KTM Stuntfahrer Rok Bagoros

Zu Besuch bei Rok Bagoroš
Stuntfahrer in Diensten von KTM

Zuletzt aktualisiert am 19.04.2018
Baumann

"Wenn KTM 2011 gewusst hätte, dass ich zuvor noch nie mit einem Motorrad mit Kupplung gefahren bin, hätten sie mir wohl nie einen Vertrag gegeben", erzählt Rok mit einem verschmitzen Lächeln als wir ihn in seiner neuen Werkstatt "Moto Garaža" in seinem Heimatort Murska Sobota in Slowenien besuchen. "Ich brauchte ein paar Wochen, um zu lernen, mit diesem lustigen Hebel umzugehen! Kurze Zeit später legte ich bereits meine ersten Kupplungs-Wheelies hin und die anderen Tricks ließen dann nicht mehr lange auf sich warten. Der Umstieg von Automatik auf Gangschaltung ging ganz schnell!"

Seine ersten Stuntversuche hatte Rok (Jahrgang 1989) 2007 als 17-Jähriger auf einem Roller mit Variomatik unternommen. Mit 300 cm³ unter dem Hintern lockte er zu seinen Anfangszeiten ganz 50 Schaulustige an. Rok Bagoroš  war eine One-Man-Show. Er war Fahrer, Mechaniker und Vermarkter in einer Person. Erster Sponsor wurde der lokale Friseur, aber statt fettem Sponsorgeld gab es zwei Jahre freien Haarschnitt.

Rok wird Youtube-Star

Baumann

Schnell war Rok, der als Vorbilder Ken Block, Travis Pastrana, Chris Pfeiffer, Tom Pages nennt, klar, er musste ein größeres Publikum erreichen. Youtube war dazu das Mittel der Wahl. Zusammen mit Freunden und 600 Euro Einsatz wurde der erste Action-Clip gedreht und geschnitten. Heute hat Rok auf seinem eigenen Youtube-Channel über 240.000 Abonnenten. Auf Instagram folgem ihm rund 140.000 Fans.

Es folgte der eigene Look mit Jeansweste. Dann kam Rok mit den Auspuffspezialisten von Akrapovic, die ja auch in Slowenien beheimatet sind, in Kontakt. Die wiederum vermittelten Rok an KTM. Die Österreicher stellten Rok zunächst eine Duke 125 zur Verfügung, später kamen noch eine 200er Duke sowie eine 690er Duke dazu. Die 200er ist dabei bis heute seine Lieblings-KTM. Roks Shows wurden immer größer, spektakulärer und länger. Besonders beeindruckt haben ihn dabei Zusammenarbeiten mit seinem Idol Christian Pfeiffer - heute sind beide gute Freunde.

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Action-Shows und Weltrekord

KTM

Der ist mittlerweile im Stuntrider-Ruhestand, Rok tobt aber weiter durch die Welt und derht seine Actionvideos rund um den Globus. Besonders hoch hinaus ging es 2017 bei seinem Rekordversuch in Nepal. Auf einer KTM 250 Duke wollte Rok in 3.664 Metern Höhe den Weltrekord für den höchsten Stunt der Welt aufstellen. Um den Rekord zu holen, musste er eine 20-minütige Show fahren. Eigentlich kein Ding, die kleine Duke büßte in der Höhenluft aber rund 30 Prozent Leistung ein. Von 30 blieben so nur 21 PS. Rok legte seine Show dennoch hin. Aktuell wartet er noch auf die Rekordbestätigung durch das Guinness Buch der Rekorde.

Üben für den Erfolg

Trotz seiner Popularität ist Rok aber am Boden geblieben. Nahbar, stets freundlich und hilfsbereit. Auf den Straßen rund um Murska Sobota fällt er hin und wieder mit Wheelies und Stoppies auf, aber der Rok, der darf das. Uns hat er auf seinem Trainingsgelände Grundlagen des Stuntriding vermittelt. Dabei dreht sich fast alles um eine optimale Kupplungsbeherrschung und die will in harten Übungssessions gelernt werden. Fixierter Lenkanschlag, Langsam fahren, Wheeliemaschine - unter dem Lederkombi rinnt der (Angst-)Schweiß. Schnell wird klar, warum Stuntriding viel Übung erfordert und wir überlassen Rok das Parkett für eine kleine exklusive Stuntshow. Danke Rok.

Und was bringt die Zukunft? Rok arbeitet an der Entwicklung und Vermarktung von einen Style- und Stuntparts. Für KTM wird auf Basis der 790er Duke ein neues Stuntbike aufgebaut und irgendwann will er ein eigenes Stuntriding-Team mit mehreren Fahren an den Start bringen. Ansonsten ...... jede Menge Action.