Neuheiten 2005: Kawasaki
Six-Pack

Die Renovierung der beiden 6er-Supersportmodelle steht bei Kawasaki für 2005 im Vordergrund, dazu kommt die Z 750 S mit Halbverkleidung, der aufgebohrte Cruiser VN 1600 Classic Tourer und eine aktualisierte KLE 500.

Nein, eine verkleinerte ZX-10R ist die neue ZX-6R nicht geworden. Zumindest vom Design her geht sie mit dem Schalldämpfer unter dem Heck einen ganz eigenständigen Weg. Und der zielt auf die Optimierung der Aerodynamik: Die neue 6er-Ninja soll der windschlüpfigste je gebaute Sportler von Kawasaki sein. Dazu präsentiert sie sich von Kopf bis Fuß
neu eingekleidet, so sind zum Beispiel die
vorderen Blinker nun stromlinienförmig in
die Verschalung integriert. Aber auch die darunter steckende Technik ist neu.
Diesbezüglich orientiert sich die 6er des Jahrgangs 2005 schon eher an der großen Schwester. Noch mehr Sport lautete die Ansage bei der Weiterentwicklung des Chassis. Daher mussten Rahmen und vor allem Schwinge komplett neu gezeichnet werden. Die mächtige Schwinge deutet bereits an, dass mehr Steifigkeit ganz oben auf der Wunschliste stand. Der Rahmen erscheint kompakter, der Abstand zwischen Steuerkopf und Schwingenlager verringert. Offensichtlich wurde damit das gesamte Motorrad kürzer, was das Handling auf der Rennstrecke noch knackiger machen soll.
Mit dem kürzeren Rahmen ändert sich auch die Sitzposition. Die Lenkerstummel sind etwas tiefer angebracht, der Schwerpunkt des Fahrers rückt durch die veränderte Sitzposition näher über den Steuerkopf. Die sportlichere, vorderradorientierte Haltung soll die Handlichkeit in Kurven und das Gefühl fürs Vorderrad verbessern.
Eine Radialpumpe bringt in Verbindung
mit Wave-Bremsscheiben vorn eine noch
bessere Verzögerung und Dosierbarkeit, die beiden Vierkolbenzangen sind wie schon beim Vorgängermodell radial mit der Upside-down-Gabel verschraubt.
Angetrieben wird die R-Version vom bekannten 636-cm3-Motor, der mit kleineren Retuschen hinsichtlich mehr Drehfreudigkeit und besserer Spitzenleistung optimiert wurde. Dazu übernahmen die Motortechniker die Nockenwellen aus dem Racekit der Doppel-R. Ebenfalls aus dem Rennsport, nämlich von der bisherigen RR-Version, stammt die nun auch bei der 636 serienmäßige Anti-Hopping-Kupplung.
Äußerlich kaum zu unterscheiden ist die kleinere, noch sportlichere Schwester ZX-6RR mit dem 599-cm3-Motor, Basismodell für Renneinsätze in der Supersport-Kategorie. Diese profitiert ebenfalls von den genannten Änderungen an Chassis und Verkleidung, nicht zuletzt durch die in dieser Kategorie besonders wichtige Aerodynamik. Dazu kommen weitere Verbesserungen wie das enger gestufte Renngetriebe. Ein Aufnahmepunkt für den im Rennsport erforderlichen Lenkungsdämpfer ist am Rahmen bereits vorgesehen, zudem wurde das Set-up der Federungselemente noch mehr in Richtung Racing getrimmt.
Eine ganz andere Richtung geht die
Z 750 S, die auf der erfolgreichen Z 750 basiert, bei ihr steht die Alltagstauglichkeit im Mittelpunkt. Die relativ große Halbschale soll viel Windschutz bringen, und die breite, einteilige Sitzbank erhöht den Komfort. Der Motor wurde unverändert aus der Z 750 übernommen, minimale Eingriffe am Management tragen geänderten Ansaugverhältnissen Rechnung.
Bei den Cruisern hält der Trend zu größeren Hubräumen an. Die VN 1500 Classic Tourer erhält nun den 1600er-Motor, der 2004 schon Classic und Mean Streak antrieb. Dagegen blieb die KLE 500 abgesehen von drei U-Kats technisch unverändert, wird jedoch durch eine neu gestaltete Verkleidungsfront aufgewertet.

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