Nach einigen Spekulationen im Vorfeld hat der spanische MotoGP-Pilot und Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo sein Karriereende bekannt gegeben. Auf einer Pressekonferenz, die vor dem letzten Rennen in Valencia stattfand, gab der Honda-Pilot bekannt, dass selbiges Rennen sein letzter Grand Prix sein wird. Der 32-Jährige konnte während seiner Karriere satte fünf Weltmeistertitel sammeln. Seinen letzten Titel feierte der gebürtige Mallorquiner 2015, damals noch für Yamaha. Zuvor gelang ihm dieses Kunststück, ebenfalls auf Yamaha, in den Jahren 2010 und 2012. In den Jahren 2006 und 2007 errang Lorenzo auf Aprilia den Titel in der 250er-Klasse. Insgesamt konnte er 68 Siege für Derbi, Honda, Aprilia, Yamaha und Ducati einfahren. 152 Podestplätze und 69 Pole Positions stehen ebenfalls in seinem Steckbrief. Das Rennen in Valencia wird der 297. Grand Prix in seiner Karriere.
Viele Verletzungen in dieser Saison
Lorenzo war erst zu Beginn dieser Saison von Ducati zum Honda-Werksteam gewechselt. Allerdings lief die Saison auf dem neuen Bike für den Mann mit der Startnummer 99 nicht wirklich zufriedenstellend. Nach eigenen Aussagen konnte er sich zu so gut wie keinem Zeitpunkt mit der Honda anfreunden. Auch die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: In der Gesamtwertung liegt Lorenzo mit lediglich 25 eingefahrenen Punkten auf Platz 19. Zum Vergleich: Teamkollege und bereits feststehende Weltmeister Marc Marquez hat vor dem letzten Saisonrennen satte 395 Zähler gesammelt.

Zu allem Überfluss warfen den am 4. Mai 1987 geborenen Lorenzo zusätzlich einige Verletzungen zurück. Deshalb musste er in dieser Saison auch einige Rennen ausfallen lassen. Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hat bereits angekündigt, das Jorge Lorenzo beim 2020er-Grand Prix im spanischen Jerez zur offiziellen MotoGP-Legende ernannt wird und sich in einem illustren Kreis mit ehemaligen Piloten wie beispielsweise Giacomo Agostini, Freddie Spencer, Kevin Schwantz oder Mick Doohan wiederfinden wird.
Freier Platz im Honda-Werksteam
Da Jorge Lorenzo in der kommenden Saison nicht mehr für das Honda-Werksteam starten wird, brauchen die Japaner logischerweise einen passenden Ersatz. Wer nächster Teamkollege von Marc Marquez wird, ist allerdings noch offen. Auf der Kandidatenliste stehen unter anderem auch der deutsche Honda-Testfahrer Stefan Bradl. Auch Johann Zarco, der seit dem Australien-Grand-Prix für LCR Honda fährt, werden gute Chancen eingerechnet.
Fazit
Ehre wem Ehre gebührt: Mit Jorge Lorenzo tritt ein mehrmaliger Weltmeister von der MotoGP-Bühne, der für seinen smoothen Fahrstil bekannt war. Schade, dass der Spanier in diesem Jahr nicht an vergangene Leistungen anknüpfen konnte. Man darf sehr gespannt darauf sein, wer sein Nachfolger beim Honda-Werksteam wird.