Motorräder an Teslas Supercharger
Welche Motorräder passen an die Supercharger?

Tesla öffnet seine Supercharger für andere Marken. Welche Motorräder aktuell an die Supercharger passen, zeigt MOTORRAD.

Energica LIveWire Supercharger
Foto: Jörg Künstle

Neben dem dünnen Angebot an großen Elektromotorrädern steht die große Frage nach dem Laden oft wie eine Mauer im Weg zum Umstieg. Seit einigen Monaten bröckelt diese Mauer etwas, denn Tesla plant seine gut 6.000 Supercharger in Europa für Fremdmarken zu öffnen. Also auch für Motorräder. Was nötig ist, um "super zu chargen" und welche Motorräder das schon können, zeigt MOTORRAD.

Teslas Supercharger

Die Supercharger von Tesla bieten eine maximale Ladeleistung von bis zu 324 kW mit Gleichstrom und dem "doppelstöckigen" Combo-2-Stecker für das CCS-Laden (Typ2-Stecker+2 Pole) oder dem einfachen Typ2-Stecker, der je nach Spannung und Strom bis zu 30 kW-Ladeleistung erbringen kann. Aktuell sind die Supercharger mit ihrem eigenen Bezahlsystem in den Niederlanden, Frankreich und Norwegen für andere Marken geöffnet. Jedoch: Es funktioniert nur wenn der Combo-2-Stecker der Tesla V3-Supercharger verwendet wird. Das begrenzt die derzeit ladbaren Motorrad-Marken an Tesla-Säulen auf zwei.

Unsere Highlights

Energica am Supercharger laden

MOTORRAD hat mit Energicas Verkaufschef Giacomo Leone über die hauseigenen Tests mit den Motorrädern an Superchargern in den Niederlanden gesprochen, womit klar wäre: Energicas haben einen Combo-2-Stecker für das CCS-Laden. Klar wurde Energica bei dem Test: "Der Start war im November in den Niederlanden und unser dortiger Importeur hat es an mehreren Ladesäulen ausprobiert. Funktioniert hat es zwar nur an einer, aber das bedeutet, dass unsere Motorräder an den Supercharger passen.", sagt Leone über den ersten Test. An den getesteten Säulen, die keine Verbindung zuließen, wäre laut Leone noch ein Software-Update von Tesla nötig.Er freut sich natürlich über die erweiterte Möglichkeit, ein Elektromotorrad schnell zu laden. Die maximale Ladeleistung der Energica-Modelle liegt am Supercharger wie gewohnt bei maximal 24 Kilowatt, was 40 Minuten Ladezeit auf 80 Prozent Kapazität bedeutet. Leone stellt jedoch in Aussicht: "Mit der technischen Weiterentwicklung wird sich die Ladeleistung aber erhöhen, ebenso wie bei den E-Autos, dann werden die Ladevorgänge immer kürzer.

LiveWire One am Supercharger laden

Die zweite Marke, die per Supercharger V3 geladen werden könnten ist LiveWire und deren Modell One. Die bei uns als Harley-Davidson bekannt gewordene LiveWire verfügt ebenfalls über einen Combo-2-Stecker und kann so per CCS geladen werden. Laut Harley-Davidson ist die maximale Ladeleistung vom Ladezustand und der Temperatur abhängig. Theoretisch kann die One mit 22 Kilowatt (80 Ampere bei 300 Volt) geladen werden.

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Fazit

Leider sind noch nicht alle 30.000 Supercharger weltweit die nötigen V3-Modelle, die das markenfremde Laden zulassen. Jedoch werden mittelfristig alle ersetzt und das würde die elektrische Mobilität auf zwei Rädern mit einer starken Infrastruktur versorgen. Denn bisher hat keiner der Elektro-Motorradbauer es geschafft mit einem eigenen Ladesystem ein Zeichen zu setzen. Immerhin können zwei von drei wesentlichen Elektromotorrädern an den Superchargern zumindest in der Theorie geladen werden: Alle Energica und die LiveWire One.

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MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023