Der joviale Endfünfziger umkreist neugierig das riesige Zweirad. „Ist das noch ein Motorrad oder schon ’n Cabrio?“ Hhmm, in puncto Abmessungen hat er recht, ein Smart ist kaum größer. Und die Ausstattung der Honda Gold Wing erinnert eher an Luxuslimousinen: Sechs Zylinder, gut 1,8 Liter Hubraum, Airbag, Stereoanlage, strahlend helle LED-Scheinwerfer und -Leuchten rundum, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, großes Sieben-Zoll-Navi, elektrisch verstellbare Scheibe, getrennt beheizbare Sitze vorn und hinten, beheizbare Griffe, Berganfahrhilfe, Tempomat, drei Kofferräume, Rückwärtsgang, schlüsselloses Start-System und, und, und. Trotzdem widerspreche ich.
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Honda GL 1800 Gold Wing Tour DCT/Airbag im Touring-Test
Ausfahrt mit dem Tourenflaggschiff
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„Das ist ein richtig gutes Touren-Motorrad!“
Honda Gold Wing, Erica und ich haben die erste Teil-Tour hinter uns, zum Schloss Neuschwanstein. Und wir genossen jeden einzelnen Kilometer. Schnittig-schlanker wirkt sie, die neueste Gold Wing-Generation, weniger wuchtig als zuvor. Ein eleganter Gigant ist das. Noch dazu hochwertigst verarbeitet. Aber auch teuer wie ein Mittelklasse-Auto, 35.990 Euro, uff. Das ist ein Batzen Geld. Immerhin: Lenkerlandschaft und Seitenverkleidung sind nicht mehr wie beim seit 2001 gebauten Vorgänger mit Dutzenden Schaltern, Knöpfen und Drehreglern überfrachtet. Nur zwei kamen neu hinzu: der Multifunktionsknopf auf der Tankkonsole und das schlüssellose Zündschloss darüber.
Schnell die elektronische Lenkersperre entriegeln, es geht weiter! Das „Smart Key System“ kontrolliert auch Koffer, Topcase und das Staufach in der Verkleidung. Das Display rechts im Cockpit meldet einen offenen Koffer(raum)deckel rechts. Also noch mal absteigen, und den hydraulisch gedämpften (!) Deckel etwas fester zudrücken … Löblich: Die Lenkerarmaturen sind nachts beleuchtet. Wir sind auf der Suche nach der japanischen Philosophie der Perfektion – für die Honda steht wie kaum eine andere Marke und die seit 1975 gebaute Honda Gold Wing wie wohl kein zweites Modell des weltgrößten Motorrad-Herstellers. Tatsächlich treffen wir ganze Busladungen Asiaten, allerdings ausschließlich Chinesen und Südkoreaner.
Klingt wie ein Porsche
Bellend erwacht der Sechszylinder-Boxer der Honda Gold Wing. Klingt wie ein Porsche, nur besser gedämpft. Ein herrlicher Soundtrack von Potenz ist das: kehlig-dumpf-distinguiert. Einfach rattiger als bisher – Honda setzt seit 1988 auf den Flat Six. Nun eben komplett neu konstruiert. Wir waren wohl länger spazieren in Füssen. Erstaunlich: Beim Kaltstart pegelt sich die Leerlaufdrehzahl hoch ein, bei rund 1.800 Touren. Eine Umdrehung je Kubikzentimeter? Die Chinesen zücken ihre Handy-Kameras. Jetzt bloß keine Blöße geben … 385 Kilogramm Kampfgewicht mögen 40 weniger sein als beim Vormodell, aber zu zweit mit Gepäck kratzen wir fast an den erlaubten 585 Kilo. Honda hat vorgesorgt: Eine Rangierhilfe, der „Schrittgeschwindigkeitsmodus“, hilft beim Ausparken rückwärts mit 1,2 km/h, und – neu – vorwärts mit fast 1,8 km/h.
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Spürbar: Der Unterschied zwischen hoch- und runtergestelltem Schild ist groß.
Der Luxusdampfer Honda Gold Wing hat den Hafenschlepper fest installiert an Bord, ist bereit zum Ablegen. Konzentration! Auf die genaue Abfolge, welche Schalter in welcher Abfolge zu betätigen sind. Also: Rangierhilfe wieder deaktivieren, dann im Leerlauf das Doppelkupplungsgetriebe der dritten DCT-Generation aktivieren. Es funktioniert fast immer perfekt beim Hochschalten. Die Übergänge beim automatischen Wechseln der sieben Gänge sind so sanft-geschmeidig und unmerklich fein verschliffen, dass oft erst die Ganganzeige im Cockpit offenbart, dass Kollege Computer mal eben zwei, drei Gänge hochgeschaltet hat. Passt perfekt zum Anspruch des Honda-Flaggschiffs. Das ist die Kirsche auf der Sahne!
Standard-Modus „Tour“ passt prima
Es geht über „Romantische Straße“ und „Deutsche Alpenstraße“. Nur beim selbsttätigen Runterschalten gehen mitunter spürbare Schläge durch den Maschinenraum, etwa beim Ausrollen vor Ampeln. Das dürfte gern geschmeidiger sein. Die genauen Schaltzeitpunkte (Drehzahlen!) hängen vom eingelegten der vier Fahrmodi ab. Sie koppeln zudem Leistungsabgabe, Ansprechverhalten des Ride-by-Wire, Dämpfung und die Eingriffsschwellen der Traktionskontrolle. Der Standard-Modus „Tour“ passt prima. „Rain“ und „Econ“ (omy) kappen merklich Potenz, schalten zudem früher hoch und später runter. Entgegengesetzt macht es „Sport“: Damit hängt der Flat Six der Honda Gold Wing fast schon zu bissig am Gas.
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Hochwillkommen: Der „Rangier-Modus“ hilft beim Ein- wie Ausparken vor- und rückwärts.
Die Honda Gold Wing ist das perfekte Sightseeing-Motorrad. Durch aufrecht-erhabene Sitzposition und durch DCT: Es macht den Kopf frei. Die Option: jederzeit hoch- wie runterschalten zu können, per Tiptronic. Es aber umgekehrt nie zu müssen. Wobei die Motorsteuerung nur plausible Schaltbefehle annimmt. Das Getriebe akzeptiert den sechsten Gang partout erst ab Tempo 60, den Siebten nicht unter 70. Manuell die Gänge durchschalten macht richtig Laune, per Fingerschnipp die Gänge durchsteppen! Funktioniert auch runter (mit automatischem Zwischengas!) super. Nur ans Wenden muss man sich erst gewöhnen. Nicht weil der Wendekreis so groß wäre. Sondern weil man trotz, nein wegen zweier Kupplungen keinen Handhebel als Korrektiv ziehen kann. Trick: mit der Hinterradbremse mitregulieren.
Was für ein schaltfaul zu fahrender Motor!
Hat man den Bogen raus, bugsiert man den roten Riesen fast behände in die andere Richtung. Den tiefen Schwerpunkt merkt man. Der 385-Kilo-Koloss lässt sich easy fahren, ist toll ausbalanciert. Pracht und Herrlichkeit bedeutet der Sechszylinder-Schub. Der unvergleichliche Motor der Honda Gold Wing hat durchaus Power, bietet fettestes Drehmoment ab Leerlauf-Drehzahl, marschiert beim Ampel-Sprint machtvoll nach vorn. Was für ein schaltfaul zu fahrender Motor! Er lässt sich immer einen Gang höher fahren als andere Motorräder. Meist pendelt sich die Wohlfühl-Drehzahl zwischen 1.500 und 2.000 Touren ein. Im Hier und Jetzt touren wir auf der A7 gen Norden. Heute werden wir die (zweit-)längste durchgehende Straße Europas nicht in einem Rutsch bis Flensburg durchrauschen. Das muss noch ein wenig warten..
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Safety first: Honda erlaubt die (Neu-)Bedienung des Navis bloß im Stand. Echt lästig!
Unsere Mission ist eine andere. Japan im Sinn, gen Nordwesten nach Bonn. Unvergleichlich niedrig das Drehzahlniveau: Tempo 140 im siebten Gang bedeutet zarte 3.000 Umdrehungen. Dagegen ist jede Harley ein Hochdrehzahl-Konzept. Aber der Sechszylinder ist in seiner Potenz beschnitten. Honda lässt es bei nur einer zentralen Drosselklappe und je einer obenliegenden Nockenwelle bewenden. Und kappt die Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h. Klar ist das genug für einen Tourer. Aber da ist noch ganz schön viel Leerweg am elektronischen Gasgriff übrig … Der Tempomat der Honda Gold Wing regelt gar nur bis 160. Der Geradeauslauf ist unerschütterlich, stabil wie eine mittelalterliche Burg. Basta. Der Gigant läuft wie auf Schienen. Fotograf Jacek findet das auffallend: „Da tänzelt überhaupt nix beim Hinterherfahren.“ Nicht mal willkürlich eingeleitete Rüttel-impulse am Lenker nimmt die Goldene Schwinge an. Die bringt nichts aus der Ruhe. Bei stufenlos hochgestellter Scheibe und offenem Visier herrscht Windstille, mit leichtem Sog nach vorn. Visier und Jacke bleiben immer sauber. Bis Tempo 120 kann man ganz gut, bis 140 verzerrt dem bordeigenen Unterhaltungsprogramm lauschen – aus Radio oder iPhone. Heißt „Apple Car Play“ nun „Bike Play“? Aus den vier Lautsprechern kommt klarer Klang, zwei sitzen in der Frontverkleidung, zwei beschallen die Sozia.
6,4 Liter auf 100 Kilometer
Höchst bequem ist die langstreckentaugliche Sitzposition der Honda Gold Wing. Selbst kleine Leute erreichen dank niedrigen Zuschnitts jederzeit rettenden Erdboden. Die 21,1 Liter Sprit bunkern bis weit untern Fahrersattel. Unser durchschnittlicher Benzinverbrauch auf Tour mit Autobahn, vielen Bundesstraßen, etwas Stadtverkehr und vielen Wende-/Anfahrmanövern für die Tour: 6,4 Liter auf 100 Kilometer. Ergibt knapp 330 Kilometer Aktionsradius. Entlarvend: Das Navi bevorzugt in seiner Standardeinstellung Autobahnen. Echt lästig: Es lässt sich nur im Stand bedienen. Um ein neues Ziel einzugeben, etwa eine Tankstelle, muss man erst anhalten. Blöd auf Schnellstraßen. Wo hört Sicherheitsdenken auf, fängt Bevormundung an? Erstaunlich, dass Honda zulässt, den 0,6-Tonner freihändig zu fahren. Geht gut mit Tempomat!
Komfort und Wohlbefinden
Runter von der Bahn, rein ins Vergnügen: Nachdem wir Donau, Iller und Lech passiert haben, folgen wir nun dem Neckar auf der B27 und später B37. Quartier beziehen im feinen, nicht teuren Wasserschloss-Hotel Lehen in Bad Friedrichshall. Feststellbremse rein – mit DCT kann man keinen Gang einlegen gegen mögliches Wegrollen. Komfort und Wohlbefinden: Im Topcase findet sich nun ein USB-Anschluss statt des einstigen Schminkspiegels. Andere Zeiten. Dazu kommt Bluetooth-Connectivity, um während der Fahrt telefonieren zu können. Aber wer will das schon? Kaum zu glauben: Die bei der neuen Honda Gold Wing gekappte Gepäckkapazität ist bereits beim längeren Wochenendausflug zu zweit voll ausgeschöpft.
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Tourer-Technik: Kardan-Einarmschwinge, zweiter Bremssattel als Feststellbremse.
Ups, am nächsten Morgen beim Anfahren die Parkbremse vergessen. Der Ochsen-Motor zieht selbst dann heftig los. Was für ein seidig-laufruhiger Antrieb das ist, so wunderbar smooth. Speziell beim Gaswegnehmen gibt es immer wieder diesen Moment der kompletten Vibrationslosigkeit. Rotiert da überhaupt eine Kurbelwelle? Oder gar in Gleitlagern aus Butter? Sind die Zylinder mit Samt und Seide beschichtet? Einziger Wermutstropfen: Im Leerlauf läuft der neue Vierventil-Motor mechanisch rauer als der zweiven-tilige Vorgänger. Schnell noch mal tanken (dazu sind zwei Klappen zu öffnen) und dann am Audi-Werk in Neckarsulm entlang Richtung Heidelberg. Die schneidigen Rückleuchten der Honda Gold Wing sehen fast aus wie beim Audi A6. Flotte Wechselkurven im Odenwald fallen erstaunlich leicht.
Fliegender Teppich auf der Straße
Einen Riesenschritt nach vorn hat das neue Fahrwerk der Honda Gold Wing gemacht. Gelassen-souverän steckt der Goldflügel Schlaglöcher weg. Hoch fällt der Federungskomfort aus, vor allem vorn. Sensationell, wie feinfühlig, wirklich supersensibel die Vorderradaufhängung mit zwei Längslenkern dem Asphaltrelief folgt. Souverän fischt sie jede Unebenheit heraus. Sie macht die Front zum echten Gleiter. Ein fliegender Teppich auf der Straße. Selbst auf vermeintlich topfebenen Straßen sind die Zug- und Schubstangen links und rechts vom massiven Lenkkopf in ständiger Bewegung. Als würden sie das Asphaltrelief in den Äther morsen. Die Folge: sänftenartiger Komfort und vollkommene Entkoppelung von Federung und Lenkung.
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Passt perfekt zum Touren-Dampfer: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.
Nur Rückmeldung vom Vorderrad ist Mangelware. Erinnert an diverse BMWs: Man muss sich einfach nur trauen. Etwas weniger sensibel spricht die kardanbewehrte Hinterhand an. Dunlop Sportmax D 423 haften auf trockenen Straßen nicht schlecht. Löblich: Elektronische Reifendruck-Kontrolle und abgewinkelte Ventile. Individuell und edel: Helles Abblendlicht aus zehn LED-Linsen trifft fantastisches Fernlicht. Hinzu kommen große, auf Dauerlicht geschaltete Blinker in den breiten, einklappbaren Spiegeln der Honda Gold Wing. Sie vergrößern die intuitiv sichtbare Frontsilhouette. Falls doch mal ein Autofahrer unachtsam die Bahn kreuzt, kommt eine automäßig laute Hupe zum Einsatz. Bei Notbremsungen pulsieren Rück- und hintere Blinkleuchten.
Derzeit im 100.000-Kilometer-Dauertest
Als ultimativer Rettungsanker fungiert wie seit 2006 gewohnt der einzige Airbag im Serien-Motorradbau. Summa summarum ist dies das sicherste Motorrad der Welt! Stets passt das Kombi-Bremssystem die Verzögerung vorn/hinten an die dynamische Radlastverteilung an. Obacht bei den vielen Touristen in Rüdesheim am Rhein. Der Charme dieses Ortes ist wohl nur mit Weinseligkeit zu erklären. Ansonsten will man im malerischen Tal des Mittelrheins am liebsten alle paar Kilometer anhalten. Das tun wir final im Rheinhotel Dreesen in Bonn, wo schon Greta Garbo und Charlie Chaplin nächtigten. Am nächsten Tag schrauben wir uns Serpentinen auf den Petersberg im Siebengebirge hoch. Geht! Weit schweift der Blick über Drachenfels und Rheintal. Herrlich, dass uns noch viele Touren im Gold Wing-Dauertest über 100.000 Kilometer bevorstehen. Wir sollten mal zusammen nach Düsseldorf, in die größte japanische Kolonie Europas. Nächstes Mal dann. Hauptsache unterwegs, mit diesem „Rolls Royce unter den Motorrädern“ (Passant in Bonn), bevor wir zurück auf die A3 düsen. Es war uns ein Kirschblütenfest!
Tourentipps zwischen Allgäu und dem Rheinland
Zwischen Allgäu und dem Rheinland gibt es haufenweise sehenswerte Orte und faszinierende Landschaften. Leinen los! Freunde gepflegter Romantik kommen deutlich nördlich vom Allgäu in Rothenburg ob der Tauber oder Dinkelsbühl auf ihre Kosten. Im Frühling erscheint das Vorland der Schwäbischen Alb rund um die Burg Teck und das Städtchen Neuffen als weißes Meer aus Tausenden blühenden Kirsch-, Birnen- und Apfelbäumen. Sehr malerisch! Unter der Woche darf die ehemalige Bergrennstrecke zum Hohenneuffen auch von Motorradfahrern befahren werden. Von der altehrwürdigen Reichsstadt Esslingen aus später weiter dem Neckar folgen. Mondän-urban wirkt der Stuttgarter Schlossplatz. Zu Einkehr empfehlen sich das Café Künstlerbund und das Schlesinger, das beste Kneipenrestaurant mit der größten Bierauswahl in Stuttgart. Die Schwabenmetropole glänzt mit der Wilhelma, dem einzigen Zoologisch-Botanischen Garten Deutschlands. Ab da der B 27 nach Norden folgen, am fantastischen Ludwigsburger Schloss (toller Park!) entlang. Unter Dampf: Einen Abstecher wert ist das Süddeutsche Eisenbahnmuseum in Heilbronn.
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Begegnung bei Boppard: Der Schaufelraddampfer „Goethe“, schönstes Schiff auf dem Rhein, stammt aus dem Jahr 1913.
Das Salzbergwerk in Bad Friedrichshall bietet Hallen in 180 Metern Tiefe, die so groß sind wie Kathedralen. Herrlich illuminiert, mit Lasershows und dem gut 150 Meter langen Bohrkern samt Saurier-Modellen unter Tage als Querschnitt der Erdgeschichte. Ein Muss für Motorradfahrer sind das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum und das Technik Museum Sinsheim – einmal eine Concorde besteigen ...Viele Burgen folgen dem Lauf des Neckars bis in die weltberühmte Stadt Heidelberg. Von da heißt es entweder kurvenreich durch den Odenwald nach Norden (Pause machen in Michelstadt oder in Darmstadt, dem Zentrum des Jugendstils) oder eben schnell über die A5/A67 Kilometer machen. Sehenswert ist die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Im Weltkulturerbe Mittelrheintal kann man stilvoll im Romantik Hotel Schloss Rheinfels übernachten. Hoch überm Rhein gilt die Marksburg als am besten erhaltene mittelalterliche Burg der Region.
In Koblenz führen Seilbahn und Straße zur Festung Ehrenbreitstein mit Jugendherberge, Restaurant und einmaligem Blick auf das Deutsche Eck (Sonnenuntergang!), die Mündung der Mosel in den Rhein. Neben Burgen- und Fluss-Romantik gibt’s auch Kurvenfreuden. Einfach Bergstrecken im Bonsai-Format ausprobieren oder kurvenreiche Flusstäler wie Ahrtal, Wispertal und Wiedtal befahren. Linksrheinisch geht es auf der B 9, rechtsrheinisch auf der B 42 nordwärts. Hier wie dort locken historische Orte wie Andernach, Linz und Unkel oder das weltberühmte Städtchen Remagen mit dem Friedensmuseum. Hier stand die einzige Rheinbrücke, die die Alliierten im Zweiten Weltkrieg erobern konnten.
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Unterwegs im malerischen Tal des Mittelrheins.
In Bonn lockt die Museumsmeile mit tollen Expositionen zu Kunst und Kultur, Technik und Natur. Im herrlichen Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland stehen auch Motorräder, siehe MOTORRAD 2/2015. Für Motorsportfans: Von Bonn sind es über die B 257 nur 50 Kilometer zum Nürburgring. Gepflegt den Tag ausklingen lassen kann man in den Bonner Biergärten direkt am Rhein. Besonders schön sind der Alte Zoll und die Rheinlust in Beuel. Auf der Rheininsel Grafenwerth bei Bad Honnef lockt ein Biergarten mit einzigartigem Panorama: das Siebengebirge mit dem Drachenfels stromabwärts. Direkt neben dem Tisch ziehen die dicken Pötte vorbei. Wunderbar!