- Aprilia RS 457 fürs Modelljahr 2024
- Alurahmen einzigartig in 48-PS-Klasse
- Einfaches Fahrwerk der Aprilia RS 457
- Race-ABS in der Aprilia
- Moderne Elektronik
- Farben, Preise und Verfügbarkeit
- Fazit
Erste Erlkönigfotos von der neuen Aprilia RS tauchten Anfang 2023 auf. Allerdings war das weiße Testfahrzeug noch stark getarnt und die Bildqualität mies. Doch im Juli 2023 wurde die neue Moto Guzzi Stelvio als Erlkönig gefilmt, und in diesem Video ist die neue Aprilia RS als Begleitfahrzeug zu sehen. Im September schuf Aprilia Tatsachen: Die neue heißt Aprilia RS 457.
Aprilia RS 457 fürs Modelljahr 2024
Mit der neuen Aprilia RS 457 drängt der italienische Hersteller in die umkämpfte A2-Klasse der Sportmotorräder, die maximal 35 Kilowatt leisten dürfen. Und genau diese Leistung bringt der neue Twin mit 457 Kubik. Doch die A2-Klasse ist in Bezug auf die Leistung auch an das Gewicht gebunden: 35 Kilowatt Leistung müssen mit einem fahrfertigen Mindestgewicht von 175 Kilo einhergehen. Diesen Wert trifft die Aprilia RS 457 ebenfalls exakt. Und das ist in der Klasse außergewöhnlich, denn bisher blieben die grob 400 Kubik großen Motoren von KTM und Kawasaki in beiden Werten darunter oder – wie im Falle der Honda – im Gewicht deutlich darüber. Die Aprilia RS 457 ist derzeit das einzige A2-Bike mit maximaler Leistung und erlaubtem Minimalgewicht.
Zum Motor noch mal: Aprilia ist es wichtig zu vermelden, dass der komplett neu entwickelte Motor kein Produkt aus chinesischer Herstellung ist, wo er gebaut wird, wird allerdings nicht gesagt.
Alurahmen einzigartig in 48-PS-Klasse
Ebenfalls derzeit einzigartig im Reigen der A2-Renner ist der Rahmen der Aprilia RS 457 aus Aluminium. Er kommt optisch dem der RS 660 auffällig nah, ist allerdings für die RS 457 neukonstruiert und erinnert an alte RS 125 Zeiten mit ihrem glänzenden Alurahmen auf dem Schulhof. Das geschraubte Heck ist aus Stahl gebaut. Gänzlich neu ist das Design der Schwinge. Sie scheint aus Aluminium gefertigt, ist allerdings aus Stahl, gut zu erkennen an den Achsaufnahmen mit ausgesprochen engen Radien. Wer dann noch zweifelt: Von der linken Seite betrachtet, ist klar das Stahlprofil zu erkennen. Und: Etwas muss Aprilia aus Stahl bauen, um auf die 159 Kilo Trockengewicht und die 175 Kilo Mindestgewicht zu kommen. Was übrigens 4 Kilo mehr sind, als bei der KTM RC 390.
Einfaches Fahrwerk der Aprilia RS 457
Das Fahrwerk selbst besteht aus einer USD-Gabel mit 41 Millimeter Standrohrdurchmesser, einstellbarer Vorspannung und 120 Millimeter Federweg. Die Schwinge federt und dämpft ein Zentralfederbein ohne Umlenkung, einstellbar in Vorspannung und Zugstufe, mit 130 Millimetern Federweg. Die Rad-Reifenkombination besteht aus Alufelgen mit 17 Zoll (43,18 cm) Durchmesser, bereift in 110/70 vorn und 150/60 hinten, auf den Pressefotos mit einfachen Reifen von TVS.
Race-ABS in der Aprilia
Brembo-Ableger Bybre liefert die Bremsanlage, bestehend aus einem 4-Kolben-Monoblock vorn mit einer 320er-Scheibe. Hinten verzögert ein einzelner Kolben eine Scheibe mit 220 Millimetern Durchmesser. Beides verbunden durch ein Dual-Channel-ABS, am Hinterrad ist das ABS abschaltbar.
Moderne Elektronik
Wie erwähnt, bei Motor und Chassis der Aprilia RS 457 kleckert der Hersteller nicht und klotzt bei der Elektronik ebenfalls: TFT-Display mit 5-Zoll-Diagonale (12,7 cm) und Fernbedienung am Lenkerende über hinterleuchtete Schalter, LED-Beleuchtung rundum und Ride-by-Wire gehören zur Ausstattung. Letzteres erlaubt 3 Fahrmodi und eine dreifach einstellbare oder abschaltbare Traktionskontrolle. Ein Quickshifter ist optional zu haben, ob Up&Down wie bei der RS 660 ist nicht bekannt.
Farben, Preise und Verfügbarkeit
Am 7. September stellte Aprilia die neue RS 457 vor. Auf den ersten Bildern sind 3 Farben zu sehen, 2 davon mit viel Schwarz und Akzenten und Rot oder Lila und eine weiße Version. Welche der Farben nach Deutschland kommen und vor allem zu welchem Preis und wann, ist nicht bekannt. Der Klassenprimus, die KTM RC 390, startet mit vergleichbarer Ausstattung bei 6.890 Euro.
Fazit
Die neue Aprilia RS 457 ist die stärkste A2-Maschine auf dem Markt, die gleichzeitig das Gewichts-Limit voll ausreizt. Die A2-Klasse erlaubt 48 PS bei 175 Kilogramm und diese Grenzen hält Aprilia exakt ein. Die Konkurrenz wiegt zwar meist weniger, muss dafür drosseln, oder aber hat 48 PS, wiegt dafür aber auch 15 Kilo mehr. Der Twin in der Aprilia RS 457 ist eine Neukonstruktion und hängt in einem Alurahmen – ebenfalls ein Novum in der Klasse. Ride-By-Wire, abschaltbares ABS, 3 Fahrmodi und eine einstellbare Traktionskontrolle sind weitere Oberklasse-Features in der Einsteigerklasse. Preis: noch unbekannt. Start in den Markt dürfte Ende 2023 sein.