Die grüne Bundestagsfraktion hat in einem Positionspapier sechs Maßnahmen zusammengefasst, um Anwohner zu schützen und gleichzeitig Motorradtouren zu ermöglichen. Die Politiker setzten vor allem auf mehr Rücksichtnahme durch Motorradfahrer.
Die grüne Bundestagsfraktion hat in einem Positionspapier sechs Maßnahmen zusammengefasst, um Anwohner zu schützen und gleichzeitig Motorradtouren zu ermöglichen. Die Politiker setzten vor allem auf mehr Rücksichtnahme durch Motorradfahrer.
Wie der Spiegel berichtet, wurde das Positionspapier mit sechs geforderten Maßnahmen von der Abgeordneten Daniela Wagner sowie ihren Kollegen Oliver Krischer, Matthias Gastel und Stephan Kühn verfasst.
Dem Papier zufolge trägt derzeit eine laute Minderheit unter den Bikern dazu bei, dass immer mehr Menschen Motorradlärm als Problem wahrnehmen. Das, argumentieren die Autoren, sei "die Quittung für das jahrelange Nichtstun der Bundesregierung beim Thema Motorradlärm". Sie fordern deshalb die Umsetzung von sechs Maßnahmen.
Motorradfahrer sollen vor allem durch Maßnahmen wie Lärmdisplays und Kooperationen zwischen Betroffenen und Bikern zu mehr Rücksichtnahme bewegt werden, da die aktuellen Maschinen, die legal sehr laut gefahren werden dürfen, noch lange auf den Straßen unterwegs sein werden.
Auch sollen die Messbedingungen für den Geräuschgrenzwert überarbeitet werden. Zwar sei der Lärmgrenzwert für Motorräder im Jahr 2016 von 80 auf 77 dB abgesenkt worden, maximale Drehzahlen und Geschwindigkeiten oberhalb von 80 km/h blieben bei der als realitätsfern kritisierten Typzulassung der Maschinen jedoch außen vor. Die Abgeordneten schließen sich deshalb der Forderung des Bundesrates an und fordern einen Grenzwert von 80 Dezibel für alle Fahrzustände.
Das Verbot des "unnützen Hin- und Herfahrens", das sich vor allem gegen sogenannte Autoposer richtet, soll vom Bereich geschlossener Ortschaften auf ortsnahe Strecken ausgeweitet werden. Gefordert werden auch eine Halterhaftung, um Motorradfahrer besser zur Verantwortung ziehen zu können, sowie bessere Lärmschutzregeln, die künftig auch Spitzenpegel berücksichtigen, wie es beispielsweise bei Fluglärm während der Nacht vorgeschrieben ist. Die Abgeordneten fordern deshalb Anreize für die Einführung leiser Motorräder.
Die Grünen versuchen sich in der Rolle eines Vermittlers, halten aber an der unrealistischen Forderung nach dem 80 dB-Grenzwert für alle Fahrzustände fest.