Weniger Maut für Motorräder in Italien?

Weniger Maut für Motorräder in Italien? Neugestaltung der Mautgebühren

Der größte Betreiber gebührenpflichtiger Autobahnen in Italien überarbeitet die Gestaltung seiner Mautgebühren. Möglicherweise könnte daraus eine geringere Maut für Motorräder folgen.

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Wie die italienische Seite gpone.com berichtet, erklärte der Geschäftsführer von "Autostrade per l'Italia" – der größte Betreiber gebührenpflichtigen Autobahnen in Italien –, dass an einer Neugestaltung der Mautgebühren gearbeitet wird und diese auch Motorräder betrifft.

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Bisher werden in Italien für Zweiräder genau so hohe Mautgebühren fällig wie für Autos. Weder die Anzahl der Räder noch Größe, Gewicht oder Emissionen spielen bisher eine Rolle. Doch das könnte sich künftig ändern, wie Robert Tomasi, CEO von Autostrade per l'Italia, bei einer Anhörung in der Verkehrskommission andeutete: "Das Unternehmen arbeitet an der Umgestaltung der Maut, auch für Motorräder."

Technische Herausforderung "Fahrzeugerkennung"

Einfach wird die Umsetzung aber nicht, denn die Erkennung von Motorrädern an der Mautstelle sei eine technische Herausforderung. "Es wird ein Netzwerk mit der notwendigen Infrastruktur benötigt, um das Fahrzeug zu erkennen und den am besten geeigneten Tarif anzuwenden, egal, ob es sich um ein Motorrad oder einen Lkw handelt.", so Tomasi. Daher gäbe es aktuell keine automatische Ermäßigung. Die einzige Möglichkeit, die der Autobahnbetreiber derzeit sieht, ist die Anwendung des Telepass mit dem Familien-Tarif, der die Maut um 30 Prozent ermäßigt.

Eine weitere Neuheit, die in der Verkehrskommission angekündigt wurde, betrifft das Prinzip Cashback, wobei es sich hier um die erste Initiative auf europäischer Ebene handele, die die Maut je nach Verkehr anpasse, so Tomasi. Er erklärte, dass Autostrade per l'Italia "ab dem 15. März ein Experiment startet, bei dem der Benutzer kein Foto mehr von der Ausfahrtskarte machen muss, sondern das Lesen des Nummernschilds ausreicht und der Nutzer sofort über die angepasste Maut informiert wird." So sollen bald eine Million Benutzer von dem Cashback-Prinzip profitieren.

Fazit

Wenn es um Telepässe und Cashbacks geht, stehen die Chancen gering, dass es hier auch um geringere Gebühren für Touristen und den Durchgangsverkehr geht. Sobald die Mautstellen die Fahrzeuge aber unterscheiden können, liegen geringere Mautgebühren für Motorräder nahe. Doch wann das in italien so weit sein könnte, dazu schienen die Verantwortlichen im zitierten Rahmen nichts verlautbart zu haben.

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