Waren die Bedingungen in Silverstone während des Qualifyings widrig, hätten die Verhältnisse am Rennsonntag nicht schwieriger sein können. Um das MotoGP-Rennen überhaupt abhalten zu können, hatte sich die Rennleitung am Samstagabend noch dafür entschieden, das Rennen eineinhalb Stunden früher und bereits um 12:30 zu starten. Aufgrund Temperaturen von lediglich 13 Grad, sintflutartigen Regens und vor allem des teils großflächigen auf der Strecke stehenden Wassers entschied sich die Rennleitung nach stundenlanger Wartezeit und mehrmaligen Verschiebens einer finalen Entscheidung aus Sicherheitsgründen dafür, dass Rennen komplett abzusagen. Kurzzeitig zog man die Wiederholung des Rennens am Montag in Erwägung, nach der Intervention der Fahrervereinigung IRTA wurde aber entschieden, den Lauf in Großbritannien ersatzlos zu streichen.
Da die Rennen der Moto3 und Moto2 durch die Vorverlegung des MotoGP-Rennens in den Nachmittag verlegt wurden und dadurch ebenfalls durch das schlechte Wetter und die Verzögerungen betroffen waren, mussten auch die Piloten der kleinen Klassen auf ihre Rennen verzichten.
UPDATE: Rennenstart verschoben
Aufgrund der schwierigen Wetter- und Streckenbedingungen am Samstag und der unsicheren Wettervorhersage für den Sonntagnachmittag wurde durch die Rennleitung entschieden, das MotoGP Rennen aus Sicherheitsgründen auf 12:30 vorzuverlegen.
Im letzten freien Training war es am Samstagnachmittag zu einer Serie von Stürzen gekommen, nachdem ein heftiger Schauer die Strecke im Bereich der Hangar Straight fast unfahrbar gemacht hatte. Während die meisten Fahrer glimpflich davonkamen, hatte Avintia Ducati Pilot Tito Rabat weniger Glück. Der Spanier wurde vom heranrutschenden Motorrad von Franco Morbidelli getroffen und erlitt einen offenen Oberschenkelbruch sowie Frakturen des Schien- und Wadenbeins.
Jorge Lorenzo startet am heutigen Sonntag vor Teamkollege Andrea Dovizioso und Yamaha-Tech3-Pilot Johann Zarco von der Poleposition aus ins Rennen.
Qualifying
Der Trainingssamstag und das Qualifying zum Grand Prix von Silverstone wurde von typisch britischen Bedingungen und von Wetter-Kapriolen geprägt. Nachdem es im Tagesverlauf immer wieder kurz genieselt hatte, fing es gegen Ende des vierten freien Trainings der MotoGP heftig an zu Regnen und infolge von Aquaplaning kamen die Fahrer gleich reihenweise zu Sturz. Besonders unglücklich verlief die Situation für Tito Rabat (Avintia Ducati), der nach glimpflichem Abflug vom heranrutschend Motorrad von Franco Morbidelli (Marc VDS Honda) getroffen wurde und noch an der Unfallstelle medizinisch versorgt werden musste. Das Training wurde abgebrochen und auch nicht wieder aufgenommen.
Zu Qualifying eins, das nach dem Regen deutlich verzögert gestartet wurde, herrschten dann zwar wieder blauer Himmel und Sonnenschein, doch während ein Teil der Strecke bereits abgetrocknet war, stand in viele Abschnitten noch das Wasser und sorgte so für schwierigste Bedingungen. Am Ende gelang einem überraschend starken Bradley Smith und Alex Rins der Sprung in die Runde der besten Zwölf.

Auch das Abschluss-Qualifying wurde aus Sicherheitsgründen mit einer Dreiviertelstunde Verzögerung gestartet, da man auf die Rückkehr des Rettungshubschraubers warten musste. Auf der teils trocknen, teils nassen Strecke war es dann der Überraschungsschnellste aus QP1, Bradley Smith, der mit einer 2:12,894 Minuten die erste Bestzeit auf der 5,9 Kilometer langen Strecke vorlegte. Zur Halbzeit waren es mit Jorge Lorenzo (2:12,001 Min.), Marc Marquez dann aber die Top-Favoriten, die vor Jack Miller die Zeitenliste anführten.
Den Schlussspurt eröffneten Cal Crutchlow und Johann Zarco und beide Piloten setzten sich mit 2:11er Zeiten an die Spitze des Feldes. Nur wenige Sekunden vor Schluss übernahm mit Andrea Dovizioso wieder ein Ducati-Werksfahrer die vorläufige Pole. Der Italiener musste sich aber kurz darauf doch noch seinem Teamkollegen Lorenzo geschlagen geben. Sah es für Johan Zarco auf seiner letzten Runde noch so aus, als könne er den Polesetter noch einmal attackieren, reichte es im Windschatten von Marc Marquez am Ende für einen starken dritten Startplatz und den Titel als bester Yamaha-Pilot. Die zweite Startreihe eröffnet vor Marc Marquez Lokalmatador Cal Crutchlow, Pramac Ducati-Fahrer Danilo Petrucci geht von Position sechs ins Rennen.

Die großen Überraschungen stehen mit Bradley Smith (KTM) und Jack Miller (Pramac Ducati) in Startreihe drei. Smith, der schon mit seinem Sprung in Q2 auf sich aufmerksam machte, stellte seine KTM hinter Andrea Iannone (Suzuki) auf einen starken achten Startplatz. Jack Miller wagte am Ende des Qualifyings als einziger Pilot einen Versuch auf Slicks und wurde für seinen Mut mit Position neun belohnt. Alex Rins komplettiert die Top Ten.
Startaufstellung
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