Twin, der mit 270 Grad Hubzapfenversatz einen 90-Grad-V2 imitiert. Der Zweizylinder kommt in den Norton-Modellen Commando und Dominator zum Einsatz. Nach Euro 4 homologiert leistet er 72 PS und 67 Nm Drehmoment.
Jinlang plant neue eigene Motorräder
Jinlang baut bislang überwiegend Roller und Motorräder im Segment bis 125 cm³ Hubraum. Jinlang fertigt aber auch für den chinesischen Motorradhersteller Zongshen – mit dem Norton einen Motorendeal über den neuen 650er-Twin hat – sowie den amerikanischen Polaris-Konzern als Muttergesellschaft von Indian Motoren. Bei Jinlang laufen jährlich rund 300.000 Fahrzeuge und 800.000 Motoren von den Bändern.
Rund um den neuen Norton 961-Motor sollen in Zusammenarbeit mit italienischen Designern neue Modelle entwickelt und später global vermarktet werden.