Die Corona-Krise und die dazugehörige Ausgangssperre könnte dazu beitragen, dass der wahrscheinlich legendärste MotoGP-Pilot aller Zeiten nach dieser Saison seine Karriere beenden könnte. Keine Sorge, nicht aus gesundheitlichen Gründen. Die Rede ist natürlich von keinem geringeren als Valentino Rossi, der sich zu Beginn des Jahres noch zurückhaltender über ein potentielles Karriereende geäußert hatte und sich damals durchaus vorstellen konnte, noch ein bis zwei Saisons nach seinem Vertragsende bei Yamaha dranzuhängen. Nach der Auszeit und einer, nach seiner persönlichen Aussage, schönen Zeit in seiner Heimat im Beisein seiner Familie, könnte nun ein Umdenken stattgefunden haben.
VR46 genießt rennfreie Zeit sehr
Gegenüber Fachmedien äußerte sich Valentino Rossi äußerst positiv gegenüber der rennfreien Zeit während der Corona-Krise. Demnach genoß VR46 die Zeit in seinem Haus, mit seiner Mutter, seiner Freundin und seinen Tieren. Zunächst sei es allerdings auch etwas merkwürdig gewesen, denn seit 1995 verbringe der Italiener sein Leben auf den Rennstrecken der Welt. Nach kurzer Zeit lernte Rossi die Zeit zu Hause lieben zu lernen, ohne den ständigen Druck, den die Rennen und der Ergebnisdruck mit sich bringen. "Das ist ein gutes Gefühl", so Rossi.

Weiterhin erklärt Rossi: "Ich konnte erleben, wie mein zukünftiges Leben aussieht, wenn ich nicht mehr in der MotoGP Rennen fahre und ich denke, dass ich mein Leben auch nach meinem Karriereende genießen kann. Ich kann nun einfacher eine Entscheidung treffen." Abschließend bestätigt VR46, dass der Lockdown einen großen Einfluss auf seine Entscheidung hat und er schon in den kommenden Wochen über seine Zukunft entscheiden möchte. Zwar ist somit noch kein offizielles Karriereende vom Doktor verkündet worden, ein klares Dementi klingt allerdings auch anders.
Jack Miller bekommt Ducati-Cockpit
Ob es für Valentino Rossi weitergeht, ist damit weiterhin offen. Anders sieht es dagegen bei Jack Miller aus. Wie Ducati bestätigt hat, erhält der Australier ein Cockpit beim Werksteam. Miller erhält einen Einjahresvertrag und wird in der Saison 2021 damit höchstwahrscheinlich Teamkollege von Andrea Dovizioso. Zwar läuft der Vertrag Doviziosos nach dieser Saison aus, allerdings sind sich Branchenkenner relativ sicher, dass der Italiener bei Ducati verlängern wird. Sollte es so kommen, müsste sich Danilo Petrucci einen neuen Arbeitgeber suchen. Auch Petruccis Manager, Alberto Vergani, glaubt nicht an eine Vertragsverlängerung seines Schützlings bei Ducati. Es sei seiner Meinung nach zu 99 Prozent sicher, dass Dovizioso bei Ducati verlängern wird, so Vergani gegenüber diversen Medienvertretern.

Auch bei anderen Teams sind die Weichen für die Zukunft bereits gestellt. Sicher ist, dass Maverick Vinales mit Fabio Quartararo bei Yamaha ab 2021 einen neuen Teamkollegen an die Seite gestellt bekommt. Der Vertrag von Weltmeister Marc Marquez bei Honda gilt noch bis 2024. Alex Marquez, seines Zeichens amtierender Moto2-Champion und Marcs jüngerer Bruder, erhält das zweite Cockpit bei Repsol Honda. Alex Rins und Joan Mir sind noch bis 2022 an Suzuki gebunden. Für Aufsehen hat Avintia Ducati gesorgt. Das Team hat sich von Karel Abraham getrennt, der eigentlich noch einen gültigen Vertrag besaß und Johann Zarco mit einem Einjahresvertrag ausgestattet. Neben Zarco wird Tito Rabat für Avintia starten. Sein Arbeitspapier endet nach der Saison 2021.
Lorenzo will trotz Karriereende in Barcelona starten
KTM-Werkspilot Pol Espargaro begrüßt einen neuen Teamkollegen an seiner Seite: Brad Binder, der in der vergangenen Saison fünf Siege in der Moto2 eingefahren hat, bekommt das zweite Cockpit bei den Österreichern. Auch beim KTM-Pilotenteam Tech 3 gibt es einen Fahrerwechsel: Iker Lecuona erhält das zweite Cockpit neben Miguel Oliveira. Für Hafizh Syahrin gibt es damit kein Cockpit mehr. Für Alma Pramac Racing sollten weiterhin Jack Miller und Francesco Bagnaia an den Start gehen. Beide haben Verträge bis zum Ende der Saison 2020. Franco Morbidelli und Shooting-Star Fabio Quartararo werden 2020 erneut für Petronas Yamaha an den Start gehen.
Einige der aktuellen MotoGP-Piloten haben kein MotoGP-Team für die kommende Saison gefunden oder schlicht und ergreifend ihre Karriere beendet. Das prominenteste Beispiel dürfte Honda-Pilot und Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo sein, der seine Karriere nach dem letzten Rennen 2019 in Valencia eigentlich offiziell beendet hatte. Allerdings hat sich der Spanier dann doch dazu entschlossen, als Testfahrer für Yamaha zu fungieren. Außerdem hat Lorenzo noch vor Beginn der Saison etwas überraschend bestätigt, beim Rennen in Barcelona per Wildcard zu starten. Der GP von Katalonien war für den 7. Juni eingeplant und ist nun für den 27. September vorgesehen.Takaaki Nakagami wird nach überstandener Verletzungspause dagegen bei LCR Honda bleiben. Das zweite Cockpit bei LCR gehört momentan Cal Crutchlow.
Startnummer | Name | Nation | Team |
93 | Marc Marquez | Spanien | Repsol Honda Team |
73 | Alex Marquez | Spanien | Repsol Honda Team |
4 | Andrea Dovizioso | Italien | Ducati Team |
9 | Danilo Petrucci | Italien | Ducati Team |
12 | Maverick Vinales | Spanien | Monster Energy Yamaha MotoGP |
46 | Valentino Rossi | Italien | Monster Energy Yamaha MotoGP |
42 | Alex Rins | Spanien | Team Suzuki Ecstar |
36 | Joan Mir | Spanien | Team Suzuki Ecstar |
20 | Fabio Quartararo | Frankreich | Petronas Yamaha SRT |
21 | Franco Morbidelli | Italien | Petronas Yamaha SRT |
43 | Jack Miller | Australien | Pramac Racing (Ducati) |
63 | Francesco Bagnaia | Italien | Pramac Racing (Ducati) |
35 | Cal Crutchlow | Großbritannien | LCR Honda |
30 | Takaaki Nakagami | Japan | LCR Honda |
44 | Pol Espargaro | Spanien | Red Bull KTM Factory Racing |
33 | Brad Binder | Südafrika | Red Bull KTM Factory Racing |
41 | Aleix Espargaro | Spanien | Aprilia Racing Team Gresini |
29 | Andrea Iannone | Italien | Aprilia Racing Team Gresini |
88 | Miguel Oliveira | Portugal | Red Bull KTM Tech 3 |
27 | Iker Lecuona | Spanien | Red Bull KTM Tech 3 |
53 | Tito Rabat | Spanien | Reale Avintia Racing (Ducati) |
5 | Johann Zarco | Frankreich | Reale Avintia Racing (Ducati) |