Jack Miller hat das Regenrennen in Assen für sich entschieden. Marc Márquez baut seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Die beiden Yamaha-Piloten Valentino Rossi und Jorge Lorenzo müssen einen Rückschlag im Kampf um den MotoGP-Titel verkraften.
Jack Miller hat das Regenrennen in Assen für sich entschieden. Marc Márquez baut seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Die beiden Yamaha-Piloten Valentino Rossi und Jorge Lorenzo müssen einen Rückschlag im Kampf um den MotoGP-Titel verkraften.
Sintflutartige Regenfälle inklusive Rennunterbrechung, enorm viele Ausfälle und ein strahlender Debütsieger aus Australien: das MotoGP-Rennen in Assen hatte Einiges zu bieten. Bereits am Samstag sicherte sich Ducati-Pilot Andrea Dovizioso bei schwierigen Wetterverhältnissen die Pole Position, gefolgt von Valentino Rossi. Den 3. Platz holte sich etwas überraschend Scott Redding, der mit den extremen Bedingungen das ganze Wochenende hervorragend zurecht kam. Marc Márquez landete im Qualifying auf dem 4. Platz, Jorge Lorenzo startete als 11..
Die Rennleitung deklarierte das Rennen in Assen bereits vor dem Start als Regenrennen – alle Fahrer gingen somit mit dem Regensetup ins Rennen. Den besten Start erwischte Scott Redding, der als Erstplatzierter in Kurve eins bog. Auch Rossi ging noch vor der 1. Kurve an Dovizioso vorbei. Redding kam in der 1. Kurve allerdings viel zu weit raus und verlor einige Plätze, sodass Rossi das Rennen nach der 1. Kurve anführte. Dahinter konnte Lorenzo nach dem Start einige Plätze gut machen und sortierte sich nach einigen Kurven auf dem 5. Platz ein. Der Zwischenstand nach der ersten von 26 Runden: Rossi vor Dovizioso, Aleix Espargaro, Hernandez, Márquez, Pedrosa und Lorenzo.
Iannone, der aufgrund einer Strafversetzung von ganz hinten ins Rennen gehen musste, feierte in Assen eine grandiose 1. Runde und fand sich bei der ersten Start-Ziel-Überquerung bereits auf dem 11. Platz wieder. Ganz vorne kam Yonny Hernandez zunächst am besten mit den nassen Bedingungen zurecht. Nach der 2. Runde sortierte sich der Kolumbianer auf dem 2. Platz ein. Zu Beginn der 3. Runde ging Hernandez sogar an Rossi vorbei und führte das Feld für einige Runden an. Nach 10 Runden kam er aber von der Strecke ab und landete im Kiesbett – zu diesem Zeitpunkt wurde der Regen immer stärker. Dovizioso übernahm die Spitzenposition vor Rossi und Petrucci, Hernandez rettete sich immerhin noch zum Bikewechsel in die Box.
13 Runden vor Schluss stürzte Iannone, der sich zu diesem Zeitpunkt bis auf den 5. Platz vorgekämpft hatte. Der an Position 4 liegende Scott Redding schloss derweil immer weiter auf das Spitzentrio auf. Petrucci schnappte sich Rossi, dem man seine im Vergleich vorsichtigere Fahrweise anmerkte. Auch Redding konnte an Rossi vorbeigehen. Der Regen wurde immer stärker. Nach 15 von 26 Runden unterbrach die Rennleitung das Rennen.
Nach einer knapp 30-minütigen Pause wurde das Rennen wieder aufgenommen. Da Dovizioso das Feld vor der Unterbrechung angeführt hatte, durfte der Italiener den 1. Platz in der Startaufstellung einnehmen. Dahinter starteten Petrucci, Rossi, Redding, Márquez, Pedrosa, Crutchlow und Miller. Stefan Bradl nahm das Rennen von Position 11 wieder auf. Lorenzo, der mit den Bedingungen überhaupt nicht zurecht kam, fiel auf einen enttäuschenden 19 Platz zurück.
Viele der Piloten hatten nach dem Restart einige Probleme, um auf ihren Bikes zu bleiben. Als 1. Fahrer erwischte es Dani Pedrosa, der bereits bereits kurz nach dem Start stürzte. Besser lief es zunächst für Dovizioso, der den 1. Platz vor Rossi behaupten konnte. Auch Márquez und Miller erwischten einen tollen Restart und verbesserten sich auf die Position 4 und 5. Ganz vorne schnappte sich Rossi die Spitzenposition. Noch in der 1. Runde nach dem Neustart stürzte Cal Crutchlow. Kurz darauf musste Danilo Petrucci das Rennen aufgrund von technischen Problemen aufgeben. In derselben Runde erwischte es Andrea Dovizioso, der von der Strecke rutschte und das Rennen ausschied.
Nach dem Ausfall von Dovizioso also freie Bahn für Rossi? Theoritsch schon – allerdings verabschiedete sich der italienische Altmeister eine Runde später ebenfalls von der Strecke und schied aus. Der neue Führende? Marc Márquez, gefolgt vom australischen Youngster Jack Miller, Pol Espargaro und Scott Redding. 9 Runden vor Schluss übernahm Miller die Führung von Márquez und gab sie nicht mehr her. Der 1. MotoGP-Sieg des Australiers mit der Startnummer 43 war unter Dach und Fach.
Dahinter lieferten sich Scott Redding und Pol Espargaro einen spannenden Kampf um den letzten Platz auf dem Podium. Am Ende entschied Redding das Duell für sich und sicherte sich den 3. Platz. Auf Platz 5 landete Andrea Iannone, der trotz seines Sturzes beim Neustart erneut ins Rennen gehen durfte. Mit dem zweiten Platz baut Marc Márquez seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus.
Aprilia-Pilot Stefan Bradl landete beim Regenchaos in Assen auf einem starken 8. Platz. Wirklich glücklich konnte der momentan einzige deutsche MotoGP-Pilot dennoch nicht sein, da Aprilia die Option für eine Weiterbeschäftigung in der kommenden Saison nicht ziehen wird. Auch Bradls Teamkollege erhält in der kommenden Saison kein Cockpit bei Aprilia. Der Spanier wechselt 2017 zum Aspar-Team.
Neben dem bereits länger feststehenden Wechsel von Sam Lowes hat Aprilia zudem den zweiten Fahrer für die kommende Saison vorgestellt: Aleix Espargaro, der derzeit für Suzuki an den Start geht, erhält in der Saison 2017 ein Cockpit beim Aprilia-Werksteam. Ob Stefan Bradl im nächsten Jahr in der MotoGP starten wird, ist somit eher unwahrscheinlich, da die meisten Cockpits bereits vergeben sind. Einen Wechsel in die Superbike-WM hat Stefan Bradl als eine mögliche Option bezeichnet.
Nicht klassifiziert:
Alvaro Bautista
Michele Pirro
Valentino Rossi
Aleix Espargaro
Andrea Dovizioso
Danilo Petrucci
Cal Crutchlow
Yonny Hernandez
Nicht klassifiziert:
Thomas Luthi
Luca Marini
Hafizh Syahrin
Axel Pons
Nicht klassifiziert:
Enea Bastianini
Andrea Locatelli
Alexis Masbou
Tatsuki Suzuki
Juanfran Guevara
Aron Canet
Gabriel Rodrigo
Fabio Quartararo
Khairul Idham Pawi
Albert Arenas