- 2022: Getriebe-Rückruf Teil 2 betraf nur 38 Fahrzeuge weltweit, 3 in Deutschland
- 2019: Getriebe-Rückruf für rund 20.000 BMW K 1600 weltweit
- Im schlimmsten Fall konnte es zum Sturz kommen
- 2019: 2.243 Maschinen in Deutschland betroffen
- Fazit
2019, beim ersten Getriebe-Rückruf der K 1600-Modelle, von BMW traditionell "Technische Aktion" genannt, stand die Schaltgabel im Fokus. Je nach Unterlieferant des betroffenen Getriebes wurde dabei entweder nur die Schaltgabel getauscht, oder aber es wurden mehrere Bauteile (Schaltgabel, Schaltmuffe, Losrad) getauscht, deren Konstruktion zwischenzeitlich geändert worden war. Ursprünglich, ab 2011, wurde das Sechsganggetriebe für die BMW K 1600 vom deutschen Zulieferer Getrag mit entwickelt und gefertigt. Ab Mitte der 2010er-Jahre von Torqtek in South Carolina, USA, weiterhin auf den Maschinen von Getrag. Inzwischen bei Hota in Taiwan.
2022: Getriebe-Rückruf Teil 2 betraf nur 38 Fahrzeuge weltweit, 3 in Deutschland
Der erneute Rückruf lief ab 6. Mai 2022 und betraf jene BMW K 1600, die 2019 ein komplettes Austauschgetriebe bekamen, in das ein Zahnrad aus einer vom Zulieferer falsch gehärteten Liefer-Charge eingebaut worden war. Dem Vernehmen nach handelte es sich dabei um ein Zahnrad des 6. Gangs, das wegen der fehlerhaften Härtung Fehlfunktionen des Getriebes bis hin zu Ausfall oder Blockade des Getriebes verursachen konnte. Im Falle eines blockierten Getriebes konnte auch das Hinterrad blockieren, was zum Sturz führen konnte. Allerdings waren laut BMW diesmal nur sehr wenige Fahrzeuge betroffen: 38 weltweit, in Deutschland nur 3. Laut Werk seien die betreffenden Fahrzeuge inzwischen mit einem korrekt ausgeführten Zahnrad für den 6. Gang nachgerüstet worden.
2019: Getriebe-Rückruf für rund 20.000 BMW K 1600 weltweit
Betroffen waren vom Rückruf 2019 alle Modellvarianten des Sechszylinders, also die K 1600 GT (Typ K48, Modellcode 0F01/0F11), K 1600 GTL (K48, 0F02/0F12), K 1600 B Bagger (K61, 0F51/0F53) und K 1600 Grand America (K61, 0F51/0F53), sofern sie zwischen September 2016 und September 2019 gebaut wurden. Also alle Sechszylinder seit der K 1600-Modellpflege 2016, erkennbar an der seitdem als Standardausstattung vorhandenen Rückfahrhilfe.

Im schlimmsten Fall konnte es zum Sturz kommen
Nach BMW-Angaben zur "Technischen Aktion" 2019 konnte es bei diesen Modellen "in Einzelfällen zu Schäden an dem Systemverbund Schaltgabel/Schaltmuffe/Gangrad kommen." Weiter hieß es in einer Erklärung des Herstellers: "Unter Umständen kann es dadurch bei einem Schaltvorgang zu einem Doppeleingriff von zwei Gängen kommen. Ein kritischer Fahrzustand kann nicht ausgeschlossen werden." Das bedeutet, dass ein solchermaßen defektes Getriebe im Extremfall zu einem Blockieren des Hinterrads und damit möglicherweise zum Sturz führen kann.
2019: 2.243 Maschinen in Deutschland betroffen
BMW informierte die Halter der betroffenen Maschinen, in Deutschland waren das 2.243. Die Motorräder mussten zur Nachbesserung des Getriebes in die Werkstatt. Für alle zu jener Zeit noch bei den Händlern stehenden K 1600-Modelle hatte BMW eine Ausliefersperre verhängt. Diese Maschinen mussten vor der Auslieferung an die Kunden umgerüstet werden.
Fazit
Der Getriebe-Rückruf im Jahr 2019 betraf rund 20.000 BMW K 1600. 2022 kam es zu einer Fortsetzung dieses Rückrufs, dabei waren allerdings laut BMW nur 38 Fahrzeuge weltweit betroffen, in Deutschland nur 3. Hoffentlich haben die Sechszylinder nach den wiederholten Nachrüst-Aktionen keine Zahnradschmerzen mehr.