Wirklich neue Motoren zählen meist 2 oder 3 Zylinder. Steigt die Zahl auf 4 oder mehr Brennräume, stehen die Zylinder immer öfter in einem V oder werden als Boxer konstruiert. Der Reihenvierzylinder ist heute fast Nische und ist nur dann wirklich neu, wenn er neue Sphären erklimmen soll. Oder wenn das Motto des Herstellers lautet: "Das haben wir schon immer so gemacht."
Und doch: Unabhängig vom Grund zählen die Reihenvierzylinder in den Tests von MOTORRAD immer noch zu den besten Antrieben überhaupt. Hier die 5 besten Motoren aus den Tests seit 2019 – unabhängig davon, wo sie eingebaut waren oder sind.
Die besten Reihenvierzylinder-Motoren in MOTORRAD
Platz 1: L7-Motor der Suzuki GSX-R 1000 R
Mit 218 Punkten steht der Reihenvierzylinder der Suzuki GSX-R 1000 R L7 nicht nur auf Platz 1 der Reihenmotoren, sondern generell auf dem 1. Platz der Bestenliste in MOTORRAD. Einst unangefochten, teilt er sich den Spitzenplatz mittlerweile mit deutlich jüngeren Motoren. Im Test damals noch als Version 202 PS bei 13.800/min und 118 Nm bei 10.800 Touren. Das Comeback für 2026 feierte Suzuki jüngst als Euro5+Version. Allerdings leistet der Motor weiterhin mit variabler Ventilsteuerung "nur" 195 PS und 110 Nm. Ob das wieder für 218 Punkte reicht, muss ein Test zeigen.
Platz 1: K67-Motor der BMW S 1000 RR
Ebenfalls 218 Punkte und damit nicht nur einer der besten R4-Motoren, sondern einer der besten Motoren überhaupt, ist der Shift-Cam-Motor der K67-Reihe mit 999 Kubik. Und zwar gleich zweimal: in der S 1000 RR von 2023 und in der M 1000 R von 2024, jeweils in der Abstimmung mit 210 PS. Den Grundmotor verbaut BMW – mal mit, mal ohne Shift-Cam – in derzeit 6 Modellen zwischen 170 und 218 PS. Und in allen Modellen holt der Reihenvierzylinder von BMW die meisten Punkte, vom Supersportler und Naked Bike bis zum Crossover.
Platz 2: Kompressor-Motor von Kawasaki
Technisch betrachtet ist der Kompressor-Motor Kawasaki der Reihenvierzylinder der ZX-10R. Ergänzt um einen Spirallader auf dem Getriebe, steht er seit 2020 mit 215 Punkten auf Platz 2 der besten Reihenvierzylinder im Test. In aktuell 3 Modellen mit 2 Abstimmungen holt der aufgeladene Vierzylinder auf 998 Kubik mindestens 200 PS bei 11.000/min und 137 Nm Drehmoment bei 8.500 Touren in der Z H2 und Ninja H2 SX. Maximal und ohne Straßenzulassung stehen bis zu 326 PS bei 14.000/min und 165 Nm bei 12.500 Touren in der H2 R an.
Platz 3: Yamaha CP4-Motor
Interessant: Der CP4-Motor von Yamaha ist mit 166 PS der bessere Antrieb als mit 200 PS. In den Modellen MT-10 und MT-10 stehen 210 Punkte in der Motorwertung auf dem Konto. In der R1M sind es "nur" 207 Punkte. Trotzdem: Als Supersport-Motor steht er damit trotzdem in den Top 5 des Segments. Bei den Naked Bikes zählt dieser Antrieb ebenfalls in den Top 10 mit nur einem weiteren R4-Motor unter vielen V4 und V2.
Platz 4: 1100er-Motor von Kawasaki
Bereits die Version mit 1.042 Kubik war gut und brachte Modellen wie der Ninja 1000 oder Versys 1000 teils ausgezeichnete Motor-Wertungen bei MOTORRAD. Rein mit Sicht auf die Punkte, waren die 47 Kubik mehr Hubraum, die Kawasaki dem Motor gab, goldrichtig. In der Ninja 1100 SX fuhr dieser Motor starke 209 Punkte ein. Und das trotz weniger Leistung. Von 142 PS auf 136 PS sank die Nennleistung, dafür stieg das Drehmoment leicht auf 113 Nm. Im direkten Vergleich zwischen dem 1000er und 1100er kamen mit dem Plus an Hubraum ein Plus an Durchzug und Laufruhe. Aktuell verbaut Kawasaki den Motor in 3 Modellen. Neben der Ninja 1100 SX in der Versys 1100 und der neuen Z 1100 für 2025.